Baxeda Bakane [Tiefling]

  • Baxeda Bakane


    Kurzinfo


    Mit 44 Jahren ist Baxeda für einen Tiefling noch sehr jung.
    Er ist ein Tiefling der ersten Generation, also kein Nachkomme von Halbdämonen-Eltern, sondern Sohn eines Dämons und einer Almanin.



    Erscheinungsbild


    Das Dämonische schlägt bei ihm – zu seinem Leidwesen - körperlich sehr stark durch. Er hat eine kräftige, muskulöse Statur und ist sehr hochgewachsen. Als er das letzte Mal auf der Waage stand, wog Baxeda 112 kg.


    Seine Haut ist so grau wie der Himmel im Herbst, seine Körperbehaarung tiefschwarz.


    Auf seinem Schädel prangen zwei Hörner, die er zu winzigen Spitzen schnitzt, damit sie nicht so auffallen. Viele, die das erste Mal mit einem Tiefling zu tun haben, glotzen ihm beim Reden immer auf die Zähne, denn sein Gebiss ist das eines Raubtieres. Dadurch lispelt er ziemlich, was ihn jedoch nicht davon abhält, sehr gesprächig, fast schwatzhaft zu sein. Baxedas Ohren sind klein und spitz. Weil er sie als einzigstes seiner dämonischen Attribute überaus hübsch findet, hat er seine Haare an den Seiten abrasiert, damit sie besser zur Geltung kommen. Seine Augen sind dunkel, ihre genaue Farbe ist schwer zu benennen. Je nach Lichteinfall wirken sie dunkelgrau, dunkelbraun oder auch schwarz. Meist trägt er einen Dreitagebart, weil er zu faul ist, sich regelmäßig zu rasieren.


    Auf dem Rücken trägt er ein paar ledrige graue Schwingen, mit denen er fliegen kann, wenn auch wegen seines Gewichtes nicht sehr gut. Nur bei sehr günstigem Wind gelingt es ihm, längere Strecken am Stück im Flug zurück zu legen. Aus dem Stand zu starten fällt ihm schwer, so dass er zum Rasten bevorzugt auf Bäumen oder anderen Erhöhungen landet, um leichter wieder starten zu können.


    Baxeda hat vollständig schwarz bepelzte Beine und Arme. Dieses Fell ist kurz und verfilzt. Seine Füßen erinnern stark an Pfoten. Meist geht Baxeda auf Zehenspitzen, weil dies für ihn angenehmer ist. Auch seine Hände enden in Klauen, so dass er ungeschickt in feinen Handarbeiten ist. Aber er gibt sich immer wieder Mühe, das irgendwann vielleicht doch noch zu erlernen.


    Aus seinem Hinterteil wächst ein langer pelziger Schwanz, der in einer verfilzten Quaste endet. Bei Nervosität oder Langeweile spielt er gern daran herum und versucht die Filzknoten zu entwirren.



    Charaktereigenschaften


    So sehr bei ihm körperlich der Tiefling durchschlägt, im Herzen fühlt Baxeda sich als Mensch. Er ist lebhaft und gesellig, was aber nicht immer auf Begeisterung stößt, da er sehr zutraulich ist und am liebsten mit jedem gleich gut Freund sein möchte. Sozial ist er oft ungeschickt und hat Probleme, sich anderen Sitten anzupassen. So sammelt er ohne sich zu schämen Essen aus Mülltonnen oder trinkt Tee aus seiner kleinen Gieskanne.


    Er ist zudem sehr neugierig und interessiert sich für alles, ohne jedoch in der Lage zu sein, etwas wirklich tiefgehend zu begreifen. Er weiß viel, aber sein Wissen ist sehr oberflächlich. Baxedas Grundstimmung ist freundlich und humorvoll.


    Wenn er die Wahl hat, flieht Baxeda lieber, anstatt zu kämpfen, er ist da ein kleiner Feigling. Wenn es jedoch keine andere Möglichkeit gibt - zum Beispiel, weil man ihm den Fluchtweg versperrt - kann es passieren, dass plötzlich seine menschliche, etwas unbeholfene Seite verschwindet... und der Gegner sich Auge in Auge mit Baxedas dämonischer Seite sieht. Dies passiert jedoch nur sehr selten.


    Oft ist Baxeda von Fernweh geplagt und sitzt dann allein auf einem Baum, eingewickelt in seine Kuscheldecke, gedankenverloren seinen Schweif zwirbelnd.


    Obwohl Baxeda seinen Vater verabscheut, würde er ihn und die anderen Dämonen gern einmal kennen lernen, aus Interesse und um sich selbst besser zu verstehen.



    Familie


    Seine Mutter, Yesta Bakane, ist eine Almanin. Sie lebt zusammen mit ihrer Großfamilie auf einem Bauernhof nahe von Silberhain. Nach wie vor hat Baxeda zu seiner Familie ein enges Verhältnis und besucht sie regelmäßig. Er ist noch ledig, möchte aber gern mal heiraten und Vater werden.


    (Die wichtigsten Familienmitglieder sind ganz unten im Text gelistet.)



    Profession


    Baxeda arbeitete früher viel auf dem Hof und half bei der Ernte und der Verarbeitung der Produkte. Seine kräftige Statur kam ihm dabei sehr entgegen. Er kann schlachten und die Tiere vollständig verwerten, was ihm auch nach erfolgreicher Jagd sehr hilfreich ist. Er kennt die Zusammenhänge der Natur und kann essbare Pflanzen und einige Heilkräuter bestimmen. Unterwegs lebt er oft von den Fellen erjagter Tiere, die er verkauft. Dazu besucht er regelmäßig Märkte. Bevorzugt jagt er mit Hilfe von Fallen, die er regelmäßig kontrolliert. Mit dem Bogen ist er weniger geschickt.



    Religion


    Seine Famile verehrt Ardemia, wovon sie sich bessere Ernten und fruchtbares Vieh erhofft. Baxeda betet manchmal zu ihr, damit sein Traum von einer eigenen Familie sich erfüllen möge.



    Kleidung/ Inventar


    Da Baxeda sehr hinterwäldlerisch aufwuchs, hat er keinerlei Modebewusstsein, so dass er sich meistens ziemlich lächerlich kleidet. So ist beispielsweise sein Lieblingskleidungsstück ist ein schwarzer Morgenmantel, den er anstelle eines richtigen Mantels trägt, da er so schön weich und flauschig ist. Auch ansonsten ist seine Kleidung wild zusammengewürfelt und eher praktisch orientiert. Dabei bevorzugt er warme und kuschelige Materialien. Wegen seiner Klauen hat Baxeda es schwer, passendes Schuhwerk zu finden, so dass er bei warmen Temperaturen barfuß läuft und bei Kälte Fußlappen trägt.


    Er transportiert sein Nötigstes in einem gehäkelten Rucksack, der mal seiner Großmutter gehörte (und auch so aussieht). Darin trägt er diverse Messer und einen kleinen Satz Werkzeuge, Schnüre zum Fallenbau und ein Erste-Hilfe-Set sowie seinen Proviant. Auch ein wuscheliges Fell, zusammengerollt, ist immer dabei (Behaglichkeit ist ihm sehr wichtig). Als Gefäß zum Kochen nutzt er eine kleine Gießkanne aus Zink, die er mitten ins Lagerfeuer stellt.


    Baxeda trägt das Geld, das er unterwegs verdient hat, in einem Ledersäckchen in seiner Hose (Schutz vor Dieben). Wenn etwas übrig bleibt, was selten ist, bringt er es zu seinen Eltern, die es verwahren.



    Magische Eigenschaften


    Zwar hat Baxeda als Tiefling theoretisch ein Händchen für das Erlernen von Magie, praktisch beschränkt sich seine Zauberei allerdings einen einzigen passiven Anfängerzauber - er beherrscht "innerer Kompass" und weiß somit instinktiv immer, wo Norden ist. Dies kommt daher, dass ihn lange Jahre niemand darin unterrichtete, seine natürliche Begabung zu nutzen und so verkümmerte sie mit der Zeit.



    Stärken und Schwächen


    Baxedas größter Vorteil ist wohl, dass er fliegen kann, wenn auch seine Flugfertigkeiten bei weitem nicht an die der Venthros heranreichen. Durch das Leben auf dem Lande ist er vertraut mit den grundlegendsten handwerklichen Fähigkeiten, kann also von allem ein bisschen, aber nichts wirklich gut. Bis zu einem gewissen Grad kann er in der Wildnis überleben, indem er Pflanzen sammelt und Fallen stellt, aber dauerhaft würde das wohl nicht gut gehen.


    Er ist körperlich sehr stark und wenn seine Scheu vor Kämpfen ihm nicht im Weg stünden, wäre er sehr gut im waffenlosen Nahkampf. Das zeigt sich in den wenigen Momenten, wenn der Dämon in ihm durchschlägt und er seine Gegner einfach totbeißt wie ein Raubtier. Damit es so weit kommt muss er aber wirklich in die Enge gedrängt und Todesangst ausgesetzt sein.


    Er hat eine besonders gute Nase, was ihm beim Aufspüren von Fährten hilft und bei der Bestimmung ihres Alters.


    Da Baxeda auf einem Bauernhof aufwuchs und nicht viel kennen lernte, was außerhalb davon liegt, ist er sozial ungeschickt und macht sich so oft lächerlich. Zudem lispelt er, besonders, wenn er aufgeregt ist. Ein weiterer Nachteil ist, dass er nichts, aber auch wirklich gar nichs, wirklich gut kann. Er kann vieles, aber nichts auch nur annähernd professionell. So kann er auch mehr schlecht als recht lesen und schreibt wie ein Kleinkind ausschließlich in Großbuchstaben.



    Lebenslauf


    Baxedas Mutter, eine Almanin, war von der Vergewaltigung eines Tieflings schwanger geworden. Dennoch nahm sie das Kind liebevoll an – da es ja auch zur Hälfte ihres war und keine Schuld an den Verbechen seines Vaters trug. So wuchs Baxeda bei den Almanen auf und verbrachte seine Kindheit unbeschwert auf einem Bauernhof in der Großfamilie Bakane. Dort kannten ihn alle und waren an sein dämonisches Äußeres gewöhnt.


    Obwohl er alles hatte und kein Außenseiter war, fühlte sich Baxeda bei den Menschen immer irgendwie fremd. Als ob etwas fehlte. So streunte er schon als kleiner Junge viel umher. Als er in die Pubertät kam, brachte er sich selbst das Fliegen bei und sein Aktionradius wuchs mit einem Schlag enorm. So lernte er die Welt außerhalb der Felder und Weiden der Bakanes kennen. Er flog bis in die Stadt und stieß dort erstmalig auf die Probleme, die man als halber Dämon so hat: Vorurteile, Hass.


    Manchmal dauerten seine Streifzüge mehrere Tage, doch nie fand er etwas, das ihn dazu brachte, zu bleiben. So kehrte er nach seinen Streifzügen irgendwann immer wieder zu seiner Familie zurück, wo er Sicherheit und Geborgenheit erfuhr. Seine Mutter litt sehr darunter, dass er immer länger fortblieb, doch sie hielt ihn nicht auf.
    Baxeda rief die Ferne, wie einen Zugvogel der Süden ruft. Er flog ziellos immer größere Strecken von zu Hause fort, bis er schließlich herausfand, was überhaupt die Ursache seines ständigen Fernwehs war: eine tiefe Sehnsucht nach anderen Tieflingen.


    Es zog ihn schließlich nach Alkena, wofür er eine gewaltige Strecke im Flug zurücklegen musste. Unterwegs war er gezwungen zu lernen, sich allein durchzuschlagen, was ihm mehr schlecht als Recht gelang und gerade zum Überleben ausreichte. Völlig heruntergekommen und abgemagert traf er schließlich am Ziel seiner Reise ein. In Alkena hoffte er, mit Seinesgleichen in Frieden zu leben und eine Familie mit einer Tieflingfrau gründen zu können.


    Er schlug sich mit Gelegenheitsarbeiten durch, mietete ein Stelzenhaus und lernte andere Tieflinge kennen. Ein guter Freund wurde ihm ein Tiefling namens Zobak, der im Sumpf erwerbsmäßig nach Echsen jagt, um ihr Fleisch zu verkaufen. Baxeda zeigte ihm ein paar Tricks beim Fallenstellen und wie man den Echsen die Haut abzieht. Die beiden verbrachten häufig ihre Freizeit miteinander. Über Zobak lernte Baxeda das Leben in Alkena und andere Tieflinge kennen. Doch den Frieden, den er suchte fand er nie, ebensowenig eine Frau, mit der er zusammenbleiben wollte.


    Der Grund dafür lag in der Natur der Tieflinge: Da sie aufgrund ihrer unterschiedlichen Abstammung - mal menschlich, mal albisch, mal noch etwas anderes - sehr unterschiedlich sind und viele von ihnen eine schwierige Vergangenheit haben, kommt es oft zu kulturellen und gesellschaftlichen Problemen untereinander. Das Leben in Alkena war weit weniger harmonisch, als Baxeda sich das in seiner Naivität erträumt hatte.


    Darum kehrte er schließlich nach einigen Wochen wieder zu den Almanen zurück, um seine Familie zu besuchen - bis es ihn erneut nach Alkena zu den Tieflingen zog. So pendelte er jahrelang zwischen beiden Heimaten hin und her, immer genau den Ort vermissend, an dem er gerade nicht war. Fernweh wurde sein ständiger Begleiter.


    Um diese innere Sehnsucht zu heilen und heraus zu finden, wohin er wirklich gehört - zu den Menschen oder zu den Tieflingen - beschloss er schließlich, sich eine Auszeit zu nehmen und erst einmal sowohl seiner Familie, als auch Alkena fern zu bleiben. So lange, bis er herausfindet, wo seine wahre Heimat und seine Bestimmung liegen. Dann möchte er seinen Traum erfüllen, sesshaft werden und eine Familie gründen.


    Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg.


    Trotz seines chronischen Fernwehs ist Baxeda meist ein fröhlicher Kerl, der sich seinen Optimismus bewahrt hat, gern unter Leuten ist und sich auch an den kleinen Dingen des gewöhnlichen Lebens erfreut.


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    Anhang - Die wichtigsten Familienmitglieder:


    Großvater (79) - Torusk Bakane, erbaute einst mit Hilfe seines Bruders das Gehöft und machte das Land urbar. Als sein Bruder starb, fühlte er sich umso mehr verpflichtet, den Hof nach allen Kräften zu bewirtschaften. Hat trotz seines Alters einen messerscharfen Verstand und gibt Acht, dass auch ja alles seinen geregelten Gang geht.
    Großmutter (80) - Swedra Bakane (geb. Xanures), besonders bewandt im Einwecken, Einkochen, Räuchern und sonstigem Haltbarmachen von Lebensmitteln.


    Mutter (63) - Yesta Bakane, liebt vor allem den Kräutergarten, macht aber auch alle anderen nötigen Arbeiten auf dem Hof. Baxeda liebt seine Mutter über alles.
    Stiefvater (65) - Tsaagan Bakane (geb. Vinuku), hat Baxeda als Sohn angenommen und - da dessen Mutter erst misstrauisch war - zum Zeichen seines Wohlwollens ihren Namen angenommen. Er ist Bauer mit Leib und Seele. Baxeda akzeptiert ihn als Vater, dennoch herrscht zwischen beiden eine gewisse Distanz.
    Halbbruder (41) - Waryx Bakane, seine Frau und 2 Kinder leben auf dem Hof, er selbst ist Söldner, da er schnell viel Geld verdienen und den Hof davon modernisieren möchte.
    Halbschwester (29) - Istali Lawar (geb. Bakane), ist mit Mann und Kind in die Stadt Silberhain gezogen, verkauft dort in einem Laden Produkte des Bauernhofes ihrer Famile.


    Tante (57) - Evore Timakoda (geb. Bakane), verarbeitet Schafwolle, strickt Kleidung für den Eigenbedarf und den Verkauf.
    Onkel (60) - Darbech Timakoda, kümmert sich auf dem Hof vor allem um das Vieh (Schäfer und Fleischer).
    Cousin (34) - Turak Timakoda, soll den Hof erben, ist aber ein wenig faul, darum noch unverheiratet (niemand will den Taugenichts). Ihn mag Baxeda besonders, da er für jeden Unfug zu haben ist.

    "Die Menschen bauen zu viele Brücken und zu wenige Mauern."

    - almanische Weisheit -