Kapitel 19 - Masken

  • Patrice Vertcuis
    Als Boldiszàr und Silvano den Bugraum verließen, bekam Patrice es erneut mit der Angst zu tun, insbesondere, weil Tekuro ihn schon mit seinem Blick aufspießte. Patrice verspürte wenig Bedarf, dass er dies noch mit anderen Dingen tun würde und so eilte er den beiden hinterher, bevor sie außer Sichtweite waren. In ihrer Gegenwart würde Tekuro sich zurückhalten und so war es auch. Alles, was Patrice noch hörte, war ein verhaltener Fluch. Er trampelte schnell die Holztreppe hinauf. Oben an Deck wusste er nicht, wohin er sich wenden sollte. Niemanden interessierte, was mit ihm geschah. In seiner Verzweiflung setzte er sich in die Nähe des ersten Offiziers, in der Hoffnung, dass dessen Autorität ebenso wie die von Silvano und Boldiszàr ihm Schutz böte. Müde und fix und fertig fuhr Patrice sich mit den Fingern durch das Haar, um es auf diese Weise zu kämmen.


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques schaute den arg mitgenommenen Patrice an und lehnte sich gegen die Steuerradreeling. »Ist alles in Ordnung mit Dir? Du siehst fertig aus. Du gehörst doch zu den Gästen, warum bist Du nicht vorne im Bug bei Deinen Leuten? Na los erzähl«, bat Jaques ruhig und hielt Patrice eine Dose vor die Nase. Er nahm sich selbst etwas von dem Priem, knubbelte das Stück Kautabak zusammen und stopfte es sich in die Wange. »So gesehen? Nimm, geht Dir dann was besser. Beruhigt die Nerven«, sagte er freundlich und nickte auffordernd.


    Patrice Vertcuis
    Patrice nahm sich etwas von dem Kautabak und probierte. Sein Mund wurde davon taub, aber das war ihm in seinem gegenwärtigen Zustand angenehm. »Danke dafür. Wir haben uns zerstritten. Ich will nur noch nach Hause. Kannst du mir sagen, wann wir den nächsten Hafen anlaufen?«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques schloss die Dose und verstaute sie wieder. »Wir lägen immer noch im Hafen, wenn Massimo nicht befohlen hätte die Choucas zu versenken. Nur deshalb sind wir ausgelaufen. Klar dass Massimo diesen Lich jagen muss, dass ist uns genauso klar wie jedem anderen. Das war Teil der Botschaft und auch wir wollen nicht als nächste Hauptmahlzeit enden. Aber der Kerl war nicht an Bord und wäre er an Bord, ist das kein Grund unser Schiff zu versenken. Etwas mehr könnte man uns schon zutrauen. Das wäre so, als würde ich sagen, pass auf Patrice Du hast Silberfische in der Waschschüssel, wir sprengen Dein Haus. Das hier ist mehr als unser Haus, sie ist unsere Lady, unser Zuhause und teil der Mannschaft. Sie ist das Gegenstück zum Käptn. Die zwei sind eine Einheit, wir halten sie am Leben. Sicher der Palaisin führt die Befehle des Duc aus. Sicher der Duc will diesen Lich tot sehen, um uns alle zu schützen. Bis dato sind wir völlig bei unseren Leuten. Wir sind ebenso Souvagner und wir sind ebenso Gardisten und Soldaten. Aber der Duc hat nicht die Vernichtung der Choucas befohlen, sondern die Vernichtung des Lich! Das ist ein Unterschied. Und wenn der mächtigste Krieger im Land dazu nicht in der Lage ist ohne die Lebensgrundlage einiger Landsleute zu zerstören, tja vielleicht wäre es dann besser der Palaisin gibt seine Unfähigkeit zu und hängt das Amtsschwert an den Nagel. Ich hätte irgendwo sogar noch verstanden, den Befehl zu erteilen, wäre der Lich an Bord und hätte hier sein Unwesen getrieben. Aber aufgrund einer Vermutung? Patrice ich glaube ich sah eine dunkle Ratte in Deinem Stall. Damit das kein Pestvieh war habe ich vorsorglich Deinen Hof abgefackelt. So sah der Befehl aus. Effektiv wäre auch gewesen den Lich bei hoher See über Bord zu werfen. Zudem wusste Massimo nicht, wo er ist. Naja ich wiederhole mich. Aber das war der Grund unseres Auslaufens, wir haben unser Schiff geschützt. Sobald Vano es für sicher hält, wird er in den Hafen zurückkehren, denn er möchte noch mit dem Duc sprechen. Zudem muss er noch mit einem alten Kollegen sprechen. Seinem ehemaligen Käptn. Also ich denke in den nächsten Tagen hast Du wieder Land unter den Füßen. Warum habt Ihr Euch verstritten? Ich weiß es, aber ich möchte es von Dir hören. Sprich was dran ist«, sagte Jaques und rotzte ein Schwall Kautabaksaft über die Reeling.


    Patrice Vertcuis
    Patrice kaute auf dem Tabak herum, stakste zur Reling und spuckte ebenfalls braunen Speichel ins Meer. Dann kehrte er zu seinem Sitzplatz zurück und ließ sich erneut niedersinken. »Die nächsten Tage, das hört sich gut an! Sobald ich das Ufer sehe, springe ich notfalls hier runter und schwimme rüber. Oder ich frage Prince Ciel, ob er mich mit seinem Vogel übersetzt. Wir haben uns verstritten, weil Tekuro spinnt! Er redet seinem Vater und Archibald nach dem Mund, alles was die zwei machen, findet er toll und wenn das heißt, sich die Zähne ruinieren zu lassen, ein hässliches Tattoo zu tragen und sich einen Lustsklaven zu halten. Und genau dafür haben die mich auf dem Kieker. Massimo ist nicht unfähig, er ist nur sehr radikal. War Bellamy auch, ich glaube, der Duc wünscht sich genau diese Eigenschaft für seine Palaisins.«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques hockte sich Patrice genau gegenüber und starrte ihm hart in die Augen. »Junge mal ehrlich, Du bist Gardist, wieso gibst Du den Bumslappen für diesen Spinner? Was ist mit Dir los? Stehst Du auf ihn? Was machst Du überhaupt bei denen in der Gruppe? Du bist doch nicht ohne Grund bei denen oder?«, flüsterte Jaques. Er dachte über die Worte von Patrice nach. »Nun so gesehen, sachlich neutral was ist ein Schiff gegen ein Land, gegen die gesamte Bevölkerung? Ja ich revidiere meine Worte. Nur sehen wir die Choucas nicht neutral, wir können sie nicht neutral sehen. Aber genau dass hätte auch der Lich zu spüren bekommen. Ja der Prince könnte Dich mit dem Vogel mitnehmen. Du bleibst am besten bei mir oder bei Vano. Die haben Dich angebumst und eingeritten oder?«, fragte Jaques.


    Patrice Vertcuis
    »Ja, das haben sie«, sprach Patrice düster. »Zu zweit, sein Vater hat mitgemacht. Ich hab ihm die Eier mit den Fingern gequetscht, aber das hat nicht gereicht, sie abzuschrecken, im Gegenteil, danach ging es erst richtig los. Ich bin den Beißern gefolgt, um Tekuro daran zu erinnern, was ihm die Leibgarde bedeutet. Er ist mein Ausbilder und bisher haben wir uns eigentlich gut verstanden, auch wenn er nicht immer einfach ist. Aber seit er in dieser Gruppe ist, hakt es bei ihm völlig aus. Und ich krieg alles ab. Sicher bin ich Gardist und eigentlich dachte ich, dass ich mich gut wehren kann, aber nicht, wenn ich eine Gruppe von Mördern gegen mich habe. Das ist für jeden einzelnen Mann zu viel!«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    »Eine Gruppe Mörder ist erstmal ein Haufen Krimineller, wie Piraten auf der offenen See. Aber es sind ja nicht einfach nur Mörder, sondern scheinbar Ex-Gardisten und wer weiß, was Roberes Vater für einer ist, oder die anderen Begleiter. Die Frau sieht auch nicht gerade so aus, als wäre sie normal. Die scheint auch einen Hau weg zu haben. Normal wirkte nur der abgehalfterte Typ mit der Hasenscharte und der Milchbubi. Aber auch das kann täuschen, unser gefährlichster Mann sieht aus wie ein Penner in Pyjama. Das heißt, solange er sich nicht nachschminken muss«, grinste Jaques um Patrice etwas aufzumuntern. »Nun ich bin auch keine Flasche, ich habe im Moment 142 unter Befehl, also bleib hier, die werden Dir nichts tun. Es sei denn sie sind Lebensmüde«.


    Patrice Vertcuis
    »Vermutlich weiß inzwischen das gesamte Schiff Bescheid, dass ich hier der Bumslappen bin für Tekuro und seinen Vater und bisher hat es niemanden gekümmert. Ich vermute, dass man denen in die Hände gespielt hätte, wenn die gefragt hätten, wo ich mich verstecke. Ich wäre dir dankbar, wenn du daran was ändern würdest, aber ich sehe auch, dass nicht wirklich irgendwer ein Interesse daran hat, einem Bumslappen zu helfen. Du hast richtig geschätzt, Arbogast, der Mann mit der Hasenscharte ist ein anständiger Kerl. Sie zwingen ihn regelmäßig dazu, Menschenfleisch zu essen. Der Milchbubi ist Nathan. Ich weiß nicht, wie er es anstellt, aber jeder liebt ihn und er schafft es, dass er sich mächtige Fürsprecher an Land zieht. Ich bin manchmal nicht sicher, ob er wirklich so naiv ist, wie er tut.«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    »Daran liegt das nicht, Du schätzt die Situation falsch ein Patrice. Ein Schiff ist wie eine Familie, so wie Eure Garde ebenfalls. Wer hängt sich in Deine Einheit rein? Niemand sonst gäbe es Ärger mit Boldi. Das heißt, Vano akzeptiert Roberes Mannschaft und dazu gehörst Du. Und Robere hat seine zu akzeptieren. Allerdings ist das unser Schiff, unser Haus. Ordnet Vano an, dass Du unter seinem Schutz stehst ab sofort und nicht mehr zu Robere gehörst, beschützen Dich 8 Offiziere, 1 Doc, 1 Koch, 142 Maaten und der Käptn. Dann wird Dich niemand mehr anfassen, sonst geht er über Bord, aber als Fischfutter. Ich beschützte Dich solange ich auf Schicht bin. Bei Ablöse müssen wir mit Vano sprechen. Du musst Dich von diesem Kerl lossagen. Guck Dich an Mann! Du bist jung, Du bist ein hübscher Kerl, willst Du für so einen bei Davy auf dem Grund landen?«, fragte Jaques ernst. »Warte«, sagte er leise und kramte in seiner Tasche. Er steckte Patrice etwas zu. Ein Messer, fast so hauchdünn wie ein Stilett, dass man problemlos im Ärmel verschwinden lassen konnte. »Scharf wie die Zunge einer Hure. Beim nächsten Versuch schneid ihm die Klöten ab und friss sie«, grinste Jaques.


    Patrice Vertcuis
    »Wer ist Davy?«, fragte Patrice, während er sich das Stilett besah. »Ich will ihm eigentlich nichts Böses, Jaques. Eigentlich mag ich ihn und dachte, vielleicht können wir so ein bisschen Spaß haben. Stattdessen will er mich besitzen wie ein Viech und abrichten!« Patrice wurde von einem Schauer durchgeschüttelt und alle Haare standen ihm zu Berge. »Er müsste weg von den Beißern, die tun ihm nicht gut, absolut nicht. Und der Junge, Sacha. Er sollte keinesfalls mit seinem Vater mitgehen, sondern hier auf der Choucas bleiben, sonst machen sie ihn zu einem von ihnen! Danke für deinen Schutz, Jaques. Ich wünschte, er wäre nicht nötig.«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Davy Jones Kiste oder Schrank ist eine Bezeichnung für den Grund des Meeres als letzte Ruhestätte ertrunkener Seeleute. Kurzum das Nasse Grab ist Davy Jones Kiste. Der Ausdruck wird als Ersatz für den Tod auf hoher See verwendet. Wenn Du jemanden zu Davy schickst, tötest Du ihn. Er ist so etwas wie der personifizierte Grauen der Meere, das Böse an sich. Hat beispielsweise bei einem Auftrag die Konkurrenz schneller das Ziel erreicht, so wird eine fremde Macht also ein Pakt mit Davy vermutet. Der Ausdruck und der Name sind uralt und kommt in fast jeder Seefahrernation vor. Woher er genau stammt, weiß keiner mehr so genau. Laut den frühesten Aufzeichnungen wird Davy wie folgt beschrieben. Davy Jones ist, der nach Ansicht der Seeleute, der Unhold, welcher über alle bösen Geister der Tiefe herrscht. In verschiedenen Gestalten sieht man ihn oft am Vorabend von Hurricanen, Schiffbrüchen und anderem Unheil, dem das Seefahrerleben ausgesetzt ist, oben in der Takelage sitzen und so den Elenden warnen, der Tod und Leid geweiht ist. Die gleiche Geschichte beschreibt Jones als ein Wesen mit großen Augen, drei Reihen von Zähnen, Hörnern, einem Schwanz sowie blauem Rauch, der aus seinen Nasenlöchern kommt. Er kam in einem Sturm, sagte er, und er ging in einem Sturm, er kam in der Nacht und er ging in der Nacht, niemand weiß, woher er kam, und niemand weiß, wohin er ging. Soviel ich weiß, stach er erneut mit seiner Kiste in See und mag wohl an Land gehen, um Leute auf der anderen Seite der Welt zu plagen, freilich wäre es jammerschade, fügte er hinzu, wenn er in Davy Jones’ Locker gelandet wäre. So heißt es. Du kannst ihn für eine Legende oder Seemannsgarn halten, wie den Klabauter, aber jeder Seemann nimmt ihn ernst. Das ist Davy Jones«, grinste Jaques.


    Patrice Vertcuis
    »Gute Geschichte. Dann hoffen wir, dass wir ihm nicht vor unserer Zeit begegnen. Du fühlst dich wohl hier an Bord, oder? Du wirkst eins mit dir und dem Schiff. Völlig ausgeglichen. Euer Heiler ... kann er Heilmagie? Oder kann sonst jemand hier auf dem Schiff Magie wirken?«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    »Ja mein Zuhause, mein Schiff, mein Käptn, meine Crew und ein Weib an Bord, dass ist alles was mich zur Zeit ankotzt und dass Du mit Dir freiwillig den Boden aufwischen lässt. Man sollte vermeiden Davy zu früh zu treffen. Unser Käptn hat ihn schon dreimal gesehen, aber erinnert sich nur an zwei Vorfälle. Wir hatten schon einige Kämpfe, wo es knapp war. Vielleicht kämpfte er auch auf unserer Seite, denn wir waren genau wie er. Aber wir wollen ihn nicht anrufen, erst in der Schlacht. Ja wir haben einen Heiler an Bord Francois, er ist ein erstklassiger Heiler. Er beherrscht keine Magie, Du kannst ihm aber auch so vertrauen. Er ist ein wenig anders als andere Heiler, aber ausgezeichnet. Er hat schon so manchen von uns zusammengeflickt, sogar den Boss. Sollen wir hin?«, fragte Jaques.


    Patrice Vertcuis
    Patrice winkte ab. »Nein, das heilt von allein, so schlimm ist es nicht. Ich wollte es nur wissen, da manche Magier von mir verwirrt sind. Dann hätte ich was mit ihm klären müssen, um Missverständnisse zu vermeiden. Ich lasse den Boden nicht freiwillig mit mir wischen, das ist jetzt unfair. Warum willst du keine Frau an Bord haben?«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    »Weil sie Unglück bringen. Oh falls Du meinst das wäre Aberglaube, dass ist es nicht. Sie bringen Unruhe, verwirren die Mannschaft, stellen dusslige Fragen, können nicht annähernd so arbeiten und man kann sie nicht arbeiten lassen - da sie die Männer verwirren. Sie verbrauchen meist eine enorme Menge an Frischwasser, wo sogar ein Gockel wie Conni 3 Woche mit auskäme. Alles in allem sind sie sehr unwirtschaftlich und kosten einen Nerven und sie gehören nicht auf ein Schiff. Ich hätte sie nicht an Bord genommen. Zudem sieht sie krank aus. So gelb wie ein Quitte«, flüsterte Jaques grinsend.


    Patrice Vertcuis
    »Also Nori sollte die Männer nicht verwirren. Erstens finden die meisten sie wohl nicht gerade hübsch und darauf legt sie es auch nicht an. Sie ist nicht eitel und macht einen körperlich guten Eindruck. Sie hat Ausdauer, Geschick und Kraft. Sie gehört aber vor allem zu Tekuro. Bisher war er wegen ihr nicht biestig, aber du kannst sicher sein, dass er nicht freundlich reagieren wird, wenn die Matrosen sich ihr auf eine Weise nähern, die ihm nicht genehm ist. Er bewacht alles, von dem er meint, es gehört ihm. Der ist im Dauergardistenmodus. Drum mach dir keine Sorgen, dass sie die Matrosen hier um ihren Finger wickelt. Die wollen sicher auch keinen Streit.«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    »Nein das wollen sie nicht, aber Männer die lange keine Frauen sehen und auf Frauen stehen, neigen zum Gaffen. Auf Deck, geschenkt, wenn Du weiter arbeitest, oben in der Takelage? Nein das ist nicht möglich. Sie hat vorne im Bugraum zu bleiben. Egal wie hübsch oder hässlich sie ist, glaub mir, für so manchen spielt der Rand vom Loch keine Rolle, wenn er Druck hat. Und manche Zeit sind wir lange auf See. Wie lange man auf dem Großen Wasser wohl unterwegs wäre, möchte mich manchmal wissen. Gleichgültig, auch auf kleiner Fahrt kann man lange Unterwegs sein. Kleine Fahrt bezeichnet man eigentlich Flüsse, Seen und so weiter, aber ich finde der Azursee ist ein See und dennoch die See. Wir können ihn leider nicht verlassen. Stell Dir vor wir wären drei Monate draußen und fahren die gesamte Küste ab. In ausreichend Reichweite versteht sich und beobachten dort, die Bewegungen und das Treiben an Land. Aufklärung, dafür sind wir da. Meinst Du da interessiert es wen, der richtig Knast auf ein Weib hat, wie hübsch sie ist? Nein, aus dem Grunde haben Frauen nichts an Bord zu suchen. Es hat schon so manchen Streit um Frauen gegeben. Angeblich sogar Kriege. Wer weiß was dran ist«.


    Patrice Vertcuis
    »Ja gut, in der Situation war ich zum Glück noch nicht. Dann musst du ihr sagen, dass sie im Bugraum zu bleiben hat. Ich mach das nicht.« Patrice spuckte den fade gewordenen Klumpen Kautabak aus. »Wegen Sacha ... machst du dir da überhaupt keine Sorgen?«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    »Das habe ich ihr gesagt und der Käptn ebenso. Nein, da mache ich mir keine Gedanken, denn Sacha ist einer von uns. Greift man einen von uns an, greifst Du die Choucas an, also uns alle. Und so handeln wir auch. Sprich wir würden den Ratten das Fell über die Ohren ziehen, denn Sacha ist einer von uns und das bleibt er auch, bis der Käptn was anderes gesagt hat. Man reißt keinen aus unserer Mitte. Auf zum Doc oder geht es?«, fragte Jaques besorgt.


    Patrice Vertcuis
    »Es geht, danke ... sie werden Sacha nichts tun in dem Sinne. Aber Tekuro will ihn mitnehmen und zu einem von ihnen machen. Es wäre schade um den Jungen. In dem Fall ist es wahrscheinlich sogar besser für ihn gewesen, dass er keinen Kontakt zu seinem Vater hatte.«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    »Wenn sich der Mann vorher keinen Deut um seinen Sohn gekümmert hat, was schert ihn Sacha jetzt? Sacha ist als Waise aufgewachsen. Jeder kann ich vorstellen, wie schön das sein muss. Jeder Sohn mit Anstand liebt seine Eltern, liebt seine Mutter und seinen Vater. Man freut sich wenn man sie nach einer langen Reise wieder sieht. Mir geht es so. Man freut sich auf die Geschwister, auf den Kuchen, auf alles eigentlich. Und dieser Mann hat seinen Sohn nicht mit dem Arsch angeguckt und auf einmal entdeckt er seine Vatergefühle? Hier sind einige, die keine leichte Kindheit hatten. Einige verlorene Seelen, die nicht zu Davy hinabgespült wurden, sondern zu Vano und er nahm sie auf. Eine gute Mannschaft, gute Leute, treue Leute. So sagt er es und so unterschreibe ich es. Wo war er denn all die Jahre? Ein Waise hat nichts, aber dieser Mann muss ja bewusst den Jungen verlassen haben. Oder er war ein Streuner, hat seinen Samen frei in der Gegend verteilt und dass kam bei raus. So mancher hat wohl in jedem Hafen eine Pflaume«, murrte Jaques.


    Patrice Vertcuis
    »Er wusste nichts davon, dass er einen Sohn hat. Aber jetzt will er ihn auch nicht mehr frei geben. Ich denke nicht, dass Tekuro zur Leibgarde zurückkehren wird nach all dem, was in den letzten Wochen geschehen ist. Er wird bei den Beißern bleiben. Sie werden sich durch Asamura morden und fressen. Sacha gehört da nicht hin, aber ich bezweifle, dass sie ihm eine Wahl lassen. So wenig, wie sie mir eine Wahl gelassen haben.« Er guckte bekümmert. »Du kannst auf eine harmonische Familie blicken, wenn du an zu Hause denkst?«, erkundigte sich Patrice.


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques Blick wurde leicht versonnen und er nickte bei dem Gedanken an seine Leute. »Ja dass kann ich Patrice, wir sind eine große Familie. Und ich bin schon mehrfacher Onkel. Wenn wir alle zusammen sind, ist es in unserem Haus gewaltig laut und ebenso gemütlich. Meist auf Neujahr nehme ich Fran mit, wenn Conni oder Vano ihn nicht mitschleppen. Da er allein ist. Jene die hierbleiben feiern auf der Choucas. Es wird eh zweimal gefeiert, hier auf der Choucas und daheim bei Landgang. Aber nicht auf jeden wartet wer. Wie ist es mit Dir?«, fragte Jaques.


    Patrice Vertcuis
    Patrice schüttelte den Kopf. »Kein gutes Thema, zu viel Streit und nun bin ich allein. Ich habe nur die Leibgarde und bald hab ich gar nichts mehr außer Tekuro und seinen Vater. Ich bin ein wenig neidisch, was du erzählst. Ich wünschte, ich könnte auch auf solch ein zu Hause zurückblicken, aber wenn ich in Richtung Ufer schaue, ist da nichts weiter als meine Arbeit. Was ist mit Fran, warum ist er allein? Waise?«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques hörte Patrice zu und man sah ihm an, wie er darüber dachte. Allein die Vorstellung so leben zu müssen, schnürte ihm die Kehle zu. »Bei uns in der Bude früher war es nie leise. Nie, zu keiner Zeit. Dafür waren wir viel zu viele. Aber egal wie man sich mal in den Haaren hatte, wir waren ein Knäul, meist waren es einfach passend. Wir haben zusammen gelebt, gelacht, malocht und zusammengehalten. Ich kann mir gar nicht vorstellen alleine zu leben. Vielleicht bin ich deshalb zur See, ich liebe das Meer und ich brauche Leute um mich herum. Stille ist mir unheimlich, aber nur menschliche Stille. Die Stille draußen auf See, ganz früh morgens ist keine. Du stehst an der Reeling, die Sonne geht auf, hier knarrt es, da hörst Du die Wellen gegen den Rumpf schlagen, einer schmatzt, der andere furzt, der nächste flucht leise, die Wachablöse kommt, tausend Geräusche und auch die vom Klabauter wenn man dran glaubt. Da in der Stille, die gar keine ist, ist die Welt absolut in Ordnung. Alle sind vereint. Das fehlt Dir oder? Mal überlegt zur See zu fahren?«, schlug Jaques vor.


    Patrice Vertcuis
    Patrice schüttelte den Kopf. »Es spielt keine Rolle, was ich mir wünsche. Ich kann es nicht. Meine Familie ist im Hintergrund trotzdem da und lenkt meine Schritte. Ich habe keine Wahl, Jaques. Ich lebe mein Leben so gut, wie ich es kann, bis es irgendwann vorbei ist. Auf dem Sterbebett kann ich dann auf eine lange, graue Straße zurückblicken.« ... und wenn ich nach vorn sehe, ist da nicht einmal der Abgrund, weil ich keine Seele habe, dachte Patrice. »Kann ich noch eine Portion Kautabak haben? Was ist mit dir, hast du nie gedacht, an Land zu gehen und sesshaft zu werden?«


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques drückte Patrice die Dose Kautabak in die Hand und umschloss kurz die Pranke von Patrice mit seinen eigenen rauen Seemannshänden. »Ich bin absolut sesshaft. Man ich bin seit über 10 Jahren auf der Choucas, wenn das nicht sesshaft ist«, lachte er mit brummigem Unterton. »Billige Ausrede Patrice, Du kannst sein wer und was Du möchtest. Alles was Du brauchst ist etwas Mumm in den Knochen und vorher vielleicht den ein oder anderen Rum. Ich habe noch nie eine starke Person mit einfacher Lebensgeschichte gehört, meinst Du, Du bist da anders? Oder Fran, oder Vano, oder Sacha? Die See spült die Ecken und Kanten des Lebens weg, aber sie waren da Patrice. Das sagte mir einmal Fran. Ja Fran war ein Waise wie Sacha. Behalte den Kautabak, ein Geschenk von mir. Ebenso mein Schutz. Erzähl mir von Deiner Familie. In unserer Hütte leben meine Großeltern, meine Eltern, meine 11 Brüder und meine zwei Schwestern und mittlerweile deren Nachwuchs. Es wurde schon so oft angebaut, dass das Haus total verwinkelt ist. Wie ein Flickenteppich und gerade das liebe ich. Beim nächsten Neujahr bist Du dabei«, sagte Jaques und knuffte ihn.


    Patrice Vertcuis
    Patrice erwiderte den Händedruck, dann merkte er, was er hier tat - dass er sich gerade anfreundete. Er zog die Hand rasch wieder weg. »Danke für die Einladung, den Tabak und alles ... aber ich kann nicht, Jaques. Ich kann es wirklich nicht. Ich habe einen Eid geleistet, der bis zu meinem Tode gilt. Bitte frag nicht weiter. Würde ich ihn brechen, würdet ihr einen Eidbrüchigen an Bord haben. Sehr vertrauenswürdig, nicht wahr? Und für euch gefährlich. Ich glaub auch nicht, dass mich irgendwer braucht. Von Tekuro abgesehen ... aber na ja.« Patrice bekam extreme Kopfschmerzen und krümmte sich.


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques packte Patrice und hielt ihn fest. »Eidbrüchig hin oder her, aber ich glaube es wäre für Dich besser, Du lässt einmal etwas von dem Dreck raus, der sich in Deinem Kopf angestaut hat. Ich höre zu und schweige. Oder Du sagst es dem Doc. Na los, komm mit«, sagte Jaques und warf sich Patrice über die Schulter. Er deutete einem Kollegen an, das Steuer zu bewachen, während er Patrice zu Fran schleppte. Er betrat die Heilerstube und setzte Patrice auf den Stuhl. »Er wurde als Bumslappen missbraucht, er steht unter meinem Schutz Fran und er hat einige Probleme. Welche kann ich Dir nicht sagen. Hilf ihm«, bat Jaques und drückte Patrice Schulter. »Falls was ist, ich bin vor der Tür, ruf wenn Du Hilfe brauchst bei was«, sagte Jaques und bezog draußen Stellung.


    Patrice Vertcuis
    Patrice starrte den Heiler von seinem Stuhl aus an. »Eigentlich bin ich so weit in Ordnung ... von Kopfschmerzen abgesehen.«


    Francois Grimard
    Fran schaute Patrice über den Rand seiner Brille hinweg an. »Kopfschmerzen im Rektum wären mir völlig neu. Schau mich genau an«, bat Fran und beugte sich weit zu Patrice hinab um ihm genau in die Augen zu schauen. Dabei war er dem jungen Gardisten so nah, dass Patrice sehen konnte das Fran grüne Augen hatte. Er untersuchte seinen Nacken, schaute ihm in die Augen und zog eine Spritze auf. »Erzähl mir was sich zugetragen hat, aus Deiner Sicht. Die andere kenne ich bereits aus der stillen Post. Bist Du schwer verletzt, eingerissen oder anderes? Mach Dich bitte frei«, sagte Fran fürsorglich.


    Patrice Vertcuis
    Patrice ließ sich widerwillig untersuchen. »Das ist mir jetzt etwas unangenehm ... ich bin nicht verletzt.« Er zog sich trotzdem aus, damit der Heiler ihn untersuchen konnte. Wenn er schon einmal hier war, bekam er vielleicht etwas gegen die Schmerzen. »Es gibt nicht viel dazu zu sagen, außer, dass man es mir ordentlich gegeben hat und meine Eier dabei gequetscht wurden. Das geht aber vorbei.«


    Francois Grimard
    Fran desinfizierte seine Hände und untersuchte Patrice so vorsichtig wie möglich. »Nicht verletzt sieht anders aus, wundgespielt um es sachte auszudrücken. Gegen die Prellung Deiner Hoden hilft nur Kühlen und mache das auch, sonst hast Du bald einen Sack wie ein Ballon zwischen den Beinen. Je schwerer er wird, je schmerzhafter wird es. Ich werde Dir eine Salbe auf Kokosfettbasis geben, dass Fett hat eine kühlende Wirkung. Dennoch musst Du sie richtig kühlen. Gehörst Du noch zu der Gruppe oder zu uns?«, fragte Fran und desinfizierte eine Stelle auf Patrice Po und verpasste ihm vorsichtig die Spritze.


    Patrice Vertcuis
    »Na ja, man sieht sich selber da hinten nicht. Es ist erträglich von den Schmerzen her, sagen wir es so. Ich gehöre zur Leibgarde ... also zu Boldiszàr. Mit den Beißern habe ich nichts zu schaffen! Ich war nur wegen Tekuro bei ihnen und jetzt wollen sie mich nicht mehr gehen lassen.« Er zuckte zusammen, als er die Spritze bekam. Er mochte keine Spritzen. »Was hast du mir da gegeben?«, wollte er wissen.


    Francois Grimard
    »Etwas gegen Schmerzen und Verspannungen. Damit Du Deine Kopfschmerzen los wirst und dass Du nachher trotz Deiner Wundheit Dich lösen kannst. Kurzum dass Du kacken kannst, sonst bekommst Du noch Verdauungsprobleme. Du gehörst zu Boldi? Damit gehörst Du zu Vano persönlich«, keuchte Fran.


    Patrice Vertcuis
    »Ach so, danke sehr. Ich werde mich an deinen Rat halten, sofern ich Ruhe zum Kühlen finde ... ich würde mich gern irgendwo von dem Ganzen ausruhen. Ich glaube nicht, dass Tekuro mir Ruhe gönnt. Kann Silvano nicht mal mit ihm reden, wenn du meinst, dass ich zu ihm gehöre?«


    Francois Grimard
    »Du musst Vano sagen, dass Du Teil von Boldis Truppe bist. Ergo Teil von Boldi und damit von ihm. Damit stehst Du unter seinem Schutz. Tekuro kann an Bord nicht Deine Aushändigung verlangen. Falls er sich offen gegen uns wendet, schwimmt er«, sagte Fran und schob sich mit der Hand die Brille wieder richtig auf die Nase. »Möchtest Du hier warten oder möchtest Du zu Vano? Mein Wort ist autark. Nun ich denke Du solltest hier warten und sprechen. Was genau ist los?«, fragte Fran und setzte sich Patrice gegenüber.


    Patrice Vertcuis
    Patrice schloss die Augen. Er öffnete sie wieder. »Irgendetwas ist schief gelaufen. Ich weiß aber nicht was«, meinte er. »Irgendwas läuft völlig aus dem Ruder! Robere war ... Tekuro war ... es fällt mir schwer, gedanklich alles zu ordnen. Ich kriege extreme Kopfschmerzen, wenn ich versuche, darüber nachzudenken. Und manchmal fühle ich mich, als wäre ich nicht ich selbst. Vano ... der Agentensohn. Eigentlich unnötig, das zu erwähnen. Ja, bitte hol Silvano her.«


    Francois Grimard
    »Was hat das mit Silvano als Agentensohn zu tun? Hier kau das langsam, erzähle ganz bewusst und langsam der Reihe nach, ich höre Dir zu. Und wenn ich kann, werde ich Dir helfen. Oder eine Möglichkeit finden wie ich Dir helfen kann«, sagte Fran und reichte Patrice ein Stück Rinde.


    Patrice Vertcuis
    »Nichts«, sagte Patrice und nahm die Rinde. »Es spielt überhaupt keine Rolle. Es ist mir nur aus irgendeinem Grund gerade eingefallen.« Er schob sich die Rinde zwischen die Zähne und probierte, darauf herumzukauen. Es war beruhigend, diesen Trick würde er sich merken. »Ich kann nicht der Reihe nach alles erzählen. Weil ich es nicht darf. Ich würde mir nur wünschen, dass ich wieder klar denken könnte! Es ist schlimmer geworden seit dem Tekuro das abgeschnittene Ohr aus der Rüstung gefallen ist und noch schlimmer seit der Scheiße, die sie unter Deck mit mir abgezogen haben.«


    Francois Grimard
    »Guck mich an, Du darfst und kannst mir alles erzählen, denn ich werde es niemals gegen Dich verwenden. Und ich werde nicht darüber sprechen. Wer oder was bist Du tatsächlich? Wieso ist Dir das gerade eingefallen? Bist Du einer von ihnen? Ein Agentensohn?«, fragte Fran und reichte Patrice ein Glas Wasser. »Trink das in kleinen Schlückchen«, bat er.


    Patrice Vertcuis
    Patrice nahm die Rinde aus dem Mund und trank das Wasser aus. »Es gibt unbrechbare Eide, die nur der Tod aufheben kann. Aber ich würde mir wünschen ... dass ich nicht so allein gelassen werde mit diesem ganzen Mist! Ein ganzes Schiff weiß, was man mit mir anstellt und sieht weg. Der Duc wollte schon vor Wochen Hilfe schicken, weil ich es nicht allein schaffe ... Tekuro ist durchgedreht, damit habe ich nicht gerechnet. Mein Fehler. Aber ist das ein Grund, mich so hängen zu lassen?«


    Francois Grimard
    »Die Hilfe ist hier und hättest Du gesprochen zu wem Du gehörst, wäre Dir das vermutlich nicht passiert. Robere hat Dich als einen von ihnen deklariert. Folglich hat Vano Dich so gewertet. Gut auch Boldi hätte klar sagen können, Patrice ist einer meiner Männer. Damit bist Du genau das - einer seiner Männer. Und Robere hat die Hände von Dir zu lassen. Unbrechbare Eide? Ja die gibt es, damit hast Du wohl Recht. Wahrheiten, Eide, Schwüre jenseits hinter all dem ganzen, was wir Wahrheit oder Realität nennen. Was ist wahr, was ist Lüge, was ist eine Maske, was ist Fakt? Kann das überhaupt jemand mit Bestimmtheit sagen oder haben wir nicht alle unsere eigene? Es gibt halt nur jene Wahrheiten die mehr gelten als andere, da die Denker mehr Macht haben, als andere. Sind es gute Menschen, ist es schön so, man braucht Beschützer und Visionäre. Aber denkt eine Person mit Macht nur an sich wird es gefährlich. Ich denke nicht dass der Duc Dich hat hängen lassen, aber ich kann Dir nicht helfen, wenn ich nicht weiß, nach wem ich suchen soll«, sagte Fran.


    Patrice Vertcuis
    Patrice hielt sich die Ohren zu, als der Heiler von Wahrheit und Lügen zu sprechen begann und krümmte sich. Seine Kopfschmerzen wurden unerträglich. Was auch immer Francoise ihm gespritzt hatte - gegen diese Art von Kopfschmerz half es nicht. Und dann wurde Patrice plötzlich ganz ruhig und sah ihn mit klarem Blick an. »Ich hätte selbst für mich sprechen können, nicht wahr? Hätte nur den Mund aufzumachen brauchen. Schließlich waren Boldiszàr und Silvano die ganze Zeit hier. Eigenes Verschulden, kein Grund zum Jammern. Es gibt niemandem, nach dem du Ausschau halten kannst. Manche Menschen sieht man nur, wenn sie gesehen werden wollen. Danke für die Behandlung. Ich möchte Silvano nun gern mitteilen, dass ich kein Beißer bin.«


    Francois Grimard
    »Ja das kenne ich, ich sehe zum Beispiel Dich einwandfrei aber Du bist nicht Patrice. Du bist, wer auch immer. Das Du keiner der Beißer bist ist mir klar. Hätte sich einer von denen auch nur annähernd solche Gedanken innerhalb von fünf Minuten gemacht? Du möchtest nicht gesehen werden und man sich Deine Kameraden nicht Du bist einer der Schatten des Duc, jene die nur dann eingesetzt werden, wenn man eine schnelle Lösung braucht. Welche Namen ihr tragt, weiß niemand, aber jeder kennt die Legende. Nun so hart würde ich nicht mit mir selbst ins Gericht gehen. Schuld bist Du nicht und wenn Dir jemand Gewalt antut und Dich niemand verteidigt, hast Du nicht nur Grund zum Jammern, sondern auch Grund Dich zu beklagen. Was wird geschehen, wenn Du zurück an Land kommst? Werden sie Dich jagen und töten?«, fragte Fran und schenkte Patrice Wasser nach.


    Patrice Vertcuis
    »Du siehst mich?«, fragte Pascal verwirrt und starrte den Heiler an. Es war Jahre her, dass jemand anderes als der Duc zuletzt mit ihm gesprochen hatte. Er zwinkerte mehrfach und sah sich um, als würde er die Heilstube zum ersten Mal sehen, auch wenn Patrice sie natürlich bereits kannte. Aber Patrice sah mit anderen Augen, auch wenn sie sich einen Körper teilten und auch ihr Gedächtnis sich teilweise überschnitt. »Mich jagen? Nein. Patrice werden sie jagen und sie werden ihn vermutlich auch bekommen. Das liegt in ihrer Natur und einer allein kann keinem Rudel Wölfe entkommen. Patricemüsste den Palast vor ihnen erreichen, dann hätten wir eine Chance, aber wie realistisch ist das?«


    Francois Grimard
    »Wie realistisch? Hm zu Fuß? Schlecht, auf einem dieser riesigen Vögel? Sehr gut. Sollte der Prince für seinen Leibdiener und seinen Leibwächter zurückkommen, bestens. Du bist bereits hier sicher. Solange sie hier sind und Du losziehst, bist Du sehr schnell im Palast. Würden wir in Cantillion erneut anlanden, ist das nicht so weit wie Du denkst. Du benötigst wenn ein gutes Pferd und Vorsprung. Wir könnten sie hier halten, aber wir können auch Dich beschützen. Du musst zum Duc in Ordnung. Was hat es mit diesem Lich auf sich? War er bei Euch in der Gruppe? Und ja ich sehe Dich, aber Du siehst mich nicht«, lachte der Doc.


    Patrice Vertcuis
    Pascal starrte den Heiler an. »Magst du Blumen?«, wollte er wissen. »Ich schon, besonders diese Wasserblumen. Mein Problem ist, das Patrice es darauf anlegen würde, ergriffen zu werden. Er ist ein liebeskranker Trottel und vermutlich auch sonst inzwischen nicht mehr ganz richtig in der Birne. Ich habe gelernt, ihn zu hassen.«


    Francois Grimard
    »Er wird Dich fressen, oder schlimmer noch Dich fressen lassen, wenn er die Oberhand bekommt, dass ist Dir bewusst? Er ist keine Tarnung mehr, oder als was immer Du ihn geschaffen hast. Er ist zu einem seelischen Parasiten herangereift und zwar kein Bandwurm, der von Deinen Ausscheidungen oder Ergüssen lebt, sondern er ist einer jener Sorte wie die Würgefeige. Er tötet seinen Wirt. Du musst ihn zurück schicken. Du musst ihn in die Form zwingen die er ist, eine Maske. Sonst bist Du am Ende seine leere Hülle. Wie heißt Du wirklich? Nenne mir Deinen Vornamen«, bat Fran.


    Patrice Vertcuis
    »Ich kann nicht. Ich sagte doch, dass mein Schwur mit dem Tod sein Ende findet. So oder so. Es sei denn, du magst Wasserblumen.« Pascal lächelte aber es war ein sehr schmerzliches Lächeln. Es tat so unwahrscheinlich gut, wieder einmal mit einem Menschen zu sprechen. »Bevor ich Patrice zurückschicke, benötige ich den entsprechenden Befehl. Er ist unerwartet stark ... oder ich bin zu schwach geworden in dieser Zeit. Es ist kein sehr einfacher Auftrag.«


    Francois Grimard
    »Wasserblumen? Seerosen? Wenn ich an Wasserblumen denke, dann denke ich an Seelilien. Und ich mag sie, denn sie sehen aus wie Blumen und sind in Wahrheit Tiere. So etwas wie Seesterne, wusstest Du das? Ein Vorname verrät keine Identität. Hast Du einen Zweitvornamen? Ich quetsche Dich nicht aus, um Dich zum Eidbruch zu bewegen. Ich will Dir über die Brücke helfen, Du sollst Deinen Namen bewusst nennen. Glaub mir das hilft, wenn Du Gaston heißt, davon gibt es so viele wie Sand am Meer oder? Suche ich einen Gaston, werde ich sehr lange suchen. Denk nach und versuch es«, bot Fran an.


    Patrice Vertcuis
    Er schob sich die Rinde in den Mund, um darauf herumzukauen. Den Hinweis hatte der Heiler nicht erfasst, weshalb er davon ausging, dass es kein Lotos war. Pascal war mit seinen Kräften noch nicht am Ende, doch er spürte, dass er Hilfe brauchte. Er fragte sich, ob bereits das nennen seines Namens einen Eidbruch darstellte ... wenn Francois bereits von allein herausgefunden hatte, dass Patrice nur ein Deckname war. An diesem Punkt musste Pascal nach Hause zurückkehren. Wenn die erste Maske fiel, war Rückzug angesagt und er musste sich eine neue anlegen. Damit, dass Francois ihn durchschaut hatte, war Patrice lediglich noch dazu da, Pascal heimzubringen. Es war vorbei. Pascal atmete durch. Und Patrice versetzte ihm einen Kopfschmerz, der ihm fast vom Stuhl schmiss. »Patrice!«, rief er. »Ich heiße Patrice, zum Henker! Wie kommst du auf den Unfug! Alles, was ich wollte, war was gegen die Kopfschmerzen und dass Tekuro nicht mehr so brutal zu mir ist. Deswegen wollte ich mit Silvano reden!«


    Francois Grimard
    Fran packte Patrice und drückte ihn fest in den Behandlungsstuhl. »Wer immer Du bist, Du gebietest nicht über diesen Körper Patrice. Du bist nichts als eine Ausgeburt die ein anderer erfand, damit er seine Arbeit verrichten kann. Du bist eine Maske, Du bist ein Niemand, Du bist dazu da um zu dienen, aber nicht Robere oder Tekuro wie sich dieser Bastard schimpft, sondern dem Mann den Du gefangen hältst«, erklärte Fran und schnallte Patrice in die Armfixatoren. »Beruhige Dich und trink das hier, danach löse ich Deine Fesseln. Du bist von Tekuro besessen, aber weder Tekuro noch Du gehört hierher«, sagte Fran und hielt ihm ein Glas an den Mund. »Trink«, befahl er.


    Patrice Vertcuis
    Patrice schüttelte den Kopf. »Das ist nicht wahr. Ich habe eine Geisteskrankheit oder bin von dem Typen in meinem Kopf besessen, nicht von Tekuro! Ich weiß nicht, wo diese Stimme herkommt. Ich habe keine Kontrolle darüber. Es fühlt sich an wie Schlafwandeln! Vielleicht Schizophrenie oder so was! Aber du brauchst mich nicht festzubinden. Ich bin nicht gefährlich, ich tu niemandem was. Kann nur sein ... wenn das rauskommt ... dass ich meinen Dienst nicht mehr verrichten darf. Es darf nie herauskommen!« Gierig trank er das kühle Wasser.


    Francois Grimard
    Fran streichelte ihm über den Kopf. »Nein, es ist niemand in Deinem Kopf. Du hast Dich nur fast depersonalisiert und Dich fast in Deiner Tarnung aufgegeben. Aufgelöst, einsgeworden mit der Lüge. Das geht sehr schnell wenn man nicht aufpasst. Ich verstehe das, Du musst das tun, damit sie Dich nicht töten. Warum oder weshalb Du Dich tarnst, weiß ich nicht. Aber ohne die Tarnung bist Du tot. Bei mir bist Du sicher, ich habe nicht vor, Dir Deinen einzigen Schutzschild vor den Haien da draußen wegzureißen. Ich habe vor Dir einen echten Schild zu geben, anstatt eine sinnlose Maske aus Puder die Deinen Geist vergiftet und Dir einflüstert Du wärst sie. Nenne mir Deinen Namen, komm nach oben. Versuch es wie ein Ertrinkender. Schließe die Augen, fühle nur wohin Du von alleine gezogen wirst. Dort ist oben, dort ist Licht, dort musst Du hin. Ich warte hier auf Dich. Fühle fest in Dich hinein, die anderen scheren uns nicht. Niemand wird Dir hier ein Leid zufügen«, sagte Fran sanft.


    Patrice Vertcuis
    »Er nennt sich Pascal ... gibt es ein Medikament dagegen? Ich will nicht verrückt sein. Andauernd spricht er in meinen Gedanken und vergiftet meine Träume. Ich darf nicht labil sein in meinem Beruf, irgendwie muss er verschwinden.« Hilfesuchend blickte Patrice Francois an.


    Francois Grimard
    »Er verschwindet nicht, Du verschwindest in ihm. Du bist ein winziger Teil von ihm. Lass los, geh in ihm auf. Solange Du Dich festklammerst und alleine sein möchtest, ohne in in der Gesamtheit Deiner Seele aufzugehen, wirst Du krank bleiben. Dein Beruf ist hier unwichtig, Du bist im Haus der Heilung. Hier gibt es keine Beruf, keine Eide, keine Verpflichtungen. Hier gibt es nur Hilfe, Heilung und Genesung. Und an mehr wirst Du jetzt nicht denken, das ist meine Aufgabe. Sprich mit mir Pascal, ich möchte ein paar Worte mit Dir wechseln«, bat Fran.


    Patrice Vertcuis
    Der Mensch auf dem Stuhl atmete schwer und kämpfte sehr mit ich. »Jetzt weißt du meinen Namen«, sprach Pascal erstickt. »Ich weiß nicht, was sie jetzt mit mir machen.«


    Francois Grimard
    »Gar nichts, denn wenn Du durch diese Tür gehst, hast Du die Maske wieder aufgesetzt und das Visier wieder unten. Aber Du musstest es einmal heben um durchatmen zu können. Du erstickst darunter Pascal. Möchtest Du mir irgendwas sagen, soll ich wem etwas von unbekannter Seite ausrichten? Möchtest Du etwas fragen?«, fragte Fran.


    Patrice Vertcuis
    Pascal beruhigte sich langsam. »Du hast Recht ... er bringt mich um. Er frisst mich auf. Nicht Tekuro. Sondern Patrice. Ich muss ihn schnellstmöglich ablegen. Aber dazu brauche ich den Befehl des Ducs und dann muss ich verschwinden. Du wirst mich nie wieder treffen, da auch Pascal danach nicht mehr ist. Ihn werde ich vermissen, als Einzigen. Ich würde dich gern fragen, wie dein Name lautet, aber du wirst ihn nicht preisgeben und darum frage ich dich nicht.«


    Francois Grimard
    Fran umarmte Pascal ganz fest und flüsterte ihm ins Ohr »Kabir«, ehe er ihn losließ. »Ich hoffe wir sehen uns wieder, falls nicht, hoffe ich dass ich Dir helfen konnte. Heilen heißt nicht immer jemanden ein Rezept schreiben, oder mit Eisenstangen in seinem Körper herumzuwühlen. Manchmal ist heißt Heilen Hinsehen und Hinhören. Ich weiß nicht warum auf dieser Welt kein Platz für Dich ist, aber wo immer es Dich hinverschlägt, ich hoffe unsere Wege kreuzen sich erneut. Ich werde Vano sagen, dass Du zurück zum Hof musst, eilig. Aber bis dato ruh Dich noch einen Moment aus. Ich verschaffe Dir den Vorsprung den Du benötigst, damit Du den Hof erreichst«, erklärte Fran.


    Patrice Vertcuis
    »Bitte binde mich los, Kabir«, bat Pascal. »Ich tu dir nichts, auch wenn ich ein paar Probleme habe. Ich bin nicht von der aggressiven Sorte. Du bist ein guter Heiler ... ich hoffe, deine Hilfe kommt noch rechtzeitig.«


    Francois Grimard
    »Danke, dass bedeutet mir viel. Ich bin Heiler geworden, weil ich selbst einem ausgeliefert war, der ein Monster in Robe war. Ich meine es im Gegensatz zu solchen Leuten ernst. Aber dass muss nicht Deine Sorge sein. Ich glaube Dir, aber nenn mich Fran«, bat er und band Patrice wieder los. »Warte hier, erhole Dich, schlafe im Behandlungstuhl eine Runde. Jaques hält draußen Wache und ich hier an Deiner Seite. Danach gehen wir zu Vano, ich bereite Deine Abreise vor und Du schaffst es zum Hof. Versprochen«, sagte Fran und strich ihm über die Wange.


    Patrice Vertcuis
    »Ich wollte den Namen nur ein einziges Mal verwenden, da ich weiß, wie gut es tut, seinen richtigen Namen zu hören. Oder den, der sich für einen selbst richtig anfühlt. Ob wir uns wiedersehen, muss ich leider verneinen. Pascal wird sterben und Tote sprechen nicht. Kann ich bitte woanders schlafen als in diesem Stuhl? Sitzen ist momentan nicht sehr angenehm. Tut mir leid wegen deines Ärgers mit dem Heiler. Aber du machst es besser.«


    Francois Grimard
    »Bleib einfach sitzen«, schmunzelte Fran und klappte den Stuhl um, so dass er zur Liegefläche wurde. »Nun mein Leid war der Preis dafür, dass ich es anderen erspare. So kann man es auch sehen. Schlaf gut Pascal. Du hast Recht den eigenen Namen nach einer Ewigkeit wieder zu hören, dass ist schon etwas Seltsames und Schönes«, erklärte Fran und deckte Patrice mit seinem Mantel zu und machte es sich auf seinem Stuhl selbst gemütlich.

  • Er schlief ein oder zwei Stunden, dann wachte Patrice auf. Im ersten Moment desorientiert setzte er sich auf. Der unfreundliche Heiler schlief neben seiner Liegestatt in einem Stuhl. Er würde ihn sicher nicht wecken, um sich erneut sein haltloses Geschwätz reinzuziehen. Dieser Mann würde ihm nicht bei seinem Problem helfen können, aber wenigstens hatte er seine Wunden versorgt. Auf leisen Sohlen schlich Patrice nach draußen und schloss lautlos hinter sich die Tür.


    Jaques stand wieder am Steuerrad, aber Patrice ging nicht zu ihm. Sein Weg führte ihn die hölzernen Stufen hinab und tief in den Bauch des Schiffes hinein, durch das dämmrige Dunkel, an Fässern und Kisten vorbei in die letzte Kammer. Es roch nach Holz und Teer hier unten, besonders, wenn die Sonne auf den Rumpf prasselte.


    Patrice drückte die Tür auf und ohne jemandem in die Augen zu sehen, trat er ein. Er sank auf die Knie und wartete. Tekuro, der sich gerade aufsetzte, schnaubte und rang mit sich. Patrice konnte an seinen Beinen sehen, wie seine Muskeln unter den Kleidern arbeiteten. Tekuro warf seinem Vater einen Blick zu, aber der schlief oder blieb ungerührt liegen. Der Jungbeißer musste allein eine Entscheidung fällen. Er klopfte mit der flachen Hand neben sich. Eine Einladung, keine Strafe fürs Petzen - vorerst? Vielleicht würde sie noch kommen, wenn Kazrar aufwachte.


    Patrice legte sich an die ihm zugewiesene Stelle und Tekuro zerrte ihn an sich heran. Er hielt Patrice umschlungen, so dass er sich kein zweites Mal davonstehlen konnte. Versöhnlich strich Patrice ihm mit den Fingerspitzen über den Arm und schloss die Augen. Sie drückten sich fest aneinander und Patrice wollte gerade beginnen, sich wohlzufühlen, da spürte er einen mörderischen Schmerz in seinem Trapezmuskel, der Hals und Schulter verband. Er brüllte die ganze Kammer zusammen, als Tekuros geschärfte Zähne sich zentimetertief in sein Fleisch gruben und ihn als sein Eigentum markierten. Danach schenkte Tekuro ihm ein blutverschmiertes Grinsen.

  • Dein Mann, sein Mann, kein Mann



    Silvano de Mancini
    Silvano hatte es sich mit Boldiszar in seiner Kajüte gemütlich gemacht. Patrice war vorher das Thema gewesen. Zuerst war es Tekuro und durch Tekuro wurde es Patrice. Die ganze Sache der Rettung nahm mittlerweile verwirrende Züge an, als ein verworrenes Wolleknäul. Silvano lag müde in Boldiszars Amen und überlegte sich, wie er Patrice auf eine Art retten konnte ohne das der Abgrund über einen der Beteiligten hereinbrach. Er hatte also eine Lösung zu finden, die das Unmögliche möglich machte. Gut, solche Lösungen hatte er bereits vorher schon einige Male gefunden und mehr oder minder gut umgesetzt bekommen. Aber hier ging es um seine Mannschaft, die von Boldi und die von Robere - genannt Tekuro. Und irgendwie war Patrice das Bindeglied und der Spaltklotz in einem. Und wäre das alles nicht schon kompliziert genug, wurde Patrice vor kurzem erst die Spalte gespalten, nur weit weniger freiwillig, als Boldi und er es selbst gerade getan hatten. Er konnte Patrice einfach in die Freiheit entlassen. Dann war aber das Verhältnis zwischen Boldi und Tekuro ruiniert. Er konnte natürlich auch Patrice seinem Bumslappenschicksal überlassen. Dann war vermutlich sein Verhältnis zu Boldi getrübt, da sein Mann zu Recht Loyalität einfordern würde. Er konnte aber nicht für beide in den Spagat gehen und seine Mannschaft gefährden, indem er so ein Verhalten einfach durchgehen ließ. Die Sache war verzwickt. Und in der Kombüse war ihm eine gute Lösung eingefallen Mann gegen Mann. So wurden Sachen ausgetragen, nur war Patrice scheinbar niemand, der dazu in der Lage war. Und Tekuro war gleich aus dem härtesten Holz geschnitzt. Man wusste also vorher schon, wer mit wem den Boden wischen würde und damit wäre in alle Ewigkeit festgemauert, wo Patrice hingehörte. Aber er wollte dem Kerl helfen und ihm nicht ein Leben als Bodensatz bescheren. Er musste also auf Kampftauglichkeit hochgeschraubt werden, selbst gegen seinen Willen. Mit einer Hand rieb sich Silvano die schmerzende Stirn, die andere kraulte Boldi die Juwelen. "Einen Vorschlag wie wir Patrice hierher bekommen ohne dass es zu auffällig ist?", fragte Vano.


    Boldiszàr
    »Wo ist er denn jetzt überhaupt?« Boldiszàr räkelte sich entspannt und ließ sich da kraulen, wo es am schönsten war. »Wir müssten die Beißer ablenken. Lade sie zum Essen ein in der Kombüse. Da werden sie nicht Nein sagen, zumindest Robby nicht. Der ist fast so verfressen wie ich. Selbst wenn Patrice unterwegs verschwindet, wird es ihn erstmal nicht weiter kümmern. Patrice kann hier schließlich nirgendwo hin. Er wird erst in Ruhe essen und dann hinterher nach ihm suchen.«


    Silvano de Mancini
    "Also wir können entweder Patrice als Kämpfer in den Himmel schrauben und hoffen er siegt, oder wir schalten die Beißer aus und liefern sie aus. Mit Letztem wirst Du nicht einverstanden sein, vermute ich. Ich habe Robere für Dich gerettet, allerdings war mir nicht bewusst, dass Patrice zu Dir gehört. Er läuft Tekuro ziemlich nach. Möchtest Du ihn überhaupt zurück? Fangen wir mal so an. Versteh mich nicht falsch, ich stehe Dir immer bei, aber gerade sitze ich zwischen drei Stühlen und ich weiß nicht wohin ich mich setzen soll. Mein erster Gedanke gilt Dir, aber zeitgleich muss ich an meine Männer denken, an ihre Sicherheit und dazu gehört auch mein Gehorsam. Nun falls es kippt, bist Du aus der Sache raus, Du die Mannschaft und Bellamy. Ich habe den Befehl und die Erlaubnis erteilt, dass wir die Beißer an Bord nehmen und das wir ablegen. Gut es war nicht den Beißer geschuldet, ich legte ab um die Choucas zu schützen, was ebenso meine Pflicht ist. Und ich stieß Robere von Bord und ließ ihn wieder an Bord um ihm zu ermöglichen seine Familie zu retten. Nicht rein für ihn, hauptsächlich für Dich, da ich weiß was er Dir bedeutet. Und was uns die Chance bedeutet hätte, hätten wir so eine Chance gehabt. Aber Ausreden, Ausflüchte, Beschönigungen interessieren niemanden bei einer Befehlsverweigerung. Akzeptieren sie mein Handeln ist alles gut. Verurteilen sie es, verurteilen sie mich allein. Akzeptier das Boldi. Das ist wieder ein Spagat, ich habe zwar hier die absolute Befehlsgewalt, aber ich muss ebenso meinem Herrn gehorchen wie Du. Und ich missachtete bewusst den Befehl des Palaisin. Der Mann spricht im Namen des Duc. Ich weiß nicht ob er uns das sehr krumm nimmt und sofort sanktioniert, oder ob er die Gründe verstehen würde und keine Meldung macht. Scheinbar hat er es noch nicht getan, sonst wäre hier entweder einer mit einem Vogel aufgetaucht, wie Prince Ciel oder ein Kollege mit seinem Schiff um zu verdeutlichen dass wir zurück müssen. Der Prince kam privat, wobei wir etwas anderes vermuteten. Er war ganz in Ordnung, er scheint Deinen Bruder sehr zu mögen. Du siehst also, ich möchte nicht das irgendwem was passiert. Wie siehst Du die Sache? Was soll ich tun? Ich möchte weder Dich, die Choucas noch die Beißer verlieren, so verrückt das klingt", sagte Vano und schmiegte sich an Boldi.


    Boldiszàr
    »Patrice gehört zu mir, bis er mir gegenteiliges sagt. Wenn er sich für die Beißer entscheidet, dann will ich das aus seinem Mund hören und dann mag er gehen, wohin er will. Und diese Entscheidung sollten wir unterstützen. Ich finde darüber hinaus die Idee, dass Patrice Robby selbst den Denkzettel verpasst, ziemlich gut. Sie gefällt mir. Ich finde, ihm gehören Grenzen aufgezeigt, was seinen Umgang mit Kameraden angeht. Und ehe ich wieder mecker, sollen die das unter sich klären. Mit ein wenig Nachhilfe für Patrice, versteht sich, sonst ist klar, wie das ausgeht. Dass Robby oder seine Familie ausgeliefert wird, möchte ich nicht, Vano! Alles, nur das nicht. Dann lass uns sie lieber irgendwo absetzen und sie müssen sich fortan allein durchschlagen.«


    Silvano de Mancini
    "Gut dann machen wir es so. Wir sorgen dafür dass Tekuro und Patrice ihren Streit im Ring austragen und wir sorgen ebenfalls dafür, dass die Chancen von Patrice etwas erhöht werden. Falls alle Stricke reißen, setzen wir Segel und fahren die Küste von Rakshanistan an. Dort werden wir die Beißer von Bord schmeißen. Rakshaner werden niemanden umbringen, den das blaue Meer in ihr Sandmeer spült. Sie kennen Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft, entgegen aller anderen Behauptungen ist das wirklich so. Sie sind nicht nur verdammenswert. Als ich mit ihnen Kontakt hatte, waren sie hilfsbereit. Sie waren bereit Tauschgeschäfte einzugehen. Von Souvagne aus kommend, würden wir also linker Hand die Beißer aussetzen. Also in Zentral Rakshanistan würden sie anlanden. Glaube mir, die Rakshaner würden sie zur Not aufnehmen. Damit wäre dann noch nicht geklärt, wie wir Massimo und dem Duc gegenüberstehen, aber nun ich hab mir die Suppe eingebrockt, ich werde sie auslöffeln. Ansonsten werde ich mit dem Mann verhandeln. Notfalls werde ich mit dem Duc sprechen, falls Massimo Meldung macht. Es kann sehr gut sein, dass ich mich dann vor ihm verantworten muss, aber das war mir klar. Er ist dafür bekannt, jemanden eine zweite Chance zu geben, er gab sie sogar besagtem Massimo. Ob er mir eine gibt - abwarten. Noch ist es nicht soweit. Gehen wir Patrice holen", sagte Vano und räkelte sich. Er küsste Boldi, rollte sich aus der Hängematte, wusch sich am kleinen Waschtisch und zog sich langsam an.


    Boldiszàr
    »Danke, Vano ... du hast keine Ahnung, was mir das bedeutet. Wobei, doch. Du weißt, was es heißt, sich an das einzige Stückchen Familie zu krallen, was man hat, auch wenn einen keine Blutsverwandtschaft verbindet. Das ist gleich. Mir wäre es am liebsten, Robby würde Vernunft annehmen, wenn er mal selbst den Arsch voll kriegt.« Boldiszàr zog sich ebenfalls an und begleitete Silvano.


    Silvano de Mancini
    "Richtig, ich habe genau wie Du mehr Ahnung als mir lieb ist. Aber auf der anderen Seite, hätte ich doch gerne noch mehr Ahnung. Ich habe meinen Vater nur ein einziges Mal gesehen. Er war in der uralten Erinnerung schlank und ziemlich groß. Aber ich war in der Erinnerung auch ein kleiner Junge. Trotzdem hat sich das Bild in meine Gedanken eingebrannt, groß, schlank, lange blonde Mähne und meine Ma... nun das gehört jetzt nicht hierher, wir hatten ein anderes Thema. Aber ich hätte schon gerne einige andere Erinnerungen an die beiden und uns alle, als den einen Tag am Meer und die Ermordung meiner Ma. Ich weiß nicht ob Robere uns nicht versteht, oder ob er uns zu gut versteht und wir ihn", sagte Vano. Er blieb so abrupt in der Tür stehen, dass Boldi ihm ins Kreuz rannte und damit gegen die Tür presste. "Wie weit wärst Du bereit mir zu folgen? Ich frage Dich das, weil ich noch eine Rechnung offen habe. Wenn Massimo Meldung macht wegen Befehlsverweigerung, werde ich diese Rechnung sofort begleichen. Die Choucas ist dazu bereit, sie ist einsatzfähig. Würdest Du mir folgen?", fragte Vano leise ohne sich dabei zu Boldi umzudrehen, so wie er bei ihrer ersten Zusammenkunft auch mit ihm gesprochen hatte. Er wollte ihm dabei nicht ins Gesicht sehen, falls er eine Absage kassierte.


    Boldiszàr
    Boldiszàr packte ihn, drehte ihn herum und küsste Silvano so innig mit der Zunge, dass ihnen sein Speichel vom Kinn tropfte. Er ließ ihn wieder los und wischte erst ihm und dann sich mit dem Ärmel über den Mund. »Antwort genug? Ich bin deiner und du bist meiner, Vano. Wir gehören zusammen. Und wenn dich dein Weg in den Abgrund führt, dann gehe ich mit dir.«


    Silvano de Mancini
    Vano umarmte Boldi fest und innig, so dass Boldiszar kurz die Luft wegblieb. "Absolute Antwort Boldi. Danke Schatz, dito falls Dich jemals Davy ruft, werde ich mit Dir gehen. Falls ich Dich nicht aus seinen Fingern befreien kann. Ich liebe Dich Knubbel", grinste Vano und küsste Boldi fest zurück. "Erst Patrice retten, dann Davet rächen, dann... schauen wir mal. Ich hatte gehofft Paps besuchen und so weiter", sagte Vano und gab die Führung in den Bug bis zu den Beißern. Er musterte Patrice mit schräg gelegtem Kopf. "Wir müssen reden Patrice, folge uns", sagte Vano und schaute Boldi an, damit er den Befehl unterstrich.


    Boldiszàr
    »Der Rest kann derweil in der Kombüse was futtern gehen«, ergänzte Boldiszàr, was Robere einen sehr zugänglichen Ausdruck ins Gesicht zauberte.


    Patrice Vertcuis
    Patrice wartete, bis Tekuro aufgestanden war. Erst danach stand er selbst auf. "Wo sprechen wir?", fragte er und rieb sich seine schmerzende Wunde, die man allerdings unter der schwarzen Kleidung nicht sah.


    Silvano de Mancini
    "Reden wir in der meiner Kajüte miteinander Patrice", sagte Vano und gab erneut die Führung. "Heute bekomme ich auch Kilometergeld, aber was muss muss halt nicht wahr...", sagte er freundlich über die Schulter und blieb kurz vor der Tür von Fran stehen. Er klopfte kurz in Form eines Klopfzeichens und ging dann weiter in seine Kajüte. Er wartete bis Boldi und Patrice ihm gefolgt waren. Silvano setzte sich an seinen Schreibtisch und deutete Patrice an, sich ihm gegenüber zu setzen. Boldi würde sich schon zu ihm hocken, dass wusste er. Als beide nach ihm eingetreten waren, betrat Fran die Kajüte und verschloss sie hinter sich. Der Heiler blieb kommentarlos vor der Kajütentür stehen.


    Patrice Vertcuis
    Patrice musterte den an der Tür stehenden Heiler, von dem er sich verraten fühlte, wenig gnädig, aber er sagte nichts, sondern wartete, bis Silvano und Boldiszàr ebenfalls saßen. Er blickte den Kapitän aufmerksam an. »Was möchtest du besprechen, Kapitän?«, fragte er, als ihm das Schweigen zu unbehaglich wurde.


    Silvano de Mancini
    "Nicht so einen Blick, Francois ist auf meinen Wunsch hier, ebenso wie Du. Folgendes, Du bist zur Zeit der Bumslappen von Tekuro. Hast Du vor diese Position ewig "auszufüllen" oder möchtest Du nicht lieber Deine Freiheit zurück? Mit Deiner Freiheit kannst Du anfangen was Du möchtest, Du kannst sogar der Partner von Tekuro sein. Nur momentan bist Du nichts weiter als eine Matratze für ihn. Jedenfalls lässt er Dich das glauben und glaubt es selbst auch nur allzu gerne. Das Problem von Tekuro ist, dass er schwul ist. Nun soweit ist das kein Problem und in Souvagne schon gar nicht. Zumal man nicht einmal darüber reden muss. Liebe wen Du willst - aber liebe. Uraltes und sehr weises Sprichwort. Wo kein Tamtam um die sexuelle Vielfalt gemacht wird, gibt es auch keinen Grund für Auseinandersetzungen. Das sehen aber leider nicht alle so, vor allem wen es sie selbst betrifft. Da kann schon einmal der falsche Stolz greifen. Und ich vermute, genau das ist bei Tekuro der Fall. Er fällt lieber über einen vermeintlichen Partner her und sticht ihn ab - sprich schändet ihn, als dass er es auf die übliche Weise versucht. Denn sich normal einem Partner zu nähern, heißt Schwäche offenbaren. Das kann Tekuro nicht, dass hat er nie gelernt. Als Heimkind musste er stark sein und um sein nacktes Überleben kämpfen und er musste sogar seinen Bruder Boldi mit durchbringen. Und als Gardist hat er ebenfalls knallhart zu sein. Mit einer Diskussion wurde noch kein Feind getötet. Folglich kann er sich selbst gar nicht eingestehen so schwach zu sein, dass er einen Partner und Zuneigung braucht. Aber wie kann man Schwäche gestehen? Indem die vermeintliche Schwäche Stärke ist. Wann streicht man die Fahnen? Also wann kapituliert man? Dann wenn die Schlacht verloren wurde, wenn man sieht, der andere hatte die bessere Taktik, er war der bessere Steuermann, er hatte die klügeren Befehle. Dann lässt man es nicht bis zum Äußersten kommen, sondern man zollt seinem Gegner Respekt und kapituliert. Und diese Form aufzugeben fühlt sich kein bisschen nach Schwäche oder Schande an, denn Du warst gut, der andere war nur besser. Man hat seinen Meister gefunden und genau DAS ist es, was Tekuro fehlt. Er braucht einen Mann, der ihn auf die Planken schickt und mit ihm das Deck wischt. Jemand der ihm zeigt, auch einen Herrn Chud kann man kleinkriegen. Und hast Du ihn dort, hast Du ihn als Mann für Dich gewonnen. Davon gehen wir aus. Bist Du bereit für diesen Kampf?", fragte Vano ernst.


    Patrice Vertcuis
    »Ich soll ... Tekuro verprügeln?«, fragte Patrice baff. »Ich habe keine Chance, zwischen uns liegen 10 Jahre Kampferfahrung und er wiegt 15 Kilo mehr als ich. Außerdem ist er mein Ausbilder, ich kann nicht so respektlos sein. Sicher, er könnte netter zu mir sein. Mir tut alles weh. Ich mag ihn, ich mag ihn wirklich. Auch seine ruppige Art, weil es doch auch irgendwie drollig ist. Er kann anders, man sieht es daran, wie er mit seinem Vater umgeht und traut sich bei mir einfach nicht. Trotzdem wäre es schön, wenn er manche Grenzen nicht überschreiten würde. Er lässt aber leider überhaupt nicht mit sich reden und sein Vater bestärkt ihn noch darin, einfach alles zu tun, worauf er Lust hat. Ich würde das alles gern anders haben, ja. Warum ist der Heiler hier? Ich möchte nicht mehr von ihm verarztet werden, ich habe kein Vertrauen zu ihm.«


    Silvano de Mancini
    "Fran hat mir mehrfach das Leben gerettet, rede mit Respekt und Anstand über diesen Mann oder Du Du siehst den Bug! Wir sind hier um Dir Deinen wabbelweichen Hintern zu retten und Dein Dank ist es, dass Du einen meiner treusten Maaten beleidigst? Siehst so der Dank aus, dass wir Euch hier Unterschlupf gewähren? Dass Boldi sich um Deine Sicherheit sorgt, obwohl die Rettung von Tekuro und Dir ihm als Verrat ausgelegt werden könnte? Mir ebenso, oder sogar noch vor ihm? Ihr seid auf meinem Schiff und Du redest so? Nun wenn Du so gestrickt bist, ist es möglich dass Tekuro und sein Vater Recht haben. Vielleicht bist Du es, der die Behandlung benötigt. Möglicherweise habe ich mich in Dir geirrt. Boldi?", fragte Vano während Fran nur kurz blinzelte, als Zeichen dass er Patrice seinen Kommentar nicht übel nahm.


    Boldiszàr
    »Ich denke nicht, dass Patrice das böse gemeint hat«, sprach Boldiszàr ruhig. »Er wird seine Gründe haben, einen Bogen um Fran machen zu wollen, aber die sind jetzt nicht wichtig. Und du, Patrice, mäßige deinen Ton. Wir sind hier Gäste, wie Silvano richtig sagt und er und seine Mannschaft riskieren viel.«


    Francois Grimard
    "Er hat es nicht böse gemeint, wir hatten nur einen kleinen Disput bei dem ich etwas lauter und rabiater werden musste um ihm beizustehen. Danach hat er sich bei mir ausgeschlafen und heimlich verdrückt. Letztendlich nicht die feine Art, aber es hat ihm geholfen und das ist alles was zählt. Seine Worte ändern nichts daran, wie wir zueinander stehen Vano. Trotzdem Dankeschön, Dir auch Boldiszar", sagte Fran und schob mit einem Finger seine Brille auf die Nasenwurzel zurück. "Zudem bin ich hier um eventuell zu helfen, was Deine vermeintliche Schwäche betrifft. Wir haben da so einige einschlägige Erfahrung", sagte Fran mit so ernster Miene, dass es was lustig wirkte.


    Patrice Vertcuis
    »Und was habt ihr jetzt mit mir vor?«, wollte Patrice wissen.


    Francois Grimard
    "Das liegt bei Dir, entweder Dir beistehen oder Dich fallen lassen", sagte Fran, nahm seine Brille ab und pollierte sie mit seinem Hemd.


    Patrice Vertcuis
    Patrice musterte ihn auf die selbe feindselige Weise wie vor einer Minute. »Und wie würdet ihr mir beistehen wollen? Du glaubst mir ja nicht einmal, wenn ich während der Anamnese mit dir rede.«


    Silvano de Mancini
    "Nicht ganz, aber die Richtung die Fran vorgibt stimmt. Wir möchten von Dir hören, was Du wählst. Wir werden nicht unsere Hintern für jemandes Rettung riskieren, der gar nicht gerettet werden möchte Patrice. Wenn Du den Kampf wählst, dann werden wir Dir Kampfdrogen verabreichen und zwar solche mit denen Du einen Bullen auf die Planken schicken könntest. Sie haben einige Nebenwirkungen, aber die sind nicht von Bedeutung", sagte Vano freundlich.


    Patrice Vertcuis
    Patrice gab ein amüsiertes Glucksen von sich. »Kampfdrogen? Damit ich Tekuro auf die Bretter schicke? Hört sich ja ganz interessant an. Aber meint ihr, die anderen Beißer werden dabei zusehen?«


    Silvano de Mancini
    "In einem Kampf Mann gegen Mann? Natürlich werden sie das, es geht um die Ehre. Und falls nicht, nun was man nicht an Bord braucht geht über Bord. Dann sind sie meinen Schutz nicht wert und ich muss mir diesen ganzen Eierkrampf nicht mehr antun. Also was Patrice? Bumslappen oder Bums im Lappen?", fragte Vano.


    Patrice Vertcuis
    »Ehre ...«, sagte Patrice und starrte auf den Tisch. Dann zuckte er mit den Schultern. Er zog seinen Pullover seitlich über die Schulter und offenbarte die tiefe, haifischähnliche Bisswunde, die dick geschwollen war. »Ich bin sein Eigentum. Selbst wenn ich siegen sollte - ich weiß nicht, wie die reagieren, wenn eine Beute den Jäger verprügelt. Kazrar scheint momentan die Rolle des Familienoberhauptes zu übernehmen. Ich könnte ihn fragen, aber bitte in eurem Beisein. Würde ihn wer herholen?«


    Silvano de Mancini
    Silvano starrte mit einer Mischung aus Ekel und Wut auf die tiefe, geschwollene Wunde. Patrice lernte heute, dass auch ein Auge ausreichte um eine Person in Grund und Boden zu starren. Und so laut wie Vano losbrüllen konnte, so hart konnte Mancini schauen. "Wasss bei allen neun Abgründen geht in Deinem Kopf, dass Du Dir DASSS da gefallen lässt? WAS? Du bist sein Eigentum? Dieser Mann ist selbst Leibeigener, er hat keinen Leibeigenen, er hat keine Sklaven, er hat kein Anrecht darauf. Er ist weder ein Gemeiner noch eine Person von Stand, er ist Dir ebenbürtig und Du lässt dass mit Dir machen? Meinst Du das ist Zuneigung? Hältst Du das für Liebe? Weißt Du was Liebe ist? Wen der andere einem mehr bedeutet, als man sich selbst. Wenn man für ihn eine Verletzung kassiert, damit er mit heiler Haut davon kommt. Niemals ist mich mein verstorbener Mann angegangen oder mein jetztiger Ehemann. Niemals habe ich auch nur eine Sekunde daran gedacht, die Hand oder nur das Wort gegen einen der beiden zu erheben. Was geht in Deinem Kopf vor? Ich verlange eine Antwort Patrice. Ich verurteile Dich nicht, denn ich kann Dich nicht einmal beurteilen. Und wie soll ich Dir helfen, wenn Du so mit Dir umgehen lässt. Wie Patrice?", fragte Vano und musterte Boldi und nickte Richtung Wunde.


    Boldiszàr
    Boldiszàr beugte sich mit dem Gesicht ganz nah über den Biss, um sich die Wunde genau anzusehen. Dann schüttelte er den Kopf. In ihm tobten Wut und Trauer. »Was ist nur aus Robby geworden«, murmelte er. Dann sagte er nichts mehr, sondern brütete finster vor sich hin, während Silvano tobte.


    Francois Grimard
    "Das ganze Problem ist Patrice, denn Patrice ist nichts weiter als Puder. Und genau wie sich Dein Puder in Deine Wunden vergräbt, entzündet und Dir das Leben zum Abgrund macht, wenn Du nicht die Finger von dem Giftzeug lässt, genauso hat sich Patrice in diesen Verstand eingefressen. Hat sich dort genauso entzündet, nur leider kann ich Patrice nicht wie eingekapselten Puder ausschälen", sagte Fran sanft.


    Patrice Vertcuis
    »Ich bin kein Puder«, antwortete Patrice verärgert und zog den Pullover wieder über die Wunde. »Dieser Heiler kann nur Wunden zusammenflicken, aber er ist kein Seelenheiler. Damit kennt er sich nicht aus und unterstellt einem Lügen, wenn man nicht die selben Symptome wie aus seinem Lehrbuch aufweist. Er dreht es so lange, bis es ihm passt. Es gibt verschiedene Arten von Liebe, Kapitän. Die von Tekuro ist anders als deine. Andere tauschen Ringe, er hat eben auf diese Weise gezeigt, dass wir zusammengehören. Einen Ring kann man ablegen - eine Narbe nicht. Alles, was ich möchte, ist, dass er mich nicht wie Dreck behandelt. Hätte er mich gefragt, ob er mich beißen darf, hätte ich zugestimmt. Aber er hat nicht gefragt und das ist es, was mich ärgert.«


    Silvano de Mancini
    "Du hättest ihm die Markierung erlaubt, dass sagt einiges aus. Es gibt verschiedene Formen von Beziehungen Patrice. Liebe hat keine Formen, Liebe ist immer selbstlos - immer. Fran ist einer der einfühlsamsten Heiler die ich kenne und er ist nicht grundlos unser Bordheiler. Keinem anderen Heiler würde ich dermaßen vertrauen, dass er mir im Schädel herumschneiden darf. Und er mag kein Geistesheiler sein, aber dennoch sieht er ob etwas mit Dir oder Deiner Seele nicht stimmt. Du tauscht keine Ringe Patrice, Tekuro hat Dir ein Joch geschenkt und Du trägst es mit Stolz. Siehst Du das nicht?", fragte Vano.


    Patrice Vertcuis
    »Doch, das sehe ich«, bestätigte Patrice. »Aber es gefällt mir so. Ich hatte in meinem Leben nie irgendeine Wahl. Was mit mir geschehen würde, wurde mir von klein auf durch meine Eltern diktiert und zwar bis ins kleinste Detail. So oft mich das geärgert hat, ich bezweifle, dass ich zu einem anderen Leben fähig wäre. Es hat mich zu einem guten und fügsamen Gardisten gemacht, aber zu einem sehr einsamen Menschen. Jetzt habe ich immerhin die Möglichkeit, mir denjenigen auszusuchen, der über mein Leben bestimmt. Und das ist ein sehr angenehmes Gefühl. Man mag es nicht glauben, aber ich vetraue Tekuro so weit, dass ich behaupte, was immer er mit mir anstellt, er meint es gut. Ich würde hingegen Francois nicht in meinem Kopf herumschneiden lassen. Er mag ein guter Heiler sein, aber auch er kann sich irren. Und was mich anbelangt, irrt er. Drum bin ich der falsche Patient für ihn und will nicht, dass er mit mir redet.«


    Silvano de Mancini
    `Man mag es nicht glauben, aber ich vetraue Davet oder nun Boldi so weit, dass ich behaupte, was immer er mit mir anstellt, er meint es gut... soviel Unterschied ist da gar nicht. Außer, dass es Davet wirklich gut meinte und Boldi meint. Junge, Du bist richtig, Tekuro ist der Falsche. Gibts das. Wie sagt man jemanden das?´, stöhnte Vano gedanklich. Er blinzelte und kratzte sich kurz das Kinn. "Ich verstehe Deine Erklärung Patrice. Manchmal merkt man, dass nicht ein Ort, sondern eine Person das wahre Zuhause ist nicht wahr?", fragte Vano. "Allein und einsam ist ein gewaltiger Unterschied und auch den kenne ich. Ich weiß nicht wie ich es Dir sagen soll Patrice, drum sage ich es Dir offen und direkt. Du weißt was Liebe ist, Du bist die richtige Person dafür aber Tekuro ist der falsche Partner für Dich. Jedenfalls so, wie er jetzt gestrickt ist. Du bist nicht sein Vater, so wird er Dich nie behandeln, wenn er Dich als Eigentum sieht. Ich kann Dir da nicht reinreden, wenn es Dein eigener Wille ist, also was möchtest Du? Möchtest Du, dass wir Dich vor ihm retten oder möchtest Du es nicht? Möchtest Du zurück zu Boldi oder möchtest Du zurück zu Tekuro? Du hast mir gerade schon die Antwort gegeben Patrice, aber ich möchte sie als klare Aussage von Dir hören um zu wissen, bist Du Boldis Gardist oder bist Du Tekuros Beißer. Beantworte die Frage Patrice", verlangte Vano.


    Patrice Vertcuis
    Patrice fing plötzlich an zu zittern. »Ich ... muss gehen«, sagte er. »Ich muss nach ... muss ...« Er krallte seine Hände in sein Haar und presste die Stirn auf den Tisch. Boldiszàr war sofort bei ihm und legte ihm die Hand auf die gesunde Schulter, bis es vorbei war und er sich wieder gerade aufsetzte. Patrice blinzelte matt. »Ich würde mir wünschen, dass Tekuro und ich beide Teil der Leibgarde bleiben. Aber das geht nicht ...« Er kaute auf seinen Fingernägeln. Dann schüttelte er heftig den Kopf. »Nein, ich möchte bei Tekuro bleiben. Das ist meine einzige Chance, da rauszukommen. Er muss nur lernen, sich mir gegenüber anständig zu benehmen. Könnt ihr mir dabei nicht helfen?«


    Silvano de Mancini
    Vano legte den Kopf schief und fixierte Patrice, während er die Hände zusammenfaltete und sich in seinem Stuhl zurücklehnte. Er ließ den ehemaligen Gardisten keine Sekunde aus dem Auge. Er hatte nicht die leiseste Ahnung was mit dem Mann los war, aber sein Gefühl sagte ihm, dass etwas extrem im Argen lag, nur was? Schlagartig wünschte er sich eine dicke Schicht seiner Schminke im Gesicht um in aller Ruhe nachdenken zu können ohne dabei den Hauch eines Gedanken zu offenbaren und er wünschte sich Davet zurück, nur für fünf Minuten, damit er sich mit dieser seltsamen, getriebenen und aufgeriebenen Seele unterhielt und ihm sagte was zu tun war. Er war eigentlich ganz gut darin in Leute zu lesen, aber Patrice war unlesbar. Er war völlig ungreifbar, glitschig wie ein Sandaal, einfach nicht zu packen, nicht festzuhalten und man konnte ihm nicht ins Gesicht schauen. Man sah Patrice, aber wer war Patrice? Was dachte Patrice? Er konnte es weder lesen, geschweige denn erfassen. Vano befürchtete, dass Patrice vielleicht wirklich unter einer seelischen oder geistigen Krankheit litt, ganz so wie er sagte und Fran dies möglicherweise nicht wahr haben wollte. Fran war ein herzensguter Kerl, der nur zum Äußersten griff, wenn es gar nicht anders ging. Die rabiate Art, die manch andere Heiler an den Tag legten war ihm fremd. Er war einfühlsam, er hätte es erkennen müssen. Puder hatte er gesagt, Patrice war Puder... Patrice war eine Maske. Eine Tarnidentiät? Aber davon wurde man doch nicht wahnsinnig oder doch? Vano bekam Kopfschmerzen, als er darüber nachdachte, wie es dann wohl in Patrice Kopf aussah. Seiner war ziemlich leer, was weit zurückliegende Erinnerungen betraf. Aber wie war das bei Patrice? Hatte er die doppelte und dreifache Ladung eines normalen Menschen? Oder war er einfach nur ein extrem guter Schauspieler? Denn ein Gesicht selbst war ebenso eine Maske wenn man es drauf anlegte. "Wir helfen Dir", sagte Vano leise mitfühlend.


    Patrice Vertcuis
    Patrice atmete tief durch. »Danke, Käpt`n«, sagte er erleichtert. »Aber wie? Soll ich ihn wirklich verprügeln, damit er genau so gut mit mir umgeht wie mit seinem Vater?«


    Silvano de Mancini
    "Du musst ihn nicht verprügeln, Du musst ihm Respekt abringen. Du kannst sogar verlieren, aber Du musst ihn dabei fordern und zwar so, dass er keine leichte Schlacht mit Dir zu schlagen hat. Dann wird sich sein Verhalten hoffentlich ändern", sagte Vano tonlos.


    Patrice Vertcuis
    »Dann werde ich mein Bestes geben. Ich sehe vielleicht nicht wie der geborene Kämpfer aus, aber ich bin kein Feigling. Francois mag mir seine Kampfdroge geben und bitte haltet mir Kazrar vom Leib, falls er wütend wird.«


    Silvano de Mancini
    "Das werden wir, wir halten Dir den Rücken frei und Du wirst kämpfen, wie Du noch nie zuvor gekämpft hast. Du kämpfst um den Platz an der Seite Deines Mannes, darum dass Dich der Mann den Du liebst, endlich so sieht wie Du wirklich bist, liebenswürdig. Ergo würdig geliebt zu werden. Das er Dir genau wie anderen Achtung entgegenbringt und Dich nicht wie Dreck mit Füßen tritt. Darum geht es. Das ist Dein Grund zu kämpfen, Dein Grund den Sieg ins Auge zu fassen, Du wirst Dein Bestes für ihn geben, da er Deine Bestimmung ist. Er ist Dein Leben, Du würdest Deines für ihn geben und so wirst Du um ihn kämpfen ist das klar?", befahl Vano vehement. `Der einzige Grund hier zu kämpfen, ist für Dich selbst, aber das wirst Du niemals begreifen. Das einzige was ich Dir schenken kann ist, dass Dein Joch kein Stachelhalsband ist, sondern eine schlichte Würgeleine´, dachte Mancini betrübt.


    Patrice Vertcuis
    Patrice war gerührt über die Worte, die Silvano für ihn übrig hatte und fühlte sich endlich verstanden und ernstgenommen. Boldiszàr wirkte ganz und gar nicht zufrieden, aber er begriff einfach nicht, worum es Patrice ging. Patrice warf dem Heiler einen triumphierenden Blick zu und schenkte Silvano ein Lächeln. »Wann?«, fragte er. »Und wie wird es ablaufen?«


    Silvano de Mancini
    "Fran wird Dich vorbereiten und Du wirst Tekuro herausfordern. Ihr kämpft auf dem Oberdeck gegeneinander, die Mannschaft bildet den Ring. Geh mit Fran bitte in die Heilstube und lass Dir Deine Medizin verabreichen, ich muss mit Boldi noch etwas Privates klären. Bis gleich Patrice", sagte Vano und deutete Boldi an sich neben ihn zu setzen.


    Francois Grimard
    Francois schloss die Tür auf und deutete an ihm zu folgen. "Na komm, ich hoffe ebenso, dass alles gut für Dich wird", sagte Fran und schloss hinter Patrice die Tür, als dieser die Kajüte des Kapitäns verlassen hatte.


    Patrice Vertcuis
    Patrice nickte und erhob sich, um dem Heiler ein weiteres Mal in seine Kajüte zu folgen, wenngleich er wenig Lust darauf verspürte, wieder mit ihm allein gelassen zu werden. Er fürchtete Frans Einflüsterungen, die ihm wie das Gezischel einer Schlange vorkamen. "Danke", erwiderte Patrice gegenüber Fran kühl, während er hinter ihm her ging.


    Boldiszàr
    Boldiszàr rieb sich das Gesicht, als die beiden gegangen waren. "Ja?", fragte er, ohne Silvano anzusehen. "Ein Kaffee wäre jetzt gut, mit einem kräftigen Schuss."


    Silvano de Mancini
    Mancini wartete einige Minuten, bis die beiden sich verzogen hatten, dann erst wandte er sich an Boldiszar. "Nimm Dir von dem Rum Schatz, bediene Dich frei Haus, es ist genauso Dein Zuhause. Meins ist Deins. Wundere Dich bitte nicht über meine Worte. Ich musste es so drehen, damit er glaubt für diesen Mann zu kämpfen. Er ist krank. Irgend etwas stimmt nicht mit ihm. Eigentlich bin ich in der Lage eine Person auszulesen, natürlich bin ich kein Hellseher oder Magier. Dass muss man auch nicht sein, etwas Menschenkenntnis, Gespür und Aufmerksamkeit und das Wissen worauf Du achten musst. Da ist nichts Boldi. Gar nichts, als sitzt ein Stück Holz vor mir und Planken knarren und haben mehr Leben, sie waren ja einmal Bäume. Ich habe über Frans Worte nachgedacht. Patrice ist Puder, Puder ist eine Maske jedenfalls für mich. Was meint er genau? Ist Patrice eine Tarnung? Ist er krank und hat diese Besessenheit in sich? Dann hat Fran sich geirrt oder es bewusst nicht sehen wollen. Oder ist Patrice die Maske die man spielt? Sprich ist Patrice eine Art Silvano? Eine Rolle? Wenn ja, wieso? Wenn ich, wirklich ich bin gebe ich mich auch ganz anders als an Land wo ich der Adlige Mancini sein muss. Mein Ich hat keinen Namen, ich bin dann einfach ich. Wobei es ja einen Namen - Delancy. Was ist mit Patrice? Wer ist er? Oder was ist er? Weißt Du was ich gerade dachte? Man mag es nicht glauben, aber ich vetraue Davet oder nun Boldi so weit, dass ich behaupte, was immer er mit mir anstellt, er meint es gut... soviel Unterschied ist da gar nicht. Außer, dass es Davet wirklich gut meinte und Du gut meinst. Patrice ist richtig, Tekuro ist der Falsche. Gibts das. Wie sagt man jemanden das? Das habe ich mich gefragt. Ich kann es ihm nicht sagen, ich muss es umdrehen, ich muss seine falschen Gedanken befeuern um ihn davon loszubekommen. Das ist doch nicht zu fassen. Er denkt wie ich, Du könntest es ebenso und das weißt Du oder? Du weißt dass Du es kannst", schmunzelte Vano. "Gib mir bitte auch einen Schluck", bat er liebevoll.


    Boldiszàr
    Boldiszàr bediente sich und schenkte ihnen beiden großzügig ein, aber nicht so viel, dass sie davon betrunken sein würden. Das war vor einem Kampf nicht empfehlenswert. Er stieß kurz an und trank. »Patti ist ein heller Kopf, aber er redet so gut wie nie über sich. So hat man den Eindruck, dass es nichts hinter der Oberfläche gibt. Alles, was ich über ihn weiß, würde in einen einzigen Satz passen. Über Robby hingegen könnte ich ein Buch schreiben. Ich weiß aber nicht, ob Patrice einfach nicht über sich reden will, oder ob dahinter tatsächlich gar nichts ist. Aber eines ist gewiss - er ist ein ganz armes Würstchen. Er bräuchte mal jemand, der ihn einfach in den Arm nimmt und knuddelt. Und dafür sucht er sich ausgerechnet Robby aus«, stöhnte Boldiszàr gestresst. »Dabei ist er doch ein hübscher Kerl, er müsste alle Auswahl der Welt haben.«


    Silvano de Mancini
    "Ach Boldi, da bist Du aber im falschen Fahrwasser mein Schatz. Gerade die richtig schönen Menschen sind auch die einsamsten. Nicht weil sie arrogant wären, sondern weil die anderen Angst haben so eine Person anzusprechen und weil jeder genau das denkt, was Du gerade ausgesprochen hast. Man die kann jeden haben, oh der hat doch alle Auswahl. Und schon vergleicht man sich und dann sie oder ihn und sagt sich, ich fische lieber in meinem eigenen Teich. Heißt ich suche mir lieber jemanden wie mich selbst. Ohne zu wissen, dass Du bei dem oder der Hübschen wahrscheinlich mehr Chancen hättest, als bei einem Normalo. Wir reden hier von Beziehungen nicht von reinen Sex, den bekommt man mit gutem Aussehen an jeder Ecke, aber keine Beziehung. Und wem es wirklich nur um das Herz geht, wie Dir, der achtet nicht auf Äußerlichkeiten. Sonst wärst Du nicht mit mir zusammen oder? Denn sind wir ehrlich, wer würde sich einen Mann mit halben Gesicht suchen? Und ich gehe auch nur nach dem Herz, denn wer würde einen Mann wie Dich mit halben Gesicht suchen? Oder wer hätte eine männliche blöde Blondine genommen? Oder einen Mann wie Davet? Optisch könnten wir keinen Blumentopf gewinnen, aber geht es darum? Aber um all das geht es nicht, denn von einem hübschen Teller kannst Du auch nur essen. Also ist das Aussehen zweitrangig. Manche sagen, ja aber das Auge isst mit, man möchte doch dass der Partner auch ansprechend aussieht. Das mag stimmen. Aber ich sage Dir, wenn Du Haare hättest wie ein geplatztes Kissen, eine Kartoffelnase und hättest 200 Kilo Übergewicht, würde ich Dich trotzdem lieben. Weißt Du, vielleicht finde ich Deine Haare auch einfach nur schön, weil ich Dich liebe und nicht weil sie schön sind. Das funktioniert nämlich auch so rum Boldi. Damit möchte ich Dir nur sagen Patrice braucht weder Schönheit, noch benötigt er eine Auswahl. Er braucht einfach einen einzigen Mann der ihn liebt und der Rest, der ergibt sich dann von ganz allein. Und Tekuro ist nicht dieser Mann, er ist genau die Person die ihm den ganzen anderen dummen Scheiß eintrichtert. Und das macht mich stinksauer und für Patrice extrem traurig. Und noch etwas Schatz, Patrice erzählt nichts über sich sagst Du, hat er das je? Gibt es überhaupt etwas zu erzählen? Ich kann in einem Gesicht oder in der Haltung nicht ablesen, was jemand erlebt hat. Aber wie er gerade fühlt, wie er tickt, verstehst Du? Aber Patrice... ist leer... wie eine Hülle. Ich kann es Dir nicht beschreiben, so als ob er nicht richtig lebt. Ergibt das für Dich einen Sinn Baby?", fragte Vano verwirrt und streichelte Boldi.


    Boldiszàr
    »Oh«, murrte Boldiszàr. Gesagt zu bekommen, dass er im Grunde hässlich war, fand er nicht sonderlich angenehm, insbesondere, weil er Silvanos Ansicht teilte. »Ich wünschte, du wärst anderer Meinung als ich, was mein Spiegelbild angeht ... aber na ja. Doch, mir gefällt dein halbes Gesicht. Weil ich auch ein Halbes habe und weil es zeigt, was du überstanden hast. Ich könnt mit einem Nathan oder so nichts anfangen, was will ich mit so einem. Ich brauche einen Krieger an meiner Seite und Krieger tragen ihren Beruf auf der Haut oder auch tief darin eingraviert. Ja, das mag ich. Es beweist, was du überlebt hast. Aber du hast eben eine andere Meinung. Du findest Patti hübsch. Ist er ja auch, nur überhaupt nicht mein Ding. In einer Sache schätzt du Robby oder Tekuro, wie jetzt alle zu ihm sagen, falsch ein. Er ist ein treuer und hilfsbereiter Kamerad und er kann lieben! Und genau das ist das Problem. Der Umstand, dass er in Patrice verschossen ist, ist ihm saupeinlich. Ich kann dir allerdings nicht sagen, was er ausgerechnet an dem Kerl findet. Das müsstest du ihn fragen. Ich teile deinen Eindruck. Patrice ist wie eine Hülle. Aber was will man da machen? Wir können ihn nicht mit Leben füllen. Das muss er allein schaffen.«

  • Kampf "Rausch"


    Silvano de Mancini
    Silvano war müde bis auf die Knochen, aber die Aufmunterung und die Zärtlichkeiten von seinem Mann hatten ihm gut getan. Aber gleichgültig wie müde er war, es galt Patrice zu retten, gegen seinen Willen, gegen sein Verständnis, gegen sein pures Begreifen. Was immer den Mann umtrieb, es griff soweit in seine Seele hinab, dass sie scheinbar nicht mehr vorhanden war. Wo immer sie abgeblieben was, das bisschen was von Patrice noch existierte, sollte ihr nicht folgen. Müde strich sich Vano über das Gesicht, löste seinen Zopf und schüttelte die Haare aus. Er ging schnurstrack zu Fran und betrat gemeinsam mit Boldiszar die Heilerkajüte. Patrice saß genau dort, mit einem Gesicht das diesmal Bände sprach. Er war wütend und hatte Angst. Leider vor Fran und nicht vor Tekuro. "Nun da sind wir, mir ist noch was... dazwischengekommen", erklärte Silvano so ernst wie möglich und vermied es tunlichst, Boldi breit grinsend anzuschauen. "Jetzt geht es los, Fran wird Dir etwas verabrechen und Du wirst Tekuro herausfordern. Dann werdet Ihr kämpfen, dem Sieger gebührt die Ehre, Du verstehst schon. Bereit oder nicht, wir bereiten alles vor, Fran Du kümmerst Dich um unseren Kämpfer", sagte Vano und wartete ab.


    Patrice Vertcuis
    »Die Ehre?«, fragte Patrice, erleichtert, dass er mit dem Heiler nicht mehr allein sein musste. Die ganze Zeit über hatte er geschwiegen und seine Lippen verbissen aufeinandergepresst, um zu demonstrieren, dass er nicht vor hatte, etwas an seiner Stummheit zu ändern.


    Francois Grimard
    Fran nickte zustimmend. "Er bekommt eine Dosis AA, kurzum Alpha-Adrenalin, oder auch einfach nur Alpha. Hierbei handelt es sich um eine alchemistisch hergestellte Droge, welche in Form von einem Pflaster auf die Haut aufgetragen wir. Diese Form soll gewährleisten, dass die Dosis kontinuierlich an den Körper abgegeben wird. Die Droge blendet Schmerzen aus, schärft jede Sinneswahrnehmung extrem und erzeugt beim Kampf wie auch beim Sex extreme Rauschzustände. Also Tier im Bett oder generell auf jedem Schlachtfeld. Die meisten verabreichen es in Pflasterform und so kann es einem logischerweise auch sofort entzogen werden. Ich verabreiche es subkutan, Pflasterraub im Kampf nicht möglich. Aber Ihr kennt das bereits, oder zumindest Du Vano", erläuterte Fran freundlich. Francois zog eine Spritze einer seltsam violett schimmernden Flüssigkeit auf und kniff Patrice Haut so zusammen, dass sie einen Hügel bildete. Dort injezierte er das Alpha Adrenalin hinein. Fran zog die Nadel aus Patrice Körper und deutete auf die Tür. "Raus", befahl er streng.


    Patrice Vertcuis
    "Welche Ehre denn?", konnte Patrice gerade noch einmal fragen, da er nur halb begriff und plötzlich verwandelte sich die Welt. Zu all den Masken, die er trug, schien sich eine neue zu gesellen, eine Maske aus Wut und dem unbändigen Drang, etwas oder jemanden kaputtzuschlagen. Patrice stand so heftig auf, dass der Stuhl nach hinten umfiel, ging zwischen Boldiszàr und Silvano nach draußen, da dies der kürzeste Weg zur Tür war. Er fegte seine beiden Vorgesetzten zu beiden Seiten weg, als wären es irgendwelche Subjekte, die er sonst des Palastgeländes verwies. Die Tür krachte beim Öffnen an die Wand und Patrice stampfte nach draußen wie ein Stier. "ROBERE", rief er, genau wissend, was eben jener davon hielt, wenn man ihn so nannte. "Zeig dich! Wir werden jetzt reden! In einer Sprache, die auch du verstehst!" Schnaubend und vor Zorn zitternd blickte er sich um.


    Silvano de Mancini
    Silvano grinste von einem Ohr zum anderen. "Na diese Ehre, dem Burschen die Zähne neu zu sortieren, ich dachte das Gefühl ist besser als jede Antwort. Man fühlt sich als hätte man die Eier eines Walrossbullen in der Hose und genau solche Kraft. Das Zeug ist der Hammer und ich meine genau das was ich sage. Schließ Dich ein Fran, aber ich denke für seinen Ärger war die Wut auf Dich eine zu kleine Portion. Oder nein, geh besser in meine Kajüte, falls er es sich anders überlegt. Kannst Dich wie immer frei am Rum bedienen, aber setz Dich nicht an den Kartentisch", lachte Vano und ging Patrice gut gelaunt hinterher.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Verwundert hob Tekuro den Kopf und blickte von seinem aus Segeltuch gebauten Nest in Richtung Tür. »Jetzt dreht er endgültig frei«, murrte er. »Gerade noch kommt er angekrochen, um sich seine Markierung abzuholen und nun das. Komm mit, du musst mich beraten, welche Strafe angemessen ist.« Es dauerte nur wenige Augenblicke, da kam Tekuro mit seinem Vater im Schlepptau an Deck. Patrice stand in Kampfhaltung auf dem Deck, als würde er vor Wut gleich platzen. Sein hübsches Gesicht war verzerrt und gerötet. Die Adern an Hals und Schläfen traten hervor und seine Nasenlöcher bebten. So wütend hatte Tekuro ihn noch nie erlebt. »Bei dir hackt`s wohl!«, schnauzte er. »Runter mit dir in den Bug! Ich bring dir Manieren bei!«


    Silvano de Mancini
    "Aber nicht doch, Dein Maat hat etwas mit Dir zu klären", antwortete Silvano freundlich. "ARENA!", bellte Vano keine Sekunde später ohrenbetäubend und binnen kürzester Zeit standen Tekuro, Kazrar und Patrice in einem Ring aus Menschen, die Mannschaft hatte sich komplett eingefunden und jeder grinste in den Kampfring hinein einschließlich Vano. "Dieser Mann hier, Patrice, fordert Tekuro zum Kampf heraus. Es geht um nichts geringeres als die Ehre. Keiner der Kämpfenden verlässt den Ring, keiner der Kämpfer berührt den Ring. Buttermesser!", brüllte Vano und die Mannschaft brüllte ohrenbetäubend AYE KÄPTN zurück und zückte die kleinen, rasiermesserscharfen Handmesser, die jeder Seemann stets bei sich trug um ein Tau kappen oder einen Maat retten zu können. "Im Ring sind nur Fäuste erlaubt, 1 Ehre - erstes Blut. 2 Ehre - Sieg. KÄMPFT!", befahl Vano und die Mannschaft brüllte Anfeuerungen, Flüche und Wetten untereinander. "Jetzt wird er lernen", säuselte Vano zu Boldi und küsste ihn auf den Hals.


    Boldiszàr
    Obwohl sie gerade eben erst miteinander Spaß gehabt hatten, bekam Boldiszàr bei der aufbrandenden Kampfstimmung einen Ständer, der sich gewaschen hatte. Schon allein dafür lohnte sich das Schauspiel, was sich ihnen bieten würde. Um ihn herum brüllte die Mannschaft, er wurde von dem anfeuernden Rufen und Toben mitgerissen und immer wieder angerempelt und fand das Ganze einfach nur genial. »Stell dich, Robby!«, brüllte er. »Mach ihn fertig!« Zwar hatten sie das Duell eingefädelt, damit genau das Gegenteil eintraf, aber was wäre er für ein Bruder, würde er ihn nicht trotzdem anfeuern?


    Silvano de Mancini
    Vano legte seinen Mann einen Arm um die Hüfte und schmiegte sich seitlich an ihn, während er gespannt dem Kampf zuschaute. Da er der Ringrichter war, feuerte er keinen der Beteiligten an, er hatte später den Sieger zu verkünden. "Du kannst wetten wenn Du magst, pack für mich 20 Taler auf Deinen Bruder", grinste Vano.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro bewegte sich langsam. Er neigte den Kopf erst zur einen, dann zur anderen Seite, als würde er seinen Hals dehnen, so dass sein Genick knackte und lockerte die Fäuste. »Du wirst es so was von bereuen.« Er spuckte nicht vor Patrice auf den Boden, sondern rotzte ihm mitten ins Gesicht. Ein zäher Speichelbatzen traf seinen Gegner ihm Auge und verklebte ihm die Wimpern.


    Kazrar
    Kazrar schaute sich sichtlich beunruhigt um. Die Mannschaft bildete die Arena und Patrice hatte den Kampf bestellt. Dann würde er auch seine Lieferung erhalten, sogar mit Zinses-Zins! Diesen Ring verließ keiner, dass war klar und wer sich der menschlichen Mauer näherte, bekam die Messer zu spüren, die in Reichweite waren. "Sei vorsichtig und komm nicht an die Ringmauer, sie werden einen nicht töten, aber sie werden Dich verletzten um das Spiel zu intensivieren, was immer er mit Ehre meint. Ich vermute hier aufrecht rauszugehen. Wirst Du kämpfen? Oder soll ich ihm Respekt beibringen?", fragte Kazrar und ging in Kampfpose. Der Lärm den die Männer um sie herum verursachten war ohrenbetäubend, nach Gehör konnte hier niemand kämpfen, man musste seine Augen überall haben.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Mit dem Würstchen werd ich allein fertig«, posaunte Tekuro. Er hatte seinen Satz noch nicht beendet, da stürzte das vermeintliche Würstchen sich auf ihn und prügelte mit allen vier Gliedmaßen auf ihn ein, als gäbe es kein Morgen. Die Geschwindigkeit und Heftigkeit der Schläge waren enorm. Absolut kein Vergleich dazu, wie Patrice während der Übungen gekämpft hatte! Tekuro musste sich auf die Defensive konzentrieren und es dauerte, ehe er die Gelegenheit bekam, zurückzuschlagen. Gegen die Geschwindigkeit, die Patrice an den Tag legte, kam er sich vor wie eine Schnecke. Seine ersten Hiebe saßen gut und Patrice platzten seine Knutschlippen auf. »Lippenstift, was?«, höhnte Tekuro. Es gelang ihm, einen Arm von Patrice zu packen, den er ihm verdrehen wollte, doch im selben Moment traf ihn eine Faust dermaßen ungünstig am Kopf, dass ihm die Beine wegknickten. Er sah für einen Moment lang nichts mehr und ein zweiter Hieb ließ eine weiße Sonne in seinem Kopf implodieren wie ein gleißendes Feuerwerk. Tekuro stürzte der Länge nach hin. Bäuchlings lag er auf dem Deck, während um ihn herum die Matrosen johlten. Und plötzlich spürte er, wie ihm jemand die Hose herunter zerrte. Er versuchte, sie festzuhalten. Eine Hand packte seine Haare und drückte ihm brutal gegen seinen Hinterkopf, so dass er sich Stirn und Nase auf den Planken aufschlug. Die Sonne hörte nicht auf, immer wieder zu implodieren und kalte Luft umwehte seinen entblößten Hintern.


    Kazrar
    Kazrar konnte kaum fassen was er dort sah, Patrice war wie von Sinnen und leider kämpfte er auch so. Einiges an Schlägen, die an Härte kaum zu überbieten waren, prasselten auf seinen Sohn ein. Patrice kämpfte mit der Wut der Verzweiflung, aber Wut im Kampf bedeutete Fehler. Nun auf die Fehler konnte Kaz hier trotzdem lange warten, wenn ein gezielter Schlag schon das Ende bedeutete. Und so kam es auch, Tekuro wurde so getroffen, dass man förmlich in seinen Augen sah wie in seinem Kopf das Licht ausging. Bisschen Licht war noch an, aber es war keiner mehr Zuhause. "Scheiße", brüllte Kaz, als Patrice sich daran machte den Hintern von seinem Sohn zu lüften um ihn zu bebohren. Mit einem Sprungtritt war er über Tekuro und schleuderte dessen Feind mit einem Seitentritt von ihm. "Fass ihn an und ich mach Dich kalt!", bellte Kazrar. Schützend stellte er sich breitbeinig über seinen Sohn und hoffte dieser würde wieder zu sich kommen. Aber solange das nicht der Fall war, würde er keinen Zoll breit weichen. Das schränkte zwar seinen Kampfradius weiter ein, aber er hatte keine andere Wahl.


    Patrice Vertcuis
    Patrice war für einen Moment verunsichert, in dem er sich mit dem Handrücken das Blut von den Lippen wischen wollte, es aber nur über seine Wangen verteilte. Er sah nun selbst fast aus wie ein Menschenfresser, nur die spitzen Zähne fehlten. »Robere hat mich behandelt wie Scheiße. Ich werde ihm zeigen, was ich wirklich wert bin! Aus dem Weg, altes Schlitzauge!«


    Kazrar
    "Altes Schlitzauge?!?", grollte Kazrar stinksauer. "Was Du wert bist zeige ich Dir hier vor allen!", knurrte der Arashi und griff an. Er trat hoch nach Patrice aus, um ihm vor den Schädel zu treten und setzte sofort mit einem Faustschlag Richtung Magengrube nach.


    Patrice Vertcuis
    Patrice wich dem Tritt gegen seinen Kopf aus, doch die Faust grub sich tief in seine Eingeweide. Es fühlte sich an, als würde sie komplett darin versinken, doch zu seiner großen Überraschung spürte Patrice keinerlei Schmerzen. Er packte Kazrars Handgelenk und bog den Arm, der ihn geschlagen hatte, langsam wieder zurück. »Du kannst mich nicht besiegen«, schnauzte er. »Du bist ein Parasit und dein Körper modert mit einer Salami ihm Arsch im Keller der Hohenfeldes! Und dein Schwanz riecht so, wie diese Salami nach all den Jahren stinken muss!« Patrice riss Kazrars Arm herum, während er ihm gleichzeitig nach dem Knie trat, um ihn zu seinem Sohn auf die Planken zu schicken.


    Kazrar
    Kazrar war erstaunt wie schnell Patrice auswich. Das war doch nicht normal! Er kämpfte wie einer der Ältesten und zwar mit einer Geschwindigkeit die sich für ihn anfühlte, als bewegte er sich in Sirup und Patrice war ein geölter Blitz, dem Tritt wich der Sklave mit einer Mühlelosigkeit aus, die Kazrar die Kehle zuschnürte, aber er zeigte nichts davon. Er versuchte sich nicht beeindrucken zu lassen, auch wenn sich sein Inneres verkrampfte bei der Vorstellung, das sie beide gleich hier vor der gesamten Mannschaft durchgebürstet wurden. Allein seine Faust fand ihr Ziel, aber viel Zeit zur Freude blieb ihm nicht. Patrice steckte den Hieb weg, als hätte er Archibald getroffen. Sogar mehr noch, der Bursche hatte nicht einfach die Muskeln angespannt und grimmig den Hieb kassiert, er schien dem Schlag keine Bedeutung beizumessen. Kaz wusste nicht ob er so grottenschlecht geworden war oder ob Patrice ein Überfliegen in den Kampfkünsten war. Allerdings war sicher auch viel seiner Wut geschuldet, nur schien diese Wut sich selbst zu speisen und nicht zu verrauchen, wie es üblicherweise der Fall war. Das Schlitzauge konnte er noch verschmerzen, aber die Erinnerung an seinen Arsch in dem eine Salami verrottete, brachte sogar Kazrar dazu, dass er rot sah. Wütend griff er den jungen Gardisten an und deckte ihn nun seinerseits mit blitzschnellen Schlägen ein, die jeden anderen untrainierten Gegner getötet hätten und jeden trainierten schon was abverlangt hätten. Aber Patrice war im Moment alles andere als langsam, er würde parrieren können, aber er musste es versuchen.


    Patrice Vertcuis
    Die Schläge von Kazrar sausten wie ein Hammerwerk auf Patrice nieder. Einen Teil konnte er parieren, aber nicht alle. Zu seiner größten Verwunderung war er auch gegen diese abnormal heftigen Hiebe immun. Sie beförderten ihn jedoch Treffer für Treffer näher an die die menschliche Mauer. Die Matrosen fuchtelten brüllend mit ihren herausgestreckten Messern. Patrice machte eine extrem schnelle Drehung und wirbelte seitlich davon. Das brachte ihn um Kazrar herum zu Tekuro, der es inzwischen geschafft hatte, sich die Hose wieder hochzuziehen und gerade dabei war, sich auf alle viere zu stemmen. Patrice riss ihm die Hose wieder herunter und schickte ihn erneut auf die Bretter. »Du bleibst schön da liegen und wartest auf mich«, zischte er wütend. Zwischen seinen Schenkeln tobte eine Geilheit, die er in dem Ausmaß sonst nicht empfand und schon gar nicht in solchen Situationen. Tekuro ächzte wütend. Patrice wandte seine Aufmerksamkeit wieder Kazrar zu. Erst musste er den alten Mann ausschalten, bevor er seinen Sieg auskosten durfte.


    Kazrar
    Kazrar konnte es kaum glauben, der Patrice den sie noch vor Stunden erzogen hatten, erteilte ihnen nun eine Lektion vor der ganzen Mannschaft. Fast hatte er ihn in die Ecke gedrängt, aber dann tänzelte er regelrecht zur Seite. Das brachte Kazrar für einen Moment zu nah an die menschliche Mauer. Zig Stiche in die Oberschenkel und in den Hintern musste er einstecken. Knurrend sprang er von den Matrosen weg, so gut er konnte. Sie johlten, vermutlich all jene die ihm einen Stich verpasst hatten und sich nun nicht mehr einbekamen vor lachen. Die Stiche waren nicht bedrohlich, aber es brannte gewaltig und es waren Verletzungen. Je mehr man von diesen Stichen kassierte, je schwächer wurde man und kassierte wiederum mehr von ihnen. "Bleib stehen Du Hasenfuß!", brüllte Kazrar und nahm sofort die Verfolgung von seinem Kontrahenten auf um ihn von seinem Sohn zu vertreiben. Mit Tritten und Schlägen, die er selbst kaum für möglich gehalten hatte, kämpfte er um Tekuro unversehrten Hintern. Er sprang auf Patrice zu und versuchte seinen Kopf zu greifen.


    Patrice Vertcuis
    Patrice spürte keine Schmerzen, aber die vielen starken Schläge des Arashi führten mit der Zeit dennoch dazu, dass ihm schwindlig wurde. Um ein Haar hätte er gekotzt, als ihn ein besonders heftiger Treffer im Magen erwischte. »Du willst also auch eine Runde spendiert bekommen«, fauchte Patrice, als ihn zwei Hände am Schädel packten. Er verfluchte seine langen Haare und ärgerte sich, dass er kein Messer benutzen durfte, dass er entweder in Kazrars Bauch rammen oder sich damit seiner Haare entledigen konnte.


    Kazrar
    Kazrar war erstaunt, dass er Patrice tatsächlich erwischt hatte, genau deshalb zögerte er für eine Sekunde, aber keine Sekunde zu lang, denn er griff so fest er konnte zu und schmiss sich gemeinsam mit Patrice zu Boden. Dabei donnerte er dessen Gesicht brachial auf die Planken. Er selbst schlug natürlich auch der Länge nach hin, aber damit musste er leben, er musste den Derwisch von den Füßen bekommen, denn er spürte wie er langsam aber sicher immer schwächer wurde. Seine Muskeln brannen, denn niemals musste er dermaßen lange einen Nahkampf durchstehen. Ihr Mantra war es, einen Kampf so schnell wie möglich zu beenden und schaffte man das nicht, mit der restlichen Kraft schnellstmöglich zu entkommen. Aber hier gab es kein Entkommen und kein Archibald der ihm beistehen konnte. Verzweifelung machte sich in ihm breit, aber Tekuro war noch unversehrt.


    Patrice Vertcuis
    Alle drei lagen sie nun auf den Planken des Decks. Patrice merkte, dass ihm noch mehr heißes Blut über das Gesicht lief. Diesmal kam es von einer der Länge nach aufgeplatzten Augenbraue. Sie sah aus wie ein offenes Würstchen und blutete heftig. Sein Augapfel verfärbte sich rot und er konnte mit dem Auge nichts mehr sehen. Er befreite seine Arme und versuchte, Kazrar mit den flachen Händen auf die Ohren zu schlagen, um seinen Kopf freizubekommen.


    Kazrar
    Kazrar tat das einzige was ihm einfiel, er riss Patrice zu sich heran und biss ihn mit voller Wucht in die Nase. Krampfhaft versuchte er nicht loszulassen, weder mit den Händen noch mit den Zähnen, als er einen Satz heiße Ohren kassierte, dass es in seinem Schädel nur so dröhnte. Reflexartig ließ er los, richtete sich auf und taumelte angeschlagen zurück. Zig Messerstiche in die Futt trieben ihn zurück in die richtige Richtung und auf Patrice zu.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Ein lautes Wutgeschrei erhob sich von unten, als Tekuro sehen musste, in welchem Zustand sein hübscher Sklave inzwischen war. Der Schmollmund aufgeplatzt, die Augenbraue nur noch blutiger Matsch und nun hatte er auch noch einige Nasenlöcher zu viel. Noch viel schlimmer als das waren diese widerlichen Matrosen, die seinen Vater mit ihren Messern in den Hintern stachen. Sie mussten das hier beenden! Während Kazrar und Patrice sich weiter prügelten, erhob sich langsam Tekuro und zog seine Hose wieder in Position. Er verschloss seinen Gürtel so fest, wie es ging. Aber anstatt in den Kampf einzugreifen, drehte er sich mit hasserfülltem Gesicht zu Silvano um. »Ich schmeiß jeden über Bord, der meinen Vater gestochen hat«, brüllte er ihm ins Gesicht. »Beende das hier!«


    Silvano de Mancini
    Silvano verschränkte mit breitem Grinsen die Arme vor der Brust. "Du beendest den Kampf Tekuro. Entweder durch Sieg, Niederlage oder Kapitulation. Also gibst Du auf?", übertönte Vano das Brüllen und Johlen seiner Mannschaft. Patrice hatte sich weit besser geschlagen, als Vano es je für möglich gehalten hätte. Er hatte Tekuro als ersten ausgeschaltet, die junge Gefahr und hatte den alten Gegner zum Schluss fertig gemacht. Entweder war es Zufall gewesen, oder Patrice hatte sich an mehr erinnert, als vorhin, was ein sehr gutes Zeichen war. Der alte Arashi hatte eine Stiche einstecken müssen, aber das musste jeder im Ring, der Bursche sollte sich mal nicht so haben. "Dafür dass Ihr sonst so hart seid, seid Ihr ganz schöne Memmen im Ring. Also was ist Tekuro Chud? Die Wahl liegt nicht bei mir, oder bei einem anderen hier. Es ist die Deine... alleine... Kampf oder Kapitulation Tekuro? Es gibt nur diesen Weg aus dem Ring", erklärte Silvano und die Mannschaft fing an auf die Planken zu stampfen, was dem ganzen ein ziemlich unheimliches Geräusch verlieh, zumal das Schiff damit auch langsam aber sicher in schwingende Bewegung kam.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro funkelte den Kapitän wütend an. »Die große Klappe würde dir ganz schnell vergehen ohne deine Mannschaft! Sobald ich wieder fit bin, bist du der Nächste, der hier in der Arena steht und danach hast du noch ein Auge weniger!« Er drehte sich um und sah erneut, wie Patrice und Kazrar sich gegenseitig ihr Aussehen und ihre Gesundheit ruinierten. In einem letzten Anflug von Verzweiflung rannte er auf die beiden zu, machte einen Hechtsprung und umklammerte Patrice mit Armen und Beinen. Der war auf den Einschlag nicht vorbereitet und Tekuro holte ihn von den Füßen. Beide stürzten der Länge nach in die menschliche Mauer hinein und begruben zwei oder drei Matrosen unter sich.


    Silvano de Mancini
    "Das ist kein Problem, ich kann als nächster gerne in den Ring steigen", bot Mancini freizügig an, was die Mannschaft brüllend zustimmen ließ. Während Tekuro Patrice angriff, diesen zu Boden riss und sogar dort mit zwei Maaten festnagelte, stachen alle Umstehenden wie besessen auf Tekuro und Patrice am Boden ein, damit sie zurück in den Ring krochen.


    Kazrar
    Kazrar kämpfte sich kreischend auf die Beine, als er sah wie sein Sohn mit Stichen eingedeckt wurde. Ihn freikämpfen war nicht drin, aber er packte ihn schnell an den Knöcheln und zerrte ihn in den Ring zurück und half ihm sofort auf die Beine. "Tekuro", keuchte er und umarmte ihn um ihn zu stützen. Ein "Ohhh" ging durch den Ring gefolgt von wieherndem Gelächter, während man Patrice immer noch mit Stichen überzeugte.


    Patrice Vertcuis
    Patrice begriff nicht, was geschah. Er merkte nur, dass im Zehntelsekundentakt Klingen in seinem Körper gestoßen wurden, und zwar von allen Seiten. Er schlug um sich und packte einen Matrosen, der ihn gerade im Hintern getroffen hatte, am Knöchel und riss ihn von den Füßen. Dann stürzte er sich auf ihn. Der Matrose wurde auf eine Weise verprügelt, dass ihm Hören und Sehen verging. Patrices Fäuste waren inzwischen rot und geschwollen, wahrscheinlich hatte er sich jeden einzelnen Finger zichfach geprellt oder sogar gebrochen. Doch das Mittelchen in seiner Blutbahn verhinderte, dass er irgendetwas davon merkte, außer, dass er seine Fäuste kaum noch öffnen konnte. Wie besessen drosch er auf den Mann unter sich ein, während sein Schwanz sich sehr darüber freute.


    Silvano de Mancini
    Ein gewaltiger Fischerhaken henkelte sich um Patrice Hals und riss ihn von dem Matrosen herunter. Als er auf den Planken aufschlug wurde die Waffe so verdreht, dass die Spitze des Hakens, genau über Patrice Drosselgrube schwebte. "Eine falsche Bewegung und das wars", warnte Silvano den Gardisten. "Du hast den Ring verlassen, Du hast einen Maat angegriffen. Das Urteil steht somit fest... Sieg für Tekuro. Du bist disqualifiziert. Dein Arsch gehört ihm, er hat die Ehre...", knurrte Vano grimmig. "Hol Dir Deinen Lappen ab Tekuro", befahl Vano.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro stand noch bei seinem Vater, als Silvano den blindlings wütenden Patrice zurück auf den Boden der Tatsachen beförderte. Der Kapitän verkündete zu seiner Überraschung Tekuros Sieg. Doch Tekuro war noch nicht in der Stimmung, sich darüber zu freuen. Patrice lag schwer atmend auf dem Rücken und rührte sich in Anbetracht des Hakens über seiner Kehle nicht. Sein nicht blutverschmiertes Auge funkelte ihn feindselig an. Er sah schlimm aus und Tekuro erkannte ihn kaum wieder, weder äußerlich noch vom Verhalten her. Tekuro trat nur sehr zögerlich näher. Das Etwas, was da mit blutverschmiertem Gesicht lag, pumpte und noch immer kurz vor dem Explodieren zu stehen schien, machte ihm Angst. Er warf einen sehr unsicheren Blick in Richtung seines Vaters.


    Kazrar
    Kazrar blieb ganz dicht bei seinem Sohn stehen. Das dieser zum Sieger verkündet war, freute ihn, aber die Freude zu zeigen, dafür fehlte ihm jede Kraft. Patrice war alles andere als besiegt, Tekuro war als Sieger festgelegt worden. Und so wie es aussah, war Patrice immer noch bereit sie zu Brei zu schlagen, das einzige was ihn davon abhielt, war der mörderische Haken, den der Kapitän der Choucas führte. Kazrar musterte die Waffe, den Mann der sie führte und Patrice. Er kannte diese Haken von seinem eigenen Vater, damit holte man gewaltig große Fische an Bord des Fischerbootes. Und so gekonnt wie der Kapitän damit umging, war dieser Haken eine tödliche Waffe in seiner Hand. Tödlich und absolut grausam, da es für das Opfer nur eine Form der Befreiung gab, indem man sich die Waffe aus dem Körper und sich selbst die schlimmsten Wunden riss. Kaz blick streifte über die Mannschaft. Der erste Offizier und auch der Heiler trugen ebenalls Haken. Das bedeutete, wer immer hier einen Streit auf dem Schiff anfing, er würde auf dem Schiff sterben, denn an Flucht war nicht zu denken, war man damit einmal getroffen worden. Es hieß nicht umsonst, man hatte jemanden am Haken. Kaz erschauderte bei der Vorstellung von dem Arzt oder einem der anderen damit getroffen zu werden. Warum ihm ausgerechnet der Heiler die meiste Angst machte, obwohl dieser aus einiger Entfernung zuschaute verstand Kaz nicht. Bis es ihm dämmerte. Der Mann schaute absolut teilnahmslos zu. Weder jubelte er in Schadenfreude, noch hatte er gewettet, oder sich gar am Ring beteiligt. Er schaute einfach und in seinem Blick lag so etwas wie Bedauern. Eine seltsame Gefühlsregung die nicht zu dem ganzen Spektakel passte, dennoch hatte er seine eigene Waffe gezogen. Kaz nahm die Hand seines Sohnes und drückte sie ganz fest. "Ich bin bei Dir, ich bin immer bei Dir, egal was passiert", flüsterte er und hoffte Tekuro würde auch so begreifen, um was es ihm ging. Das er seinen Blicken gefolgt war, wie es ein Schüler tun sollte.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro nahm sich ebenfalls die Zeit, Patrice einen Moment außer Acht zu lassen und den Blick über die Mannschaft schweifen zu lassen, wie sein Vater es tat. Sie alle waren kampfbereit. Und ebenso wie Kazrar betrachtete er den Heiler länger als die anderen. Er mochte den Mann instinktiv nicht. Die Gründe dafür, dass sein Hirn so entschied, würde er später herausfinden. Er erwiderte den Händedruck seines Vaters, lange, so als ob Kazrar ihn vor allem Unbill dieser Welt schützen könnte. Dann riss er sich zusammen und hockte sich neben Patrice, der nicht aufhörte, ihn anzustarren. Tekuro zog ein Stofftaschentuch aus seiner Hose und tupfte ihm das blutverschmierte Auge ab. »Ruhig jetzt, ja?«, bat Tekuro.


    Patrice Vertcuis
    Sein Blick wanderte von den schwarzen Augen Tekuros über den Haken an seinem Hals, den Arm hinauf, der ihn hielt und bohrte sich in das eine Auge von Silvano. Dort blieb er jedoch nicht haften, sondern glitt zur Seite, um Fran anzusehen. Und dort blieb er, während er wartete. Unentschiedenheit war, was er spürte. Und langsam stellte sich der wohlverdiente Schmerz ein.


    Kazrar
    Kazrar hockte sich neben seinen Sohn und tippte vorsichtig auf den Haken. "Gib ihn frei Silvano, er gehört zu uns und der Kampf ist beendet. Du hast so entschieden. Dein Schiff, Deine Regeln. Gib ihn frei, damit er sich in seiner Wut nicht noch selbst verletzt. Es ist vorbei für uns alle, ich denke der Kampf hat jedem gezeigt wie verzweifelt wir alle auf unsere Art sind", sagte Kazrar.


    Francois Grimard
    Silvano erwiderte den Blick kurz, aber so sehr er Patrice hatte helfen wollen, seine Leute gingen ihm stets vor und letztendlich stand Boldi neben ihm. Vano wusste nicht, ob sein Mann bewaffnet war, aber darüber zerbrach er sich nie wieder den Kopf. Jede Gefahr die auf seinen Mann zuhielt pattete er und war sie feindlich gesinnt tötete er sie. Das war das einzige was in Vanos Blick lag, Schutz für seinen Mann, Schutz seiner Mannschaft. Aber da wanderte der Blick von Patrice auch schon weiter und blieb letztendlich an dem Mann hängen, der dem ganzen nur aus der Entfernung beigewohnt hatte. Gleich was Patrice wohl in den Augen des Medicus erwartet hatte, das einzige Gefühl was darin zu lesen war, war Mitleid. Francois hielt dem Blick von Patrice stand. Sein Mund war nur eine schmale Linie, während sich seine Nasenwurzel kurz kräuselte. Mitleid darüber, dass dieser Mann erneut auf die Bretter geschickt worden war, nicht einmal von Tekuro, Kazrar, oder Vano, sondern von Patrice. Fran schaute im Grunde nicht Patrice in die Augen, sondern der Person, die sich hinter Patrice verbarg. Jene Seele weit hinter der Maske, jenes Wesen dass nun erneut ein Stück seiner Selbst verloren hatte. Er schien keinen Ausweg aus dem Strudel zu finden. Es war schwer, aber es war möglich. Man musste nur die richtige Stelle abwarten, aber er war Medicus und kein Navigator. "Ich beanspruche Patrice für mich", sagte der Doc leise. Dennoch hörte jeder an Deck seine Stimme und schlagartig war es totenstill.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro tupfte noch immer an dem zerschlagenen und zerbissenen Gesicht herum. Patrice schien müde zu werden. Sein Kampfrausch war verflogen und so wie es aussah, fand er sich langsam mit seiner Niederlage ab. Tekuro hielt inne, als der Heiler sich einmischte. Er hob den Blick und gesellte sich somit in die Gemeinschaft der Menschen, die Francois Grimard erstaunt anstarrten. »Ich habe Patrice ausgebildet, ich habe ihn all die Jahre geschützt. Es gibt Menschen da draußen, die jemandem wie ihm nichts Gutes wollen. Ich war immer für ihn da und habe ihn heute zu meinem gemacht, indem ich ihn mit einem Biss zeichnete. Eine größere Ehre kann man niemandem erweisen. Er genießt meinen Schutz und meine Fürsorge und wenn er sich fügt, auch mein Wohlwollen. Was hast du ihm zu bieten?«, sprach er kalt. Die Argumente, die er vorbrachte, zielten nicht darauf, sich vor dem Heiler zu rechtfertigen. In seinen Augen hatte er es nicht nötig, sein Handeln vor dieser Witzfigur zu begründen. Sie dienten dazu, die Mannschaft davon zu überzeugen, dass er im Recht war.


    Francois Grimard
    Francois schaute sich den ehemaligen Gardisten vor ihm an. Wüssten die Menschen um ihn herum was er war, würden sie ihn für ein Monster halten, für eine Perversität der Natur. So war es stets gewesen, so wurde er von Hand zu Hand gereicht von seinem Berufsstand, oder jene die sich dafür hielten, weil sie jahrelang ihre Nase in Bücher gesteckt hatten. Sie kannten die Anatomie eines Menschen so gut wie die Goblins ihre Konstrukte, aber für die Seele, jenem wundervollen Teil der sie alle wirklich waren, interessierte sich niemand. Nicht wirklich, nur soweit, das sie einen Menschen scheinbar vom Tier unterschied. Unsinn. Nein sie stürzten sich lieber vielmehr auf das, was von der Norm abwich um es zu verurteilen. Denn was abgeurteilt wurde, besaß keine keine Seele, war kein Mensch und durfte damit "seziert" werden. Er war die Perversion? Diese Kreatur, diese Karikatur eines Gardisten und eines Menschen vor ihm, dass andere mit Bissen traktierte und so verdrehte, dass sie hündisch dienten, das war ein Monster. Er war so geboren worden, er konnte nichts für seine Natur oder das was zuviel an ihm war. Aber dieses Ding hatte eine Wahl und wählte bewusst falsch. Beide Arashi widerten ihn bis in die Tiefen seiner eigenen Seele an. Sie maßten sich an über diese Person zu entscheiden. Über ihn fremdzuverfügen, wie es Jahrzehnte lang ein Heiler nach dem anderen bei ihm getan hatte. Diene, gehorche, halte still... für uns. Du bist Dreck und entbehrlich, wenn dem so war, warum ließ man sie nicht in Ruhe? Warum musste Patrice dafür kämpfen zu sein wer er war? Warum musste er fliehen und sich unter einem völlig falschen Namen und einer neuen Identität unter den Menschen bewegen? Niemand kannte ihn. Eine einzige Person kannte und erkannte ihn vielleicht. Eine andere Person wiederum hatte er einst beigestanden, aber sie erkannte ihn nicht. Das war nicht schlimm, es war zu lange her und sie hatte selbst so tiefe innerliche wie äußerliche Wunden, dass für ein Wiedererkennen kein Platz blieb. Zudem sah er völlig anders aus. Er war kein abgemagertes kleines Kind mehr, er war ein 192 cm großer Kerl, mit schwarzen Haaren und einer Brille auf der Nase die er nicht benötigte. Er sollte beiden Arashi den Haken durch den Hals schlagen und sie am Hauptmast aufhängen, dass wäre noch eine humane Strafe. Aber die Herausforderung war ausgesprochen. "Frieden und Freiheit, das gewähre ich", antwortete Fran Tekuro ruhig.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro schüttelte den Kopf und widmete sich wieder der Wundpflege seines Sklaven. »Patrice benötigt keine Freiheit. Sie würde ihm sogar schaden. Er hat da draußen niemanden, wo soll er hin. Er gehört zu mir, weil er ein Teil von mir ist. Es würde ihm gut gehen, wenn er nur nicht dauernd solche Zicken machen würde.« Er half ihm, sich aufzusetzen. »Du hast gut gekämpft, Patrice. Aber jetzt ist genug. Erst Papas Eier und nun das. Es reicht jetzt. Komm mit. Wenn du jetzt aufhörst, darfst du unsere Wunden lecken und wir sehen von einer Bestrafung ab. Aber dann muss es jetzt wirklich klappen mit dir.«


    Francois Grimard
    "Und was er benötigt, dass entscheidest Du? Oder scheust Du die Herausforderung? Du wirst Dich doch wohl nicht vor einem Arzt fürchten. Soll er entscheiden", sagte Fran und deutete mit dem Haken auf Patrice.


    Patrice Vertcuis
    »Patrice?«, wiederholte der Mann mit dem blutigen Gesicht. Die Drogen wirkten nicht mehr und das Abklingen riss ihn in ein tiefes Loch. Seine einzige Chance, irgendetwas zu ändern, war vertan. Er selbst hatte sie vergeigt in seinem rauschhaften Wahn. Wacklig kam er auf die Beine. Tekuro beobachtete ihn dabei und in seinem Blick lag Angst. Dafür sprach auch, dass er ihn nun zu überreden versuchte, ihm in den Bug hinab zu folgen, anstatt es ihm so knallhart zu befehlen, wie er es sonst immer tat. Ja, der Kerl hatte Schiss, und zwar gewaltig. Patrice freute sich darüber, dass er ihm Respekt abgerungen hatte. Wunden lecken, das hörte sich nach einer zärtlichen Versöhnung an. Pascal jedoch bohrte sich selbst einen Finger in eine der Stichwunden, die er von den zahllosen kleinen Messern erhalten hatte, in dem verzweifelten Versuch, bei Verstand zu bleiben. Hilfesuchend blickte er Francois an. Den verborgenen Kabir, der eine Lüge lebte so wie er. »I ... iiichhh ... muss ... naaach ...«, quälte er sich zu sagen, ehe er den Kampf gegen Patrice verlor. Er wusste nicht, was diese Persona so stark gemacht hatte, aber sie schickte seinen Geist auf die Bretter, so wie sie zuvor bewusst Pascals Disqualifikation herbeigeführt hatte. Fast hatte er seine Peiniger so weit gehabt, doch dann hatte dieser Seelenparasit alles ruiniert, der ihn nun zurück ins Unterbewusstsein stampfte. Der hilfesuchende Blick verwandelte sich in ein ausdrucksloses Starren und er drehte sich Tekuro und Kazrar zu. Die Stimme in seinem Kopf verstummte und ließ ihn endlich in Ruhe. »Es wird klappen«, versprach Patrice.


    Francois Grimard
    "Ist das Deine Wahl? Dann ziehe ich meine Herausforderung zurück und lasse Dich gehen. Falls nicht, wähle erneut und wähle weise. Denk nach, mehr kann ich Dir nicht anbieten. Ich kann Dir nicht einmal anbieten oder versprechen, dass ich den Kampf für Dich gewinnen werde. Nur dass ich es versuche. Also wo möchtest Du bleiben?", fragte Francoise in aller Ruhe.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ach, das war eine Herausforderung?«, höhnte Tekuro. »Wenig beeindruckend. Wir können uns gern kloppen. Aber um Patrice werde ich nicht mit dir kämpfen. Sein Verbleib ist weder verhandelbar noch ist er verkäuflich. Und er steht auch nicht als Preis zur Verfügung. Er ist meine, er trägt mein Zeichen und das ist unwiderruflich. Ich habe ihn erwählt unter Tausenden, unter Millionen! Er ist hübsch, ich verstehe deinen Neid. Aber es gibt andere hübsche Männer. Such dir einen von denen aus.«


    Francois Grimard
    "Ja das war eine Herausforderung, ich wusste dass einige Fremdländer schwer von Begriff sind, aber so schwer? Naja ich hätte es Dir sonst aufgemalt, vorgetanzt oder buchstabiert, oder hätte vorklatschen besser geholfen? Gleichgültig, er hat gewählt, ich ziehe damit meine Herausforderung zurück. Ich suche weder Mann noch Frau, ich suche gar nichts. Ich hätte für ihn gekämpft nicht um ihn, das ist ein Unterschied. Aber das werde ich Dir nicht hier nicht auf irgendeine Art erläutern, das übersteigt den Verstand einer einfachen Stubenfliege Arashi", sagte Fran herablassend.


    Patrice Vertcuis
    Patrice wollte noch etwas zu Francois sagen, doch Tekuro legte ihm die Hand um den Hals und zog sein Gesicht in seine Halsbeuge. »Pschhhh«, sagte er und kraulte ihn. Dabei presste er ihm das Gesicht jedoch dermaßen gegen seinen Hals, dass er gerade noch Luft bekam. Patrice entspannte sich und als er es tat, wurde der grobe Druck weniger. Er konnte wieder frei atmen. Er hatte die Warnung verstanden. Sehr müde ließ er sich gegen Tekuro sinken.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Sehr zufrieden blickte Tekuro seinen Vater an. Nicht einmal die Schmähungen des Heilers kratzen ihn noch, als Patrice sich so brav an ihn schmiegte. Er wurde erfüllt von Euphorie. »Bugraum?«, fragte er Kazrar. Er würde sich jedes einzelne Wort merken, was Francois von sich gab, doch für den Moment gab es andere Dinge zu klären. »Du hast seinen Biss noch nicht gesehen«, meinte Tekuro stolz. »Ich habe ihn markiert, als du geschlafen hast. Drum war er vermutlich so zickig.«


    Francois Grimard
    Fran musterte ihn mit einem Blick, wo so einige der Matrosen hierhin und dorthin schauten, die Planken hochinteressant fanden oder sich die Nägel reinigen mussten ohne jeden Aufschub. Selbst Vano schaute von Fran zu Tekuro und zurück. Minimal schüttelte der Kapitän den Kopf. Fran lächelte ihn geradezu liebenswürdig an, was bei dem Doc irgendwie sehr verstörend wirkte. Sogar Jaques und Conni zogen die Augenbrauen hoch und zwar synchron. "Gut gewählt ist gewählt", sagte Fran freundlich. `Bete zu Ainwuar Arashi dass Du nie meine Hilfe benötigst, ich spendiere Dir eine Behandlung die Du niemals vergisst...´, grollte Francois innerlich und lächelte noch eine Spur liebenswürdiger, dabei ließ er den Skalpell zurück in sein Mantelfutter gleiten.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro war unwohl dabei, Francois den Rücken zuzukehren. Er hatte genug Menschenkenntnis, um das falsche Lächeln richtig zu deuten. Er begegnete ihm mit einem eiskalten Blick. Er hatte keine Ahnung, warum der Heiler ihm seine Beute dermaßen neidete. Es gab auch an Bord einige Kerle, die recht gut aussahen, aber nein, es musste unbedingt sein Sklave sein, den er wollte. Er zog Patrice mit sich hinab in den Bugraum, langsam genug, als dass auch sein angeschlagener Vater ihnen folgen konnte und dort würden sie sich verschanzen, um ihren Sieg gebührend auszukosten.


    Francois Grimard
    Als Kazrar seinen Sohn gefolgt war, gesellte sich Fran zu Vano und Boldiszar, dabei schaute er Patrice noch lange nach, obwohl es nichts mehr zu sehen gab. "Überlass sie mir", bat der Heiler.


    Boldiszàr
    »Nein«, sagte er hart zu Francois und in diesem einen Wort lagen all die Gefühle, die er für seinen kleinen Bruder hatte, egal wie krank im Kopf er geworden war. Boldiszàrs Loyalität zu Robby war unumstößlich, das war ihm selbst soeben bewusst geworden. »Ich versteh nicht die seltsame Beziehung zwischen Robby und Patti. Aber Patti hat selbst gewählt und Robby ist kein schlechter Kerl. Das wirst du akzeptieren.«


    Silvano de Mancini
    "Die Vorstellung ist vorbei, zurück an die Arbeit!", bellte Vano und die Versammlung löste sich auf. Silvano wandte sich an seinen Heiler. "Nein Fran, Du beruhigst Dich und dann reden wir drei in Ruhe darüber, wie wir das Problem beheben, oder ob wir die Sache so stehen lassen. Er hat rechtmäßig gewonnen und Fakt ist, er muss die Herausforderung nicht annehmen. Und Du solltest Dir im Klaren darüber sein, dass Du keine Chance gegen ihn im Ring hast. Nicht auf diese Weise und Conni wird das ebenso wenig für Dich klären. Im Moment herrscht Friede, wenn auch hart erkaufter. Aber so sind die Dinge Fran, Patrice hatte seine Chance und Tekuro kämpfte fair, dass muss man ihm zugestehen. Boldi hat Recht Fran, ich weiß warum Du ihm beistehen möchtest. Du bist ein lieber Kerl, manchmal zu lieb. Aber diese Sache hat jetzt und hier im Ring ihr Ende gefunden und ich werde nicht riskieren Dich zu verlieren, dafür mag ich Dich zu sehr. Und ich werde mein Wort nicht brechen, dafür mag ich mich zu sehr. Rück ab Fran, friedlich und allein. Falls Du reden magst, ab in meine Kajüte. Kein Widerspruch, kein Gemaule, geh", befahl Vano.


    Francois Grimard
    Fran musterte Boldi und Vano, sie hatten beide Recht, was sollte er da diskutieren. Fran zeigte ihnen die offenen Handflächen. "Ihr habt Recht und ja ich akzeptiere es. Ich verstehe es, aber ich kann es Dir nicht erläutern Boldi. Ich weiß, keine Diskussion, keine Erklärung, keine Rechtfertigung. Aber die Rechtfertigung muss ich loswerden Vano. Patrice tut mir unendlich leid und das Warum... dass kann ich Dir auch nicht erklären. Bis gleich auf einen Rum, oder zwei... oder drei...", sagte Fran und knuffte zuerst Boldi und dann Vano ehe er sich geknickt ohne jede Zickerei trollte.


    Silvano de Mancini
    Vano schaute ihm nach und strich Boldiszar einmal liebevoll über den Rücken. "Du hast ihn im Griff, heftig", murmelte Vano und schüttelte erstaunt den Kopf. "Du hast einen Ton an Dir dem er gehorcht und ich bin garantiert nicht leise. Danke für Deine Unterstützung. Auch Fran ist kein schlechter Kerl, nur er übertreibt es manchmal mit dem Schutz, wobei, kann man es ihm verdenken? Teku hat rechtmäßig gewonnen, dass haben wir alle zu akzeptieren und ich habe ihn nicht gerettet, damit Fran ihm den Garaus macht. Fran kann sehr aufbrausend werden, aber er ist es für andere Boldi. Du hast gleich eine klare Linie gezogen. Komm Schatz, wir gehen zurück in die Kajüte. Bisschen abregen und nett plaudern", sagte Vano liebevoll und gab den Weg vor. "Komando ist Deins Jaques", sagte er im Vorbeigehen.


    Boldiszàr
    Boldiszàr atmete erleichtert aus, als Francois sich trollte und folgte Silvano. »Was `ne Zickerei heute«, murrte er. »Wenn ich gemein wäre, würde ich sagen, jetzt versteh ich, warum keine Frauen an Bord erlaubt sind. Aber damit würde man Patrice Unrecht tun. Er ist keine Memme, auch wenn er so aussieht. Was er drauf hat, hast du ja eben gesehen. Mir tut er auch leid, aber man muss auch sehen, dass er immer allein war. Er hat keinen Kontakt zu seiner Familie mehr und keine Freunde. Er ist nicht wirklich kontaktscheu, aber er scheut tiefe Bindungen und lässt keinen an sich ran. Robby ist der Einzige, bei dem er eine Freundschaft zuließ. Es ist nicht zu leugnen, dass er sich von Anfang an stets an ihn klettete und sich in seiner Gegenwart wohlzufühlen schien. Warum, kann ich dir nicht sagen. Vielleicht, weil er spürt, dass man sich auf Robby trotz seiner heftigen Ecken und Kanten immer verlassen kann. Vielleicht braucht er wirklich einfach jemand, der sich seiner auf diese Weise seiner annimmt und keine normale Partnerschaft. Vielleicht sehen wir das zu schwarz, weil es ungewohnt ist. Lass uns was trinken und wen Fran mag, kann er sich gern dazugesellen und sich auskotzen. Aber er soll die Finger von Robby lassen.«


    Silvano de Mancini
    "Ich sehe da gar nichts schwarz, es geht nicht darum ob sich jemand einen Mann sucht, der die komplette Führung übernimmt und über das gesamte Privatleben von ihnen als Paar entscheidet Boldi. Falls Dir das nicht aufgefallen ist, Du trägst die gleiche Verantwortung für uns beide wie Tekuro für Patrice. Es ist nur die Frage, wem man dermaßen aufopferungsvoll freiwillig folgt. Patrice Wahl mag nicht mal schlecht sein, Tekuros Führung und Obhut schon. Es ist nichts verwerfliches daran, sich nach jemandem zu sehen, der einem Halt gibt, Kraft und auch den Weg durchs Leben zeigt. Dafür bin ich hier an Bord zuständig und 150 Mann verlassen sich dabei auf mich, meine Entscheidungen und meine Fähigkeiten. Privat verlasse ich mich absolut auf Dich, Deine Entscheidungen und Deine Fähigkeiten was uns beide angeht. Dafür stehe ich Dir mit allem bei und Du genießt mein uneingeschränktes Vertrauen. Das ist keine bewusste Entscheidung, sondern ich empfinde so für Dich, es ist keine Selbstaufgabe, es ist Unterordnung. Freiwillig, Du bist mein Zuhause, mein männliches Schiff. Du bist... alles. Warum sollte ich Patrice verurteilen? Wir wissen was Einsamkeit ist, nicht wahr? Wir wissen es Schatz. Frans Wut ist so schnell verraucht, wie sie hochkocht. Jetzt tut er Robby nichts mehr, die Gefahr drohte vorhin für ein paar Minuten. Hat er sich erstmal beruhigt, ist alles gut. Du bist der Beste", flüsterte Vano und ging gemeinsam mit Boldi in ihre Kajüte.


    Boldiszàr
    »Ich hatte anfangs meine Zweifel, dass das alles so freiwillig ablief zwischen ihnen, wie Robby behauptete. Das war der Grund, warum ich in Sorge war. Ich muss auch Patrice schützen. Aber du hast es ja selbst gesehen, als er die Wahl hatte, im Schutz der ganzen Mannschaft, folgte er ihm trotzdem. Selbstaufgabe, ja. Ich glaube, das trifft es bei ihm gut. Darum vielleicht unser Eindruck, dass Patrice wie aus Holz ist. Er hat sein ganzes Selbst in Robbys Hände gelegt.« Boldiszàr zog Silvano zärtlich an sich heran. »Ich bin dein Schiff? Ein schöneres Kompliment kann ein Kapitän nicht aussprechen. Die Unterordnung in unserer Beziehung ist beidseitig, denn als Kapitän bist du es, der meine Unterordnung genießt. Dann bin ich es, der sein Leben vertrauensvoll in deine Hände legt und deinem Wort folgt.« Er nahm Silvanos Hände in seine, führte sie an seinen Mund und küsste sie.


    Silvano de Mancini
    "Du machst mich verlegen Schatz", flüsterte Vano seinem Mann ins Ohr. "Danke für die lieben Worte, nun ich glaube damit hast Du Recht, er wählte Tekuro und es muss einen Grund haben. Ob er uns nun gefällt oder nicht. Ihm gefiel immerhin Deine Wahl auch nicht und Du hast mich behalten", grinste Vano schief. "Ich möchte Dir ein Huhn und ein Schweinchen je auf einen Fuß tätowieren, darf ich das?", grinste Vano und schob Boldi in die Kajüte. Jedenfalls versuchte er es.


    Boldiszàr
    »Das hat nichts damit zu tun, dass er dich für eine schlechte Wahl hielt, sondern damit, dass ich überhaupt wen gewählt habe. Wobei, eigentlich hast du mich ja erwählt, ich konnte gar nichts dafür.« Boldiszàr ließ sich in die Kajüte schieben. »Ein Huhn und ein Schwein? Sind wir beide das? Dann lieber ein Pudel und eine Bulldogge.«


    Silvano de Mancini
    "Was, wir? Nein, ich muss Dich weiter unterrichten Knubbel. Ein Huhn und Schwein haben eine besondere Bedeutung. Normalerweise auf jedem Fuß tätowiert, um den Seemann vor dem Ertrinken zu schützen. Vor allem um nicht im Rumpf oder Schiffswrack zu ersaufen, wenn das Schiff sinkt. Die Tradition stammt von Hühnern und Schweinen, die das Kentern überlebten, weil ihre hölzernen Transportbehälter sie über Wasser hielten. Darum Huhn und Schweinchen und wir haben ein Glückshuhn an Bord. Ich muss Dir die anderen Bräuche auch aufschreiben", grinste Vano.


    Boldiszàr
    "Dann tätowier mir das auf, aber dann will ich, dass das Huhn aussieht wie du und das Schwein wie ich. Ein Wildschwein will ich haben und ein Kampfhuhn. Dann geht das klar. Jetzt lass uns was trinken und essen und dann später muss ich mit dir noch vor der Mannschaft das Deck wischen, denk dran." Er grinste ihn schief an, doch in seinem Grinsen lag nichts Herablassendes oder Böses, nur sehr viel Verlangen und der Wunsch, dass die Matrosen sahen, wie innig sie beide miteinander verbunden waren. Der Kampf hatte ihm gefallen und er bedauerte, dass er nicht zusehen konnte, wie Patrice sich mit Robby und Kazrar wieder gutstellte. Wobei, vielleicht konnte er das doch ... "Ich glaub aber, ich muss vorher noch mal nach Robby sehen", meinte er. "Ehe es zur Sache geht!"


    Silvano de Mancini
    "Das Deck oder die Kombüse kannst Du auch wischen, oder das Mannschaftsquartier, wenn wir feier. Du möchtest nach ihnen sehen? Verstehe, Du stehst auf zugucken? Nein es muss ein Huhn und ein echtes Schweinchen sein, kein Wildschwein. Na dann geh nach Robere gucken, ich mach es mir schon mal gemütlich und warte auf Dich auf dem Kartentisch", grinste Vano breit.


    Boldiszàr
    "Jaaa", gab Boldiszàr etwas kleinlaut zu. "Wenn`s dich nicht stört, würd ich diese Unart gern beibehalten."


    Silvano de Mancini
    "Unart? Na klar lasse ich Dich Deine Neugier behalten, wie stets mit mir? Ist es mir erlaubt?", fragte Vano und streichelte Boldi unter dem Kinn.


    Boldiszàr
    "Nein", antwortete Boldiszàr und schaffte es, dabei todernst dreinzublicken, ehe er breit und schief grinste. "Gleiches Recht für alle, oder? Schau zu, bei wem du willst und so oft du willst." Er küsste ihn lange und besonders feucht. "Bis dann", sagte er und löste sich von ihm. Bevor er in den Bugraum ging, suchte er jedoch noch Bellamy auf.


    Silvano de Mancini
    "Bei wem ich möchte? Bei Dir, beim Aufmasten", lachte Vano und verzog sich in seine Kajüte.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy hatte es sich in der Kombüse gemütlich gemacht und aß den vierten Teller Fischsuppe mit einem Ausdruck absoluter Glückseeligkeit im Gesicht. "Boldi", freute er sich, als er seinen kleinen Bruder sah.


    Boldiszàr
    Boldi grinste ihn breit an. "Großer", grüßte er. "Du verpasst schon wieder das Beste. Es gab ein Duell an Deck, während du hier Fisch frisst. Damit du nicht noch was verpasst, hole ich dich jetzt ab. Gibt eine Vorführung im Bugraum und ich will schauen, ob sie uns zugucken lassen. Bist du dabei?"


    Bellamy Bourgeois
    "Man echt, ich bin hier ständig am falschen Ort. Klar bin ich dabei. Wo ist Dein Süßer? Dein Prügel ist geschwollen, scheint gleich heiß herzugehen, oder ging es schon? Wer gegen wen? Wer besteigt wen?", fragte Bellamy gut gelaunt und leckte den Löffel sauber.


    Boldiszàr
    "Sieht man das?" Boldiszàr richtete sich seinen Schritt, damit es nicht ganz so auffiel. "Robby und Kaz gönnen sich Patrice. Die drei haben sich gerade mächtig an Deck gefetzt und nun gibt es die Versöhnung. Vano hat keine Lust, er bleibt in seiner Bude. Aber ich werd mir das nicht entgehen lassen, es sei denn, die jagen mich raus. Komm, ich bring dich hin."


    Bellamy Bourgeois
    "Ist Dein Vano schüchtern?", lachte Bellamy und boxte Boldi gespielt vor die Schulter. "War nur ein Scherz, Ihr schuldet mir auch noch eine heiße Nummer, damit ich was zu sehen bekomme. Ich denke das stört hier keinen, oder meinst Du die haben hier noch keinen Kerl mit Rohr gesehen? Die haben hier soviel Privatsphäre wie Du als Gardist, drum mach Dir da keine Gedanken. Meiner regt sich auch gerade vor Vorfreude. Auf gehts, ich hoffe die Versöhnung ist nicht zu zahm", freute sich Belly.


    Boldiszàr
    "Du wirst die Nummer bekommen. Bald, ich bin dauergeil, seit ich Vano habe. Zahm wird das nicht, wenn Robby spielt. Besonders nicht, wenn wer zuschaut. Es wird dir gefallen. Mir gefällt`s zumindest und ich bin auf Patti gespannt. Nicht wundern, der ist bisschen verbeult." Boldiszàr klopfte an der Tür der Bugkajüte. "Zwei Zuschauer", sagte er laut. Als Robere bestätigte, öffnete er die Tür. Der Anblick zauberte ihm ein breites Grinsen aufs Gesicht. Robere und Kazrar lagen nebeneinander auf dem Bauch und Robere grinste ihn an. Ihre Hintern waren nackt und Patrice war gerade dabei, mit seiner Zunge die vielen kleinen Stichwunden zu lecken.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy schaute mit tierischem, breiten Grinsen auf Patrice, der sich den Wunden von Kazrar widmete. "Ja wir möchten Eurer Versöhnung als Zuschauer beiwohnen. Ein bisschen mitgenießen, Du verstehst dass ja Robby. Dafür darfst Du auch mal bei Vano und Boldi eine Nummer mit mir genießen. Mein kleiner Bruder hat es endlich gelernt und er scheint ein guter Schüler zu sein. Leider kam ich noch nicht in den Genuss, aber ich hoffe. Aber nun zu Euch. Lasst Euch nicht stören, tut so als wären wir da", sagte Bellamy und machte es sich mit offener Hose gemütlich, während er Patrice mit brennendem Blick musterte.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Jederzeit, Belly", schnurrte Tekuro, während Patrice gerade wieder zu ihm wechselte und ihn mit heißer Zunge verwöhnte


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy ließ sich wohlig stöhnend in die Seile sinken, die er sich als Platz ausgesucht hatte und während Patrice anfing Kazrar und Tekuro mit der Zunge zu verwöhnen, verwöhnte Bellamy sich selbst mit der Hand.


    Boldiszàr
    Boldiszàr setzte sich neben seinen Bruder und machte es sich auf dem Fußboden gemütlich. Er lehnte sich rücklings an das Holz und stellte ein Bein bequem auf, während er seinen harten Schwanz aus der quälenden Enge befreite. Es versprach ein langes und genussvolles Schauspiel zu werden.


    Boldis Bug-Bums-Battle (ü18) >>

  • Geben und Nehmen


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Sie hatten ihren Sieg ausgiebig unter Deck gefeiert. Alkohol war nicht geflossen, dafür reichlich andere Flüssigkeiten. Inzwischen waren alle wieder bekleidet und lümmelten entspannt auf dem gemütlichen Riesennest aus Segeltuch herum oder an die Wand gelehnt, je nach Vorliebe. Tekuro lag auf dem Rücken neben seinem Vater, zwischen ihnen war Patrice eingequetscht und döste erschöpft. Tekuro fummelte ein wenig an ihm herum und betrachtete sich gerade die Bisswunde zwischen Hals und Schulter. »Schau mal, Papa«, schnurrte er zu Kazrar herüber. »Ist sie nicht schön geworden? Ganz gleichmäßig. Hab ich ihm geschenkt, als er von allein wieder zurück in den Bugraum gekommen ist. Nun ist er endlich offiziell meiner.«


    Kazrar
    Kazrar betrachtete sich ausgiebig die Zeichnung von Patrice und nickte stolz wie anerkennend. Die Wunde war sehr gut gebissen, weder ausgefranzt, nicht zu tief und nicht zu flach. "Die hast Du sehr gut hinbekommen, eindeutig zu erkennen, nichts verwackelt oder verrissen. Sonst wird das mit der Zeit so eine wulstige Narbe, was nicht schön anzusehen ist und sie können Probleme bereiten. Ich hätte nicht gedacht, dass er so vernünftig ist und von alleine zurückkommt. Sehr gut gemacht Tekuro", freute sich Kazrar.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich hab auch nicht damit gerechnet. Drum hab ich ihn auch ausnahmsweise nicht fürs Petzen bestraft. Dass er allein zurückkommt, ist doch ein guter Anfang. Und schau, wie lieb er hier liegt. Ich versteh nur nicht, warum er vorhin so gezickt hat. Das dauert Wochen, ehe sein Gesicht wieder normal ist. Und die neuen Nasenlöcher, die du ihm gestanzt hast, werden wohl auch Narben hinterlassen.«


    Kazrar
    "Was sollte ich machen Sohn? Mir blieb nichts anderes übrig, ich hatte Angst, dass er Dich in die ewigen Jagdgründe befördert. Er war ja wie von Sinnen und dann noch die Nummer mit dem Doc. Das war schon alles recht heftig. Scheinbar wird der Doc nicht so oft gebürstet, wie er es gerne hätte, aber wenn er auch rumläuft wie ein Mauerblümchen, darf er auch nichts anderes erwarten. Er soll nur seine Finger von unseren Leuten lassen", sagte Kazrar und legte sich gemütlicher hin.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Nah, er hatte es verdient. Mich ärgert`s, nur, dass er überhaupt erst so zicken musste. So kenn ich ihn gar nicht. Der Doc soll sich mal nen Stecher suchen anstatt nach dem Eigentum anderer Leute zu schauen.« Tekuro beendete seine Inspektion, legte seinen Kopf wieder hin und gähnte mit aufgerissenem Rachen.


    Kazrar
    "Den wird er nicht finden, wenn er sich so verhält. Wir sollten bei ihm vorsichtig sein, man weiß nie, wie solche Personen reagieren. Fühlt er sich zurückgesetzt, oder hat er den Befehl hingenommen? Lassen wir uns überraschen. Sollte er die Füße stillhalten, tun wir das auch, sonst lernt er genau wie Patrice auf Kommando zu lutschen", murrte Kazrar.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Du wolltest doch `nen zickigen Sklaven. Oder muss er auch hübsch sein? Damit kann Fran nun gar nicht punkten. Aber wenn dir das nicht wichtig ist, wäre es einen Versuch wert. Wir könnten ihn mitnehmen, sobald wir das Schiff verlassen.«


    Kazrar
    "Fran ist nicht zickig, der ist total unheimlich und besitzt einen dieser schrecklichen Haken. Tekuro, Du weißt nicht wozu man diese Haken verwendet. Du hast einen großen Fisch geangelt oder im Netz. Wenn das Tier für Deinen Gebrauch ist, schlägst Du ihm den Haken in die Flanke und ziehst ihn so an Bord. Ansonsten versuchst Du hinter den Kiemendeckel zu kommen um das Fleisch nicht zu beschädigen. Wenn man einen Menschen mit so einem Haken traktiert, ist das wie die Kralle eines Raubvogels. Du kommst davon nur los, wenn Du Dir bewusst eine Wunde reißt. Und so ein Haken ist scharf und schlägt schaurige Wunden. Ob er ihn nur so trägt, oder damit umgehen kann wie der Käptn, ich möchte es nicht herausfinden. Aber wenn er schläft, wird er keinen Haken bei sich haben. Aber vielleicht andere Dinge. Ärzte sind hinterhältige Geschöpfe, Du weißt nicht wie er darauf ist. Aber seine Größe hat was oder? Meterware an Beinen. Wobei ich fürchte unter all dem Gelumpe an Klamotten sieht er aus wie ein mageres Suppenhuhn", lachte sich Kazrar kringelig und knuffte Tekuro in die Rippen.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »`ne Bohnenstange?« Tekuro guckte wenig begeistert. »Wenn an dem nichts dran ist, ist das doch wie ein Jutesack voll Holz, wenn man mit dem spielt. Aber an dem Prinzlein war auch nicht viel mehr dran. Oder gefällt dir das so dürr? Diese Haken sind auch nicht schlimmer als ein Schwert. Es ist eine Waffe wie jede andere und ein Arzt ist kein Krieger.«


    Kazrar
    "Richtig, aber anstatt eine Schnittwunde wirst Du aufgerissen. Und ein Schwert kannst Du so schlimm es ist, auch loswerden, aber einen Haken kaum. Das ist der Vorteil, er ist kein Kämpfer er ist ein Arzt, Heiler, Doc, was weiß ich. Solange er keiner dieser verfluchten Magier ist, müsste man ihm ohne Waffe ziemlich gut beikommen können. Da ist die Waffe zu fürchten nicht der Mann. Selbst ein Kind das mit einem Haken rumfuchtelt, sollte man aus dem Weg gehen. Sobald es den Haken abgelegt hat, legt man es über das Knie. Ja bei dem Prince ist das noch was anderes, er ist was ganz besonderes. Der Doc ist einfach nur ein gewaltig großer großer Blödmann", lachte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    "Nee, dann suchen wir dir einen anderen. Keinen Blödmann. Du musst dich wohlfühlen, er wird ein Teil von dir. Willst du Teil-Blödmann sein? Also." Er streichelte Patrice mit der flachen Hand den Kopf. "Mach ich bis jetzt alles richtig oder muss ich was anders machen? Ich hab mir viel Mühe gegeben und meist ist er ganz brav. Aber dann zickt er wieder."


    Kazrar
    "Ja da hast Du Recht und wer weiß, was er einem heimlich in den Kaffee rührt, sowas können Heiler. Da ist man ganz schnell tot, oder schlimmeres. Bis jetzt hast Du Dich gut geschlagen und Patrice auch. Nur manche begehren noch einmal richtig auf, bevor sie sich dann völlig fügen. Wie wenn Du so ein Wildpferd einreitest. Sie zicken, bocken und beißen. Irgendwann geht ihnen die Luft aus und sie machen noch einmal einen auf dicke Hose, bevor sie ganz aufgeben. Ich hoffe das war es auch. Deshalb wäre für all die Mühe der Prince doch was oder? Oder stell Dir mal vor, wir hätten seinen Vater so angelernt wie Patrice, wäre das nicht der Hammer und Du weißt wer es ist? Prince oder Papa? So eine Perle musst Du ganz tief verborgen halten, wobei die auch sehr biesten können", sagte Kaz und streichelte Patrice. "Und wieder lieb? Was war nur los mit Dir?", fragte Kaz besorgt.


    Patrice Vertcuis
    "Wieder lieb", murmelte Patrice. "Ich hatte kurz Heimweh. Da Tekuro vermutlich nicht mehr zur Leibgarde zurückkehrt und ich entsprechend auch nicht."


    Kazrar
    "Das hättest Du uns sagen können, aber gut, wir verzeihen Dir. Wir alle waren aufgewühlt, die letzten Tage waren hart und sie werden vermutlich noch härter ohne den Ältesten und ohne den Schutz des Käptn", erklärte Kazrar und streichelte Patrice den Kopf.


    Patrice Vertcuis
    "Außerdem habt ihr mich wie Dreck behandelt", wagte Patrice einzuwenden, während er sich streicheln ließ. "Ich verstehe nicht, warum ihr so grob zu mir wart, ich habe doch mein Bestes gegeben."


    Kazrar
    "Damit Du lernst immer zu gehorchen, egal ob Du es grob, hart, widerwärtig oder sonstwas findest, Du hast Deinem Herrn zu dienen. Das ist der Grund warum wir Dich erzogen haben Patrice, sonst kein anderer, damit Du verstehst wohin Du gehörst und zu wem. Du hattest auch Angst vor dem Arzt, was wollte er von Dir? Hat er Dich unsittlich berührt?", fragte Kaz.


    Patrice Vertcuis
    "Ich werde immer gehorchen", versprach Patrice. "Tekuro hat versprochen, mich gut zu behandeln und alles für mich zu tun, damit es mir gut geht. Das hat er die Monate während meiner Ausbildung bei der Unitè B stets so gehalten. Ich habe keine Forderungen zu stellen, aber falls ich einen Wunsch aussprechen darf, würde ich mir einfach weiterhin Wertschätzung wünschen. Ich gehorche ihm doch gern. Der Arzt ... er hört mir nicht richtig zu oder macht sich einen Spaß daraus, mich in den Wahnsinn zu treiben. Ich habe manchmal Alpträume und eine Stimme im Kopf, wenn ich viel Stress habe. Er will mir einreden, dass die Stimme echt ist. Außerdem hat er mir irgendwas gespritzt."


    Kazrar
    Kazrar schaute seinen Sohn mit einer Mischung aus Ungehagen und Grusel an. "Sollte ein Arzt einem nicht genau das Gegenteil sagen? Und was hat er Dir gespritzt?", fragte Kaz entsetzt.


    Patrice Vertcuis •
    "Das habe ich vergessen ... es ging mir nicht gut und ich war nicht ganz anwesend. Ich habe alles nur am Rande mitbekommen, als ob ich alles nur träumen würde. Es war, nachdem er mir wieder diese Dinge eingeflüstert hat. Ich glaube, mein Heimweh war der Auslöser ... die Stimme wollte zurück zum Palast."


    Kazrar
    "Vielleicht ist die Stimme, einfach die Stimme Deines Heimweh. Das könnte ich sogar verstehen. Bei mir war das Heimweh damals auch sehr extrem, vor allem als ich allein in Naridien war. Ohne jeden Anhang, da auch meine Mutter gestorben war. Der Zirkel war nicht sofort meine Familie. Vielleicht sahen sie mich so, aber ich konnte sie noch lange nicht so sehen. Sie waren gut zu mir, aber dennoch war Naridien nicht meine Heimat, nur ein Wohnort. Möglich dass Dein Herz ebenso fühlt und dass es sich so einen Weg suchte um sich Dir zu offenbaren. Dein Zuhause ist der Palast vom Herzen her. Was immer der Doc Dir sagte. Ich werde den Käptn fragen, was Du für Medzin bekommen hast. Vielleicht kann er es in Erfahrung bringen. Möglicherweise nur etwas zur Beruhigung, hoffen wir das Patrice", sagte Kaz wohlwollend und schloss die Augen.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro lauschte auf Kazrars Stimme. Sie war beruhigend wie ein warmer Sommerregen. Patrice blieb ganz entspannt zwischen ihnen liegen und lauschte ebenso. Kazrar war wandelbar wie ein Chamäleon. Er konnte ein gütiger Vater und Herr sein und so grausam wie das Biest, nach dem er sich benannt hatte. Mühelos wechselte er zwischen allen Abstufungen hin und her. Tekuros Verhaltensspektrum war sehr viel weniger breit gefächert. Es war, wie Patrice gesagt hatte, er war im Dauergardistenmodus und konnte das nur schwer ablegen. Als Kazrar die Augen schloss, schloss sie auch Patrice wieder. Die beiden waren müde vom Kampf und dem Spiel, was darauf gefolgt war. Wegen dem Heiler würde er noch einmal ein Wörtchen mit Silvano reden, es konnte nicht sein, dass er ohne sein Wissen Patrice irgendetwas spritzte. Aber nicht jetzt. Tekuro hob den Kopf und schaute, ob alle noch anwesend waren und alles seine Ordnung hatte. Als alles zu seiner Zufriedenheit war, ließ er den Kopf wieder sinken. »Du übernimmst«, murmelte er zu Arbogast und meinte die Wache. Er rollte sich zur Seite und umarmte Patrice von hinten, während er die Hand auf Kazrar legte. So ließ es sich schlafen. Bald schlief auch er ein.

  • Zwischen den Schlafenden erhob sich langsam eine Gestalt. Pascal sah aus wie ein Gespenst. Mit blutunterlaufenen Augen, verfilztem und verklebtem Haar schaute er sich um. Sie hatten seinen Körper so kaputtgespielt, dass sogar Patrice kapituliert und sich tief in sein Inneres zurückgezogen hatte.


    ›Und jetzt schickst du mich vor, Patti, du Feigling‹, knurrte er gedanklich. ›Tut dir alles weh? Mir auch, du Hundsfott und ich kann wegen dir niemandem mehr hier in die Augen sehen! Du hast uns diese Suppe eingebrockt und lässt mich sie auslöffeln! Damit du wieder gesund wirst, nur um unseren Körper erneut zugrunde richten zu lassen. Du erwartest, dass ich nun für dich alles wieder in Ordnung bringe, ja? Für ein paar Brotkrümel kranker Liebe und weil du Schiss vor ganz anderen Dingen hast, als einem liebestollen Beißer? Du glaubst, du kriegst das hin und kannst ihn händeln, damit er dich rettet? Ich versprech dir was, Patrice. Sobald ich die Genehmigung dazu habe, schmeiß ich dich hier raus. Es ist nur eine Frage der Zeit und Organisation. Ich bringe deine Geburtsurkunde, dein Familienstammbuch, deine Zeugnisse eigenhändig in die Verbrennungsanlage. Ich bring dich um.‹


    Patrice regte sich kurz in dem Winkel seines Verstandes, wo er sich versteckt hielt und verkroch sich noch tiefer. Pascal musste wahnsinnig gewesen sein, als er diese Persona ausgearbeitet hatte!


    Der Stählerne Lotos sammelte auf leisen Sohlen seine wie Lumpen über den Boden verstreut liegenden Kleider auf. Dabei warf er einen hasserfüllten Blick auf Tekuro. Nicht zu fassen, dass seine Persona dieser Kreatur etwas Gutes abgewinnen konnte. Angewidert betrachtete er die schwarze Körperbehaarung, die gerötete Tätowierung auf dem Bauch und das kantige Gesicht, auf dem sich ein dunkler Schatten von Bartstoppeln breitmachte. Es gab keinen Quadratmillimeter an diesem Mann, den Pascal nicht aus tiefstem Herzen anwiderte. Wie er aussah, wie er sich bewegte, sogar wie er atmete und am schlimmsten, wie er roch.


    Pascal tapste schmerzerfüllt mit seinen Kleidern aus dem Bugraum hinaus, die Holztreppe hinauf, wo ihn ein kühler Wind empfing. Die Blicke der Matrosen ignorierte er und suchte Sacha. Er brauchte nicht lange zu suchen, denn Sacha war jemand, der scheinbar nicht stillhalten konnte und andauernd überall herumlief oder herumkletterte und irgendetwas machte. So entdeckte Sacha ihn bald und kam auch sofort heran.


    »Hallo, Sacha«, sagte Pascal mit einer Neutralität, die sein abgewracktes Äußeres Lügen strafte. »Ich würde mich gern waschen, rasieren und mir die Haare kämmen. Auch meine Sachen müssten gewaschen werden. Kannst du mir das nötige Zubehör borgen?«


    Sacha betrachtete ihn von oben bis unten. »War mein Vater das?«, fragte er leise.


    »Unter anderem.«


    »Komm mit, ich geb dir alles, was du brauchst.«


    Er brachte Pascal in seine Kajüte, in der er mit anderen Matrosen zusammen wohnte. Jedoch war momentan keiner hier, da sie gerade Schicht hatten. Sacha gab seinem zerschundenen Gast einen Stuhl und eine Decke und verschwand noch einmal. Kurz darauf brachte er einen Eimer heißes Wasser, den er sich beim Smutje in der Küche organisiert hatte. Er füllte es in einen Zuber und mischte es mit kaltem Wasser, so dass eine angenehme Badetemperatur entstand.


    »Hier hast du Seife und ein Handtuch. Rasierzeug und Kamm lege ich dir hier hin. Ich behalte die Tür im Auge, hier kommt niemand rein, der es nicht soll.«


    Sacha verschwand ein weiteres Mal und nahm Pascals Kleidung mit, um sie zu schrubben. Als er wiederkehrte, war Pascal gewaschen und rasiert - und seine langen Haare lagen zusammengekehrt auf dem Boden. Pascal hatte sich erneut die Frisur verpasst, die er getragen hatte, bevor er die Persona Patrice angenommen hatte. Er trug sie nun an den Seiten kurz und in der Mitte einen wuschligen, etwas längeren Streifen von der Stirn zum Genick, der ihm in die Stirn fiel. Sein Kinnbärtchen hatte er wegrasiert.


    Bitte melde dich an, um diesen Link zu sehen.


    »Warum hast du deine schönen Haare abgeschnitten?«, wollte Sacha wissen.


    »Es gibt etwas Wichtiges, dass ich manchmal vergesse. Diese Frisur soll mich daran erinnern.«


    Entgegen aller Vorschriften war er zu seinem Basisäußeren zurückgekehrt. Vielleicht würden sie ihn dafür bestrafen, dass er ein Auffliegen seiner Tarnung riskierte. Aber wenn er sich selbst verlor, dann war jede zu erwartende Strafe ein Zuckerschlecken gegen das Schicksal als Tekuros Eigentum, was ihn dann erwartete.


    »Steht dir«, fand Sacha und gab ihm frische, trockene Kleidung von sich.

  • Kaz: also Archibald, es ist wichtig.... :sauer:


    Arch: ja?


    Kaz: ehm ich habe vergessen den Müll rauszubringen *wegstampf* `verdammt´


    Arch: ahhhhhhh jaaaaaaa gut das wir das so schnell klären konnten...


    Kaz: Das war es nicht!


    Arch: so fast vermutet


    Kaz: Es geht um Dich


    Arch: aha *lauernd musterte*


    Kaz: es ist wichtig und dringend, dass Du mal was Blut trinkst *wegstampf


    Arch: Ja danke, das sehe ich auch so... *Kopfschüttel


    Kaz: Das war es nicht!


    Arch: :misstrauisch:


    Kaz: Könntest Du mich beißen, damit ich auch ein Vampir werde, bitte? :(


    Arch: JA! Sag das doch einfach!


    Kaz: Nein darum gehts nicht, ich brauche einfach die unendliche Zeit ehe ich Dir DAS sagen kann. Beiß zu


    Arch: :irre:


    Kaz: heute noch, ich weiß nicht wie lange ich noch durchhalte ohne den Ältesten :/


    Arch: lange, vermutlich länger als mit dem Ältesten gg


    Kaz: :wehe:


    Arch: Tekuro kann es mir sagen, oder ist der auch so ein Umständskrämer?


    Kaz: ER ist mein Sohn!


    Arch: also ja gg


    Kaz: :D


    Arch: Stimmt ja, er hat ja ein halbes Jahrhundert gebraucht um Patrice zu sagen, ich liebe Dich, ich finde Dich heiß, ich küsse den Boden auf dem Du wandelst Du geiles Stück ps ich stehe auf Männer


    Kaz: Das hat er nie gesagt! :erstaunt:


    Arch: kommt noch... sfg


    Kaz: :sauer:


    Arch: ich habe alle Zeit der Welt, auf Euren Grabsteinen wird stehen, ...ich muss Euch was wichtiges sagen... das wars nicht... gg


    Kaz: ich habe mich gerade aus dem Grab erhoben, dank des Ältesten!


    Arch: Und Dir hoffentlich die Salami aus dem Arsch gezogen


    Kaz: :grosserstaunt:


    Arch: war nur ein zarter Hinweis, sonst wundere Dich nicht über die Schmerzen beim Sitzen lol


    Kaz: wie man Dich nur lieben kann, echt


    Arch: Nathan tut es, er weiß dass ich im Herzen eine liebenswürdige Person bin :D


    Kaz: :mecker:


    Arch: Du spricht aber nicht von Nathan oder?


    Kaz: doch nur, ständig, über wen sonst?


    Arch: mir suspekt echt


    Teku: Soll ich? :neutral:


    Kaz: Ja bitte gg


    Arch: na jetzt aber gg


    Teku: Also. Hör zu.


    Arch: *aufsetz und aufmerksam musterte und Lachen verkneif*


    Teku: Mein Vater will dir seit seinem letzten Leben schon was sagen. *eine unbestimmte Handbewegung mach*


    Arch: er möchte mir einen schrubben? gg


    Teku: Ja. NEIN!


    Arch: also eventuell? gg


    Teku: Das war es nicht.


    Kaz: :ugly:


    Arch: Woher wusste ich nur, dass der Satz fallen würde? Du bist sein Sohn gg


    Teku: Es geht aber um was ganz anderes! Also hör endlich mal zu!


    Arch: Mache ich, leg los Tekuro


    Teku: Kazrar ... *mit sich ring* ... liebt dich.


    Arch: *Kaz mustere* auf welche Art?


    Kaz: *Hand vor den Schädel hau*


    Teku: Das war es doch, oder? *unsicher zu Papa schau*


    Kaz: :ugly: :bax:


    Arch: sfg soso


    Kaz: :(


    Teku: Das heißt Ja! Also genau auf die Weise, wie er da schaut. Mit Bussi geben und allem.


    Arch: *zähnefletschend grins* dafür benötigt er Zähne *gegen die eigenen Zähne tipp*


    Kaz: ICH HABE ZÄHNE!!!


    Arch: woops... stimmt ja....


    Kaz: ehrlich ergau... erreicht mit Tekuro im Duo. Wir waren gut


    Arch: so oder so wart Ihr das ja. Chappi meine Freunde oder wie man das in Souvagne nennt gg Ich mag Dich auch, ziemlich sogar... :)


    Teku: Hat er sich erjagt - für dich! Damit du siehst, wie verdammt gut er in Wahrheit ist. Er hat sich nur blöde gestellt, damit du auf ewig sein Mentor bleibst.


    Kaz: Das heißt Chapeau! Man das weiß sogar ich! Genau so war es! :sauer:


    Arch: hm und ich habe ihn immer durchfallen lassen, das er mein Lehrling bleibt :)


    Kaz: :grosserstaunt:


    Teku: So was. Ihr hättet euch den ganzen Ärger sparen können.
    Arch: Kazrars Schuld gg


    Kaz: Wus? Sag mal Du hättest auch den Mund aufmachen können als mein Meister! Ich wollte Dich nicht verlieren ich wollte Dich zu Arkan dazu. :/


    Arch: Arkan... guter Mann.... leider tot :/


    Kaz: Ja :/


    Arch: na ja gedenken wir seiner bei der nächsten Jagd wenn wir Ansgar fressen :)


    Teku: Ich will Arkan zurück.


    Kaz: Ich habe die Salami noch dabei :sauer: *Salami zück*


    Arch: dazu brauchen wir den Ältesten zurück, pack das Ding weg Kaz, dass ist widerlich


    Kaz: :ugly:


    Teku: Was macht ihr jetzt? Wo ihr wisst, dass ihr euch mögt?


    Arch: Sex?


    Kaz: :D


    Arch: :D


    Kaz: wir könnten zusammen sein :)


    Arch: Nö, ich hab Nathan


    Kaz: :erstaunt:


    Teku: *zu Papa hinüberblick und blinzel*


    Arch: ich liebe ihn, daran besteht kein Zweifel. Aber wir könnten es trotzdem miteinander versuchen gg ich bin ja auch mit Jesper zusammen. Oder war ich - keine Ahnung. Irgendwo hab ich ihn verloren. Hab vergessen wo. Der treibt sich eh immer rum, mal hier mal da. Ich warne Euch, wenn Nathan was passiert, passiert das gleiche Euch. Dazu ist legitim, aber wenn Nathan was geschieht, egal von wem töte ich Euch alle, bestialisch, brutal, widerwärtig. Ich schwöre es. Er gehört zum Zirkel, beschützt ihn, ob Ihr ihn liebt, mögt, achtet spielt keine Rolle. Ich achte auch Patrice und würde ihn verteidigen. Rest zwischen uns beiden, müssen wir versuchen. Lass Dir die Haare wieder wachsen, dass mochte ich :)


    Kaz: *total verwirrt Teku anguck*


    Teku: Ich glaub, das ist ein: Ja, ich liebe dich auch.


    Kaz: *zu Arch hock und umarm*


    Arch: *mit umarm und anschmieg* Schaff Dir lange Haare an, die stehen Dir


    Kaz: das geht nicht von heute auf Morgen


    Arch: Dein Sohn ist mit seinem Geständnis dran *Kaz auf die Stirn küss*


    Teku: Hä?


    Arch: Du verstehst schon, rede mal mit Deinem Bruder Boldi. Der sollte es wissen, der kennt Deine Natur


    Teku: Klar, er weiß, dass ich ein Jäger bin. Er kennt die Bedeutung von meiner Tätowierung.


    Arch:
    Ich sagte ja ein kleines oder ein großes Jahrhundert, aber ich werde Euch vielleicht wirklich irgendwann beißen, damit Ihr die Sterblichkeit hinter Euch lassen könnt, wie ich als mich Kasimir beschenkte. Denkt drüber nach :)


    Teku:
    Spielst du auf den Kuss mit Belly an? *anfunkel* Das war ein Bruderkuss, auf Augenhöhe, ja? Ich würd gern ein Jäger der Schatten werden, sobald ich anfange, alt zu werden, Archi.


    Arch:
    Ein Kuss auf Augenhöhe Tekuro? Kleiner, dass ist der einzige Kuss der zählt, alles andere ist Zeitvertreib. Aber wen Du auf Augenhöhe erhebst, entscheidest Du und nicht der andere. Lass Dir das von mir gesagt sein. Und wenn Du Belly so siehst, sei es so. Dann sehen wir ihn ebenso. Wann immer Du möchtest. Ich selbst habe es genauso gehalten. Aber nicht aus einer Wahl heraus, sondern aus Angst heraus, aus Verzweifelung. Es hat mich immer mehr Mühe, Training, Stress und Härte gekostet, meinen Ist-Stand nur halten zu können. Früher habe ich trainiert um mich zu verbessern. Um schneller und präsziser zu werden. Zuschlagen das selbst eine Viper alt aussieht. Aber dann... nun der Zahn der Zeit nagt an jeden und auch an mir ging er nicht spurlos vorbei. Irgendwann überschreitet man eine Grenze. Die Grenze zwingt Dir zuerst einen Stillstand auf. Du kämpfst weiter, aber Du tritts auf der Stelle. Und dann geht es abwärts. Wie schnell entscheidest Du. Ich habe den Großteil des Tages damit verbracht zu trainieren, mich zu geißeln, mich bei jedem Fressen zurückzunehmen, wofür? Damit der Sturz in den Abgrund Milimeterweise erfolgte und nicht im freien Fall wie bei Jesper. Vergleich ihn und vergleich mich. Ich wäre für die meisten noch ein tödlicher Gegner, schneller als die meisten sich vorstellen können. Aber ich messe mich an mir und ich war ein besser, schneller, flexibler, flinker. Und ich konnte den Kampf nur verlieren. Meine Fähigkeiten schwanden, meine Probleme blieben und wuchsen. Es gab nur eine Lösung... ich musste sterben um für immer zu leben. Die einzige Lösung die die Ältesten in dieser Welt für dieses Problem offenbarten, Vampirismus - der Segen des Untodes. Und ich fand Kasimir, es war kein Zufall«.


    Teku:
    Bellamy ist ein Bruder, Archibald. Ein Bruder im Geiste und der leibliche Bruder von meinem Wahlbruder Boldiszàr. Er ist ein Jäger, so wie wir und ich behaupte, er ist ein Skorpion, weil er mit dem Stachel jagt. Das Alter holt uns alle. Oder würde uns alle holen ... wenn wir uns gemehrt haben, sollten wir allesamt zu Vampiren werden. Kaz muss mir noch Geschwister zeugen und ich noch mehr Kinder. Und dann sei so gut, Archi. Patti muss auch ein Vampir werden. Damit er ewig jung und schön bleibt und für immer bei uns. Was ist mit deinem Nathan?


    Arch:
    Ein Plan der unseren Zirkel die Ewigkeit schenken würde, ein guter Plan. Er gefällt mir, so sollten wir es halten. Kaz muss sich ranhalten, ich habe meinen Beitrag was den Nachwuchs angeht geleistet. Mehr oder minder mit Erfolg. Einige meiner Kinder kennst Du, andere schauen wir mal, wann ich sie Euch offenbare. Nathan ist mein Partner, er darf selbst wählen, ich werde es ihm anbieten. Aber eine Ewigkeit vereint hätte was. Nun warum ist er dann nicht in unserem Zirkel, wenn er ein Jäger ist Tekuro? Ich beiße Patrice wann immer Du möchtest«.


    Teku:
    Wenn Patti ein Vampir ist, kann ich ihn nicht mehr händeln ... noch ist er kein fertig ausgebildeter Sklave. Ich muss vor ihm Vampir werden und dann schenke ich ihm ... eine Ewigkeit an meiner Seite. Du warst fleißig, was Nachwuchs angeht, Papa war faul, ich habe keine leiblichen Brüder! Kaz, du musst mir welche machen, ja? Würstest du das? Belly ... Belly, ja, verdammt! Er gehört zu uns! Ich muss es ihm sagen!


    Arch:
    Bellamy Ex-Palaisin und das nicht ohne Grund. Erster Krieger eines Landes gewesen, er muss verdammt gut sein. Entlassen nur aufgrund einer Verfehlung, nicht aufgrund mangelnden Könnens. Er ist ein Schwertmeister nicht wahr? Er könnte neben mir unsere Küken ausbilden. Was ist mit dem neuen Palaisin? Ist er ein Jäger? Sieh zu ob Du Belly für uns umkrempeln kannst, wo Ihr Euch doch nahesteht. Er wird es sicher genießen in unsere Reihe aufgenommen zu werden. Hier hat er die Möglichkeit seine wahre Bestimmung auszuleben«.


    Teku:
    »Ich werde es Belly noch heute sagen! Er war nicht nur verdammt gut, sondern ist noch immer hervorragend. Ich kenne niemanden, der ihn auf die Bretter schicken könnte. Der neue Palaisin ist kein Jäger. Sondern ein Moralapostel wie Prince Ciel, Läuterer für die Krone und so weiter. Wo ist eigentlich Patti hin? Dauernd haut er ab. Aber er wird wiederkommen, auf allen vieren, ich wette drum. Das letzte Mal kehrte er auch zurück und davor folgte er mir quer durch Souvagne, obwohl ich ihn nicht rief.«


    Arch:
    »Er muss sich noch an seine eigenen Bedürfnisse gewöhnen. Keiner dient leicht, jedenfalls gibt es wenige die so sind. Eine Handvoll Menschen dient mit vollem Bewusstsein und sieht es als Bestimmung. Ebenso gibt es eine Handvoll die niemals dienen werden, da sie es nicht können. Sie können sich nicht unterordnen, sie würden sich niemals einem anderen fügen. Damit meine ich nicht nur Staatsmänner, denn die sind nicht alle so. Es gibt kleine Leute, die kannst Du noch so sehr schlagen und peitschen dass sie gehorchen. Und sie stehen immer noch mit letzter Kraft vor Dir und das letzte Wort was sie Dir an den Kopf knallen würden wäre NEIN. Solche Personen arbeiten nur für Dich, wenn sie einsehen, dass Deine Führung richtig ist, dass es gut so ist wie es ist. Aber sie fügen sich keiner Person, sondern arbeiten mit ihr zusammen. Die große Mitte will schlichtweg überzeugt werden, entweder mit guten Beispiel voran, oder purer Gewalt. Der Weg der Mittel liegt wie die Bedürftigen ebenfalls in der Mitte. Dein neuer Läuterer scheint so ein Sturkopf zu sein, genau wie der Prince der uns jagt, sein Vater und noch so einige. Sie sind selten und meist sehr gefährlich, da man sie nicht mal mit Angst manipulieren kann. Die meisten verwechseln auch ihre Art mit Sturheit. Diese Menschen sind nicht stur, sie sind aufrecht. Du könntest Ciel nicht dazu prügeln Dir zu dienen. Niemals. Aber Du könntest ihn davon mit Logik überzeugen. Das ist ihnen gemein. Und das sollte Kaz sich gut überlegen, ob er sich so eine Person halten möchte. Und er sollte bedenken, dass solche Personen oft sehr klug sind. Er könnte zum Schein darauf eingehen, aber irgendwann bricht der Abgrund für Dich los, wenn er sein wahres Gesicht zeigt nach Jahren. Nathan gehört zur ersten Kategorie, er dient gerne. Er macht es seinen Lieben gerne gemütlich und schön. So ist auch der Dauerbegleiter des Duc, oder Boldis Perle«, lachte Arch.


    Teku:
    »Kaz will es gern bockig ... drum will er den Prince haben. Ich seh daran keinen Reiz, es kotzt mich an! Es macht mich rasend und ich will Patti dafür am liebsten grün und blau schlagen und dann ficken! Aber dann geht er kaputt, schau ihn dir an, wegen seiner Zickerei sieht er aus wie ein Klumpen. Ich will `nen hübschen Sklaven und am liebsten wäre mir, er wäre so fügsam wie Nathan oder Vano. Was soll ich machen, wenn Patti wieder angekrochen kommt? Belohnen? Aber dann rennt er irgendwann wieder weg, weil er meint, er braucht nur süß tun und alles ist wieder gut.«


    Arch:
    »So blöde es klingt, reden. Du redest mit ihm und sagst ihm, dass Du ihn begnadigst wenn er jetzt gehorcht und seinen Platz akzeptiert. Falls nicht, wirst Du ihn erziehen und zwar richtig. Und mit richtig meine ich richtig. Er wird nicht geschlagen, ich kümmere mich dann um seine Erziehung. Glaub mir nach einer Woche frisst er Dir aus der Hand, bedient Dich freiwillig und fragt Dich dabei ob es Dir so Recht ist. Er wird nicht mehr weglaufen und zicken wird er nie wieder. Schade dass Du weder Sklave noch Dave fragen kannst«, grinste Arch.


    Teku:
    »Was machst du dann mit ihm? Ich will das wissen, um zu lernen. Kann ich es nicht selbst versuchen? Ich brauch eine Anleitung! Ein Buch müsste geschrieben werden darüber, damit man einfach nachschlagen kann. Aber ich hab ja Kaz und dich.«


    Arch:
    »Nein eigentlich brauchst Du einen Zirkel oder eine große Truppe an Leuten. Kurzum Du lässt ihn Tagelang durchreiten, jeder rutscht drüber, er hat keine Sekunde Ruhe. Irgendwann ist er dermaßen fertig, dass er sich nur noch wünscht dass es aufhört. Dann kettest Du ihn ab, verpasst ihm zig Einläufe dass er innen wieder sauber wird und lässt ihn ein bisschen runter und zur Ruhe kommen. Du fragst ihn, ob er es nun verstanden hat, wem er zu dienen hat, sonst bedient sich jeder. Sagt er nein - neue Party. Sagt er ja - zur Festigung des gelernten ebenfalls neue Party. Das wiederholst Du so oft, bis ER Dich anbettelt Dir dienen zu dürfen. Du musst ihm ab und an eine Pause geben. Darf nur nicht danach aussehen. Du musst ihn unten halten. Deck ihn zu. Deck ihn ab, dass er nichts mehr sieht. Die Sicht nehmen beruhigt die meisten, ist auch bei Folter so. Schmeiß eine Decke drüber und sag ihm, dass sein Anblick Dich ankotzt. Der Trottel wird vor Schiss, Kummer und Panik nicht schnallen, dass er gerade eine Pause spendiert bekommt und dass das kein Teil der Strafe ist. Zieht immer. Du selbst reinigst ihn nicht, dass macht ein anderer. Kaz hat Dave gereinigt. Schlagen und Streicheln nie zugleich aus einer Hand. Das verwirrt den Geist. Wenn Du bestrafst dann richtig. Kein Zwischenlob. Wenn Du streichelst, dann richtig. Also wird er so fertig gemacht, dass es ihn an den Rand seiner körperlichen Gesundheit bringt. Seinen Geist, also seine mentale Barriere musst Du einreißen. Ihr baut hier ja so gerne Mauern, die hat jeder gesunde Verstand auch. Die muss weg, sonst kannst Du ihn nicht umformen. Erst ist es Wut, Aggression, dann Angst, dann Resignation und danach kommst Du. Vorher wird das nichts, er muss da angekommen sein, dass er sich fast umbringen will, bevor Du ihn wieder bestrafst. Und ist er da, dann zeigst Du ihm, wie lieb Du sein kannst. Schau - ist doch gar nicht nötig so ein Verhalten. Ich würde es Dir eh nicht erlauben. Und guck wie gut Du es haben kannst, einzige Bedingung - gehorche. Und er wird gehorchen. Ich konnte Sklave frei rumlaufen lassen, er hat getan was ich verlangte, er hat andere Sklaven bestraft, gereinigt, gefüttert, die Leichenteile entsorgt, zerhackt, verfüttert, alles ohne ein einzigen Befehl. Warum? Weil er nonverbal gehorchte. Dave rennt immer noch rum. Vielleicht hole ich ihn mir zurück, als Studienobjekt für Dich. Dann siehst Du wie es funktioniert hm?«, bot Arch freundlich an.


    Teku:
    Tekuro nagte auf der Innenseite seiner Wange herum. »Ich will wissen, wer alles drüberrutscht. Kazrar darf. Du darfst. Arbo darf. Belly darf. Ich auch. Wir sind dann fünf. Reicht das? Sonst hol ich Mako und Conni dazu. Aber ich will nicht, dass du irgendwen drauf lässt, ohne dass ich mein Okay gegeben habe. Vielleicht war es ein Fehler, dass ich ihn vorhin verborgt habe ... da er ja eben erst zurückgekommen war. Ich hab ihn fürs Zurückkommen bestraft ...«


    Arch:
    Archibald schüttelte in Zeitlupe den Kopf. »Nein das reicht nicht. Einige vom Stab zuzüglich alle Soldaten und Fußsoldaten habe ich über Dave geschickt, daher die Anspielung der Glückszahl 169 frag ihn mal danach, aber nur wenn er unter meiner Kontrolle ist. Sonst röstet er Dir das Hirn. Soviele sind drüber und er war mehr tot als lebendig, aber es hat ihn für immer gebrochen und zerstört. Seitdem Tag gehörte er mir. Und das Schönste an der Sache war, sein Vater kam zu Besuch auf unsere Party, schaute zu sagte kein Ton dazu, sondern scherzte noch mit mir herum. Warum sich Gedanken machen um einen Magier? Wäre er so mächtig wie alle behaupten, hätte er sich befreit. Hat er nicht, also hat er nichts zu melden. Wenn ich als Jäger behaupte Du gehörst mir, wirst Du mir das Gegenteil beweisen, oder Du lernst Dich zu fügen, wenn ich Dich will. Er lernte es auf knallharte Art und Weise, sogar mit Einwilligung seines Vaters. Und als er einmal bei Opa petzen ging, bekam er von Opa eine Spezialbehandlung und wurde zurückgebracht. Ich denke dass hat sein Weltbild gerade gerückt. Völlig gerade gerückt hat ihn das Einreiten, danach war er handzahm. Und kam etwas Unmut auf, habe ich ihn gefragt was er von der Zahl 169 hält, da war er leise. Sehr leise und sehr lieb. Wir, damit meine ich den Korsett tragenden Fettsack, Dunwin die Weichflöte und ich hatten bevor die Hohenfeldes hierher kamen ja sowas wie eine Aussprache. Er war dabei, logisch war er das. Du hättest ihn sehen sollen, als er mir gegenübersaß. Er hatte Todesangst, so gehört sich das. Er muss wissen zu was Du fähig wärst. Weiß Patti das? Nein, er verhöhnt Dich, denkt er kann Dich an der Nase herumführen und für ein bisschen Augenrollen und Gelecke hat er Dich wieder auf Spur. Wer erzieht hier wen Teku? An einer Leine kann man von beiden Seiten aus ziehen. Aber gezogen wird von Dir, merk Dir das«.


    Teku:
    Tekuro starrte Archibald fassungslos an. »Patti erzieht mich überhaupt nicht! Ich mach vielleicht ein paar Anfängerfehler, aber ... Papa?!«, fragte er schockiert. Dann sah er wieder Archibald an. »Patti ist Gardist unter meinem Kommando! Er hat immer anstandslos gehorcht! Wieso gewöhnt er sich jetzt solche Zicken an? 169 ist zu viel. Dann lieber die selben immer wieder. Meinetwegen Unitè B, dann sind es noch paar mehr. Aber keine Fremden! Das will ich nicht, Archi, er gehört mir!«


    Arch:


    »Das waren auch keine Fremden, sondern meine Soldaten. Und es reichen auch 50. Er gehorcht? In Ordnung. Wo ist er? Nicht hier. Scheint nicht sonderlich an Dir zu hängen. Ruf ihn, wir zählen die Zeit die er braucht um herzukommen. Rennt er, läuft er, schlendert er, bleibt er weg? Wir werden sehen. Ihr erzieht ihn, natürlich. Aber sehr seicht. Weshalb? Wann willst Du Erfolge sehen Tekuro? Er gehorchte Dir im Dienst freiwillig, dass ist etwas anderes. Baue darauf auf, oder fange ganz von neu an, aber entscheide Dich für eine Linie. Natürlich gehört er Dir, er trägt Deinen Biss. Meine Sklaven ebenso. Wobei Sklave ist noch bei Wolfram. Den habe ich vergessen, aber der kommt klar«.


    Teku:
    »PATTI HIERHER!«, brüllte Tekuro aus der Tür des Bugraums, so dass es im Schiff wiederhallte. »Zähl bitte, Papa. Arch, ich erzieh ihn seicht, weil er so hübsch ist. Er soll hübsch bleiben. Und ich dachte ... ich dachte, es geht vielleicht auch so.« Er lauschte in den Gang, aber er hörte keine Schritte.


    Kaz: »Ich zähle mit, wir wollten seine schöne Optik bewahren«, sagte Kaz und zählte.


    Arch:
    »Die habe ich bei Dave auch bewahrt, oder sieht er zerschunden aus? Ich hoffe nicht. Also warum er jetzt so beschissen aussieht, liegt daran dass er so unheimlich alt wurde. Dafür kann ich nichts«.


    Teku:
    »Keine Ahnung, ich hab mir den nicht von nahem angeschaut. Nicht mein Beuteschema.« Er lauschte weiter. »Scheiße, Patti«, knurrte er wütend.


    Kaz: »71, 72, 73...«



    Teku:
    »Er wird mich nicht gehört haben. An Deck ist`s laut.« Verärgert schaute er aus der Tür.


    Arch:
    »Wenn´s mal wieder länger dauert.... der hätte angeflogen kommen müssen, total aus der Puste, wenn sein Herr ruft. Was passiert wenn der Duc seine kleine rothaarige Pussy ruft? Wartet der auch eine halbe Ewigkeit?«


    Kaz: »Soll ich mal rufen?«


    Teku: »Ja ...«


    Arch: »Es ist sein Sklave Kazrar! Er ruft und Patti hat zu folgen!«.


    Teku: »... oder auch nicht«, murrte er.


    Kaz:
    »Gut ich rufe mal, aber Du hast Recht Arch. Dennoch besser ist, er kommt erstmal und dann bekommt er Senge!«


    Arch:
    »Schön dass wir uns so einig sind, der lacht sich über Euch kaputt ich schwöre es Euch«, grinste Arch.


    Kaz:
    »Sowas, gibts doch nicht. Wir hatten ihn sowas von erzogen«, knurte Kaz stinkig und stampfte zur Tür. »PATRICE KOMM HER, ZÜGIG!«, brüllte er nach draußen.


    Pascal:
    In seiner Panik kletterte Pascal über die Taue hinauf bis ins Krähennest, wo er sich an dem schwankenden Mast festklammerte und die Augen schloss. Er wollte um Hilfe rufen, doch es würde niemand helfen.


    Teku:
    »Die Sau blamiert uns.«


    Kaz:
    Kazrar lief puterrot an, stampfte hinaus und schaute sich auf Deck um. »Wo ist Patrice?«, fragte er Jaques.


    Jaques: »Grüße an den ersten Offizier der Choucas. Ich hätte da mal eine Frage, könntet Ihr mir sagen wo mein Kollege Patrice ist? - Ja könnte ich, mache ich aber nicht, rück ab Schlitzauge«.


    Kaz:
    Kazrar starrte Jaques hasserfüllt an und seine Hand wanderte zu seinem Dolch. Aber er besann sich eines Besseren. Dieser verflichte Filzbart war nicht umsonst der 1. Offizier. »Gut, guten Tag könnt Ihr mir sagen wo Patrice ist?«, knurrte Kaz.


    Jaques: »Ich werde gleich deutlich, geh!«


    Conni: »Mon Dieu, was ein Lärm, soll er weg?«


    Kaz: »Ich bin schon weg. Weißt Du wo Patrice ist?«


    Conni: »Weiß ich wo Patrice ist Mon Amour?«


    Jaques: »Nein...«


    Conni: »Tut mir leid... nein«


    Kaz: »Gibts doch nicht, ein Schiff voller Wahnsinniger«


    Jaques: »Nur im Frachtraum, ich lass Dich gleich kielholen, wenn Du hier weiter Stunk machst«.


    Conni: »Mon Cher, das würde ich versuchen zu vermeiden, das ist sehr unangenehm. Die Haare werden nass und manche neigen dabei dazu zu ertrinken«.


    Kaz: »Da habt Ihr Spaß dran was? Nur zu«, sagte Kazrar und trollte sich. Er lief das ganze Schiff ab auf der Suche nach dem verfluchten Patrice. Er schaute sogar über die Reeling, nicht dass er ins Wasser gesprungen war, nur um sie zu verarschen. Sowas war dem kleinen Biest zuzutrauen. Sicherheitshalber schaute er sich vorher mehrfach um, damit er keinen Tritt ins Kreuz bekam. »Verschwunden, das gibts doch nicht!«, keuchte er und ging zurück zu den anderen.


    Jaques und Conni schauten Kazrar zu wie er das Schiff ablief und überall nach Patrice schaute, sogar an den unmöglichsten Stellen. Jaques verkniff sich jedes Schmunzeln, und Conni lächelte fröhlich.


    Teku: »Und?«


    Kazrar: »Weg, nirgendwo an Bord, er ist weg!«


    Teku:
    Ächzend setzte Tekuro sich auf den Hintern und starrte an die Wand. »Dann ist er ... tot. Treibt ersoffen irgendwo auf dem Meer, ist erforen oder wurde von Haien gefressen.«


    Arch:
    »Der verarscht Euch, der ist hier irgendwo, oder hat sich bei wem im Bett verkrochen, wo man nicht einfach gucken kann. War nicht der Doc sein bester Freund?«


    Kaz:
    »Stimmt, da habe ich natürlich nicht nachgesehen, sondern eben so auf dem Schiff!«


    Teku:
    »Dann geh bitte da auch noch gucken!«


    Kaz:
    »Von mir aus«, erklärte Kazrar und ging nochmal hoch an Deck wo ihn Jaques und Conni mit einem so falschen liebenswürdigen Lächeln empfingen, dass es an Hohn kaum zu überbieten war. »Feixt nur, ich weiß wo er sich versteckt. Beim Doc!«, knurrte Kaz und hämmerte an die Tür des Heilers.


    Conni:
    »Die Tür ist offen Mon Cher, Du musst nur den Knauf drehen, dann kannst Du eintreten, versuch es mal«.


    Kaz:
    Kazrar funkelte Conni an, der seinen Spaß zu haben schien und drehte den Knauf. Es funktionierte wirklich. Kazrar betrat vorsichtig die Heilerstube die etwas zu dunkel war für seinen Geschmack. »Hallo?«


    Fran:
    »Hallo zurück. Was hast Du?«


    Kaz:
    »Nur eine Frage«, sagte Kaz freundlich.


    Fran:
    »Du darfst sie behalten«, sagte Fran und rammte Kaz eine Spritze in den Hals. »Du weißt wofür, süße Träume...«


    Kaz:
    Kazrar keischte erschrocken auf und wollte fliehen, als er fühlte wie seine Beine unter ihm nachgaben und sich sein Körper in eine formlose Masse zu verwandeln schien. Er versuchte panisch den Türknauf zu erreichen, aber sein Arm wog Tonnen.


    Fran:
    »Nicht doch«, sagt Fran freundlich und zog ihn an den Knöcheln zum Behandlungsstuhl. »Ich weise darauf hin, dass die Behandlung jetzt etwas weh tun könnte, Du weißt für wen. Quitt for Quo mein Lieber... schöne Grüße von Patti. Ich ziehe Dir jetzt alle Zähnen, weißt Du was Du dann lutschen kannst? Elefantenprügel ohne Probleme, fangen wir an«, grinste Fran von einem Ohr zum anderen.


    Conni:
    Costantino betrat die Heilstube und schloss hinter sich die Tür. »Mon Cher Franny? Was machst Du mit Deinem Gast? Er ist in Sicherheit zur Zeit, wenn er bleibt wo er ist. Beim Elms«, sagte Conni und stellte sich neben Fran, dabei strich er dem Doc einmal übers Kreuz und betrachtete sich die Zangen. »Bekommt er die Fußnägel geschnitten?«


    Fran:
    »Nein ich wollte ihm die Zähne ziehen, aber irgendwie habe doch nicht so die Lust drauf. Das ist eine leidige Arbeit. Zudem haben wir hohen Besuch, schon gehört? Was sollen sie denken, wenn hier so ein Gekreische ist? Da traut sich ja niemand zu mir in die Praxis. Du hättest gerade sein Gesicht sehen sollen von dem Arashi, er war glaube ich ganz erstaunt. Ich könnte an ihm üben Augen zuzunähen, ich muss Vano noch behandeln. Bereite Nadel und Faden vor«, bat Fran.


    Conni:
    »Mache ich ich, welche Farbe soll der Faden haben?«, fragte Conni und verkniff sich ein Gackern.


    Fran:
    »Pink«, prustete Fran, was auch Conni loswiehern ließ. Allein wie der Doc kicherte, in einer Tonlage die für einen Kerl nicht heilig war.


    Teku:
    Als Kazrar nicht zurückkehrte, murrte Tekuro und stapfte ebenfalls hinauf an Deck. Er sah gerade noch Costantino in der Heilkajüte verschwinden. Da er mit diesem gut klarkam, folgte er ihm, um ihn nach dem Verbleib von Patrice und Kazrar zu fragen. Doch als er eintrat, wurde zumindest der zweite Teil seiner Frage beantwortet. Fassungslos starrte er auf Kazrar, der schlaff im Behandlungsstuhl hing. »Papa?«, fragte er entsetzt.


    Conni:
    »Du hast eine Lache Franny. Hier schau mal, ist das gut so?«, fragte Conni und hielt eine Nadel mit Faden hoch.


    Kaz:
    »HIIIIIIIIIIIIIIE AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA«, kreischte er.


    Teku:
    Tekuro musterte Kazrars Körper auf der Suche nach einer offenen Wunde, doch da war keine zu sehen und auch kein Blut. Er warf dem Heiler einen hasserfüllten Blick zu, wuchtete seinen Vater hoch, der schlaff wie ein nasser Sack war, wuchtete ihn sich quer über die Schultern und schleppte ihn zurück in den Bugraum. Dort bettete er ihn vorsichtig in das gebaute Nest und verriegelte die Tür. »Patti muss warten«, murrte er. »Erstmal muss Papa wieder munter werden. Der Heiler spinnt.«

    "Not all those who wander are lost."
    J.R.R. Tolkien

  • Geburtstagsgeschenk für Max - ein Enkel/Patrice Flucht



    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel war froh, dass sein Vater so positiv auf die Neuigkeit reagierte, dass er erneut Großvater werden würde. "Ich habe jemanden kennengelernt, als ich auf der Choucas war. Nun wirst du zurecht einwenden, dass an Bord von Kriegsschiffen keine Frauen gestattet sind und dennoch war sie da. Sie wartet vor der Tür. Wenn du möchtest, stelle ich sie dir vor."


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Nun manchmal sind Passagiere an Bord von Kriegsschiffen, aus welchen Gründen auch immer. Meist wenn wichtige Personen von A nach B reisen müssen. Es gibt schließlich auch wichtige Frauen, nicht so wichtig wie unser eins Ciel, aber immerhin wichtig. Oder einem Ehemann sehr wichtig, wie Deine Mutter. Hole sie rein, es geziemt sich nicht, seine Frau warten zu lassen Kleiner. Gerade bei so einem Anlass", sagte Max gut gelaunt.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel trat vor die Tür. Sehr nervös bot er dem einen Kopf größeren Francois seinen Arm an. "Mein Vater empfängt uns beide."


    Francois Grimard
    Fran schaute auf Ciel herab, aber nur aufgrund des Größenunterschiedes. Den Duc zu treffen war schon etwas, was nicht jedem vergönnt war. Wobei jeder Bürger Souvagnes den Duc aufsuchen konnte und durfte. Dennoch wer sah schon einmal zu Lebzeiten den höchsten Mann des Landes? Wer sprach jemals mit dem Großherzog? Und nun besuchten sie ihn in seinem Privatgemacht. Fran war ziemlich nervös und er kam sich schlagartig vor, als wäre er gekleidet wie der letzte naridische Penner aus der Gosse. Just in diesem Moment verstand er Vano und Conni, was es mit ihrem Tick auf sich hatte. Aber dafür sich zu baden und zu schminken war es zu spät. Zumal er nicht wusste wie es funktionierte. Vermutlich sah er danach noch schlimmer aus als vorher oder der Duc hielt es für eine Beleidigung und ließ ihn rauswerfen... aus dem Quartier... aus dem Palast... aus dem Land nur weil er zu dämlich war sich die Augen zum umranden. Seine Hände waren dafür ruhig genug, sie waren so ruhig dass er Leute operieren konnte, aber um sich zu schminken vermutlich nicht. Er hätte Conni nach diesem Unfug fragen sollen, als er noch Zeit dazu gehabt hatte. 10 Jahre hätte er üben können sich zu bemalen und jetzt fiel es ihm ein! Wunderbar. "Lass uns reingehen", sagte Fran und räusperte sich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel bot seinen Arm etwas nachdrücklicher an. »Nimm meinen Arm. Ich möchte dich bitte hineinführen. Ich weiß, dass ich nicht sehr hoch gewachsen bin und es unbequem für dich ist, aber wenigstens für die paar Schritte wirst du es ertragen.«


    Francois Grimard
    "Entschuldige, ich bin total nervös", sagte Fran und nahm Ciels Arm. "Geht das so, oder bekommt Dein Vater gleich einen Schreck? Ich frage nur so seltsam, da ich noch nie vor Deinem Vater stand und es ehrlich gesagt auch nie vorhatte. Gehe nicht zu Deinem Herrn, wenn Du nicht gerufen wirst. Na gut, er hat nach mir gerufen, aber ich fühle mich gerade so schäbig, dabei trage ich ordendliche Kleidung. Ich glaub das ist normal, gehen wir", sagte Fran und schob sich die Brille zurecht.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Du siehst gut aus und mein Vater versteht, dass wir gerade ganz andere Dinge haben, die uns im Kopf herumgehen als die Ausgestaltung deines Äußeren.« Ciel musste sich zwingen, weiter zu atmen, als er Francois vor das Bett führte, wo Maximilien im Schlafanzug in seinen Kissen saß. »Vater, ich möchte dir Francois Grimard vorstellen, Schiffsheiler der Kriegsbrigg Choucas unter Kapitän de Mancini. Fran, vor dir sitzt mein Vater Duc Maximilien Rivenet de Souvagne.«


    Francois Grimard
    Francois verneigte sich vor Maximilien, wie es sich gehörte. "Eure Majestät, es freut mich Euch kennenlernen zu dürfen", sagte er freundlich.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Die Freude ist ganz meinerseits. Ciel erklärst Du mir bitte den Umstand, dass Du den Schiffsarzt mitgebracht hast? Oder soll ich raten?", schlug Max freundlich vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel blinzelte verdutzt, da er doch angekündigt hatte, wen er hereinholen wollte. »Francois ist, wie gesagt, die Mutter meines Kindes. Er ist von gleicher Natur wie Verrill und wird dir ein wundervolles Enkelchen schenken. Ich wollte seine Besonderheit nicht mit wehenden Bannern verkünden, da es ein sensibles Thema ist, und nahm an, die Ankündigung, ich würde dir die Glückliche vorstellen, würde genügen. Verzeih bitte, ich wollte dich nicht veralbern.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Ich habe den Zusammenhang nicht begriffen Ciel und ich fühle mich nicht veralbert. In diesem Falle, heiße ich Dich doppelt willkommen und Du hast Dich vor mir nicht zu verbeugen Francois. Ich weiß welche Bürde Deine Natur ist. Die anderen Menschen machen sie dazu. Leider tat ich dies auch, da ich Verrill vor allem beschützen wollte. Nur war mein Schutz falsch gewählt, ich lehrte sie zu schweigen. Aber etwas zu verschweigen, bedeutet ihm etwas Sonderbares geben, ihm einen Makel anzuhaften, der gar nicht existent ist. Willkommen in der Familie", sagte Maximilien freundlich und umarmte Fran, ehe er den Heiler von sich schob und ihn musterte. "Was habt Ihr beiden bezüglich des Kindes geplant?", hakte Max nach und deutete beiden an, ihm ins Wohnzimmer zu folgen, wo er es sich gemütlich machte. "Setzt Euch zu mir", bat er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel führte Francois mit sich ins edel eingerichtete Wohnzimmer seines Vaters, wo sie sich gemeinsam an den Tisch setzten. Ciel nahm Francois` Hand mit den langen Spinnenfingern, da dieser sichtbar nervös war. »Wir haben noch gar nichts geplant, außer, dass Fran die letzten Wochen der Schwangerschaft und die erste Zeit danach hier im Palast wohnen wird. Für den Rest wollte ich mir gern deinen Rat holen. Wie du weißt, bin ich in Ehedingen bisher nicht sehr erfolgreich gewesen ... darum möchte ich es gern von vornherein vernünftig planen und alles mit dir besprechen. Den schwierigsten Teil haben wir diesmal schon vorher vollzogen und das auch noch mit ungeplantem, aber sehr willkommenem Erfolg. Welche Möglichkeiten gibt es nun für uns und welche Vor- und Nachteile bieten sich?«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Vielleicht hat es gerade deshalb so gut geklappt Ciel, weil Ihr beide überhaupt nichts geplant habt, sondern einfach Euren Spaß hattet. Man kann leider nicht alles planen und auf Bestellung lässt sich kein Kind zeugen, das wird zu einem Krampf und glaube mir, ich weiß selbst wovon ich da spreche. Erst einmal die rechtliche Seite für Euch beide. Du bist von mir völlig anerkannt, ergo ein de Souvagne. Ob Du oder Gregoire ein Kind zeugt, das Kind wird ein de Souvagne. Er oder sie gehört somit der Großherzoglichen Familie an und hätte im Zweifelsfall Anrecht auf den Thron. Ich sage im Zweifelsfall, da vor Euch - sprich Dir und Greg, die Kinder des Kronprinzen in der Rangfolge stehen. Würde Dreux kinderlos bleiben oder keine Söhne zeugen, würde Gregoire ebenfalls nur Töchter zeugen und wäre Dein Sohn Thronfolger nach Dreux ableben. Zur Verdeutlichung. Ansonsten die Reihenfolge wie folgt, Dreux seine Söhne allen voran sein Erstgeborener, dann Gregoires Söhne allen voran sein Ältester, dann Deine Söhne allen voran Dein Ältester. Greg und Du ihr könnt heiraten wen Ihr möchtet, da Ihr nicht der Kronprince seid. Den Thron wird Dreux besteigen. Dennoch seid Ihr Teil der Krone. Ob Du Francois heiraten möchtest, ist Deine persönliche Entscheidung. Sprichst Du Dich dagegen aus, musst Du eine Regelung mit Fran finden was das Kind betrifft. Das Kind, Euer Kind, ist ein de Souvagne. Es gehört zu uns. Er kann hier bei Dir leben als Dein Partner, oder er kann leben wo immer er mag, aber das Kind lebt hier. Das ist der Ist-Stand", erklärte Max freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel drehte sich zu Francois um. »Da hörst du es. Mein Vater kennt sich in solchen Dingen am besten aus und kann es unkomplizierter erklären als ich. Das Kind wird als Teil der Krone im Palast leben. Aber wo lebst du? Möchtest du nach der Entbindung und einer Zeit der Erholung zurück zu deinem Dienst auf der Choucas oder ziehst du das Leben bei Hofe vor?«


    Francois Grimard
    Fran hörte sich genauestens an, was der Duc erklärte und dachte über das Gesagte gründlich nach. "Nun also gleichgültig wie ich mich entscheide oder Du, unser Kind ist und bleibt ein Teil der Krone. Das heißt auch, falls ich es nicht schaffen sollte, wäre es abgesichert und nicht familienlos und würde im Heim landen. Das Kind gehört also offiziell zu Dir Ciel, die Frage ist ob ich ebenfalls dazu gehöre. Als Mutter schon, aber wo ich lebe und ob ich es aufwachsen sehe, ist die entscheidende Frage. Ich habe nie am Hof gelebt, ich war früher einige Male am Hof aus anderen weniger schönen Gründen und ich habe keine Erfahrung so zu leben. Mein Beruf ist mir sehr wichtig, aber ich könnte auch hier praktizieren. Muss unser Kind am Hof leben? Ich meine Eure Scholle ist das ganze Land. Wenn es in Neufville leben würde, wäre es immer noch in Souvagne, ebenso wie wenn es in Beaufort lebt. Alles hier ist Euer und damit wäre es doch auch bei Euch. Ich möchte nur sagen, vielleicht könnten wir ja nicht direkt im dicksten Hoftrubel leben, falls ich das nicht ertrage. Ein Versuch ist es wert, allerdings möchte ich vorher bis kurz vor der Entbindung weiter arbeiten dürfen. Mit dem passenden Schutz, dass mir nichts geschehen kann. Ein Kollege an meiner Seite wäre mir sehr wichtig, auch für mich selbst und unserem Kind. Und Majestät, wir benötigen einen Bordmagier. Also wir benötigen einen weiteren Heiler und einen neuen Bordmagier, dass wollte ich noch erbeten haben. Wegen dem Kind wäre mir wichtig, dass wir uns nah sind Ciel", erklärte Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »In einem Heim landen?«, wiederholte Ciel und seine Stimme wurde zum Ende hin schrill. »Das ist das zweite Mal, dass du mich als einen Unmenschen siehst! Was treibt dich dazu, so eine schlechte Sicht auf mich zu haben? Unser Kind ist auch mein Kind! Vor allem mein Kind, rechtlich betrachtet! Ich werde es lieben und behüten und ich werde meinen alten Erzieher Gaston mit seiner Erziehung beauftragen, sobald es alt genug ist. Ich bin sicher, er wird die Geste zu schätzen wissen. Aber warum sollte unser Baby nicht bei Hofe leben? Hier hätte es seine Halbgeschwister, die Kinder von Verrill und Dreaux!«


    Francois Grimard
    "Ich denke nicht so gegen Dich Ciel, ich denke generell immer misstrauisch. Ich möchte einfach nicht, dass so etwas passiert. Du versprichst es mir, ich glaube Dir. Das es am Hofe aufwachsen soll, gefällt mir. Ob ich am Hofe leben kann, wird sich zeigen. Das es hier Verwandte hat und eine erstklassige Ausbildung ist klar, nimm mir das doch nicht übel. Es ist nicht so leicht umzudenken, aber ich gebe mir Mühe", versprach Fran und knuffte Ciel.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel grinste etwas schief. »Schon gut, ich muss selbst auch umdenken. Du bist anders aufgewachsen als ich, siehst die Welt mit anderen Augen. Ich hatte immer materielle Sicherheit und war von einer Schar Leibgardisten umgeben. Unser Kind wird dies auch sein. Am liebsten wäre mir, du würdest die gesamte Schwangerschaft hier im Palast verbringen, vom heutigen Tage an, aber das wirst du nicht wollen. Ich möchte dich aber auch nicht gegen deinen Willen an einem Ort festhalten, so lange das Risiko überschaubar und berechenbar bleibt. Stattdessen werde ich dich einfach begleiten, Linhard und ich wollten ja ohnehin an Bord bleiben. Vater, kannst du einen Heiler erübrigen? Dantoine ist ja leider schon hier gebunden. Wir werden uns nahe sein, Fran ... aber wie nahe ist dir angenehm?«


    Francois Grimard
    "Das hast Du schon gemerkt wie nah, sonst wäre ich nicht schwanger", lachte Fran und drückte Ciel liebevoll. "Den Rest finden wir am besten während der Reise heraus. Ja wir beide sind völlig unterschiedlich aufgewachsen, Du musst lernen etwas mit meinen Augen zu sehen und ich mit Deinen. Und es würde mir wirklich viel bedeuten, wenn wir die Reise zur Insel gemeinsam fortsetzen. Danach bleibe ich hier bei Dir, versprochen", erklärte Francois und schaute sich nach etwas zu trinken um. Fabien stellte ihnen Tee und Kaffee auf den Tisch und verzog sich dann schnell wieder.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Da Dantoine und Benito vor Ort sind, würde ich Euch meinen persönlichen Leibarzt mitgeben - Florismart Provencher, ein überaus fähiger Mann und Heiler. Er wird Euch zur Seite stehen. Was den Magier angeht, werde ich mich mit den Himmelsaugen in Verbindung setzen. Sobald Ihr auf das Schiff zurückkehrt habt Ihr einen Heiler und Magier dabei. Und zur Not wird mich Dein Lehrmeister beschützen Ciel", sagte Max liebevoll.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Falls Ihr ansonsten eine Ausnahme von der Regel macht, würde ich vorschlagen, dass Ihr vielleicht statt Florismart Sophie Rochon mitnehmt. Sie ist die Leibärztin von Natalie und hat schon einige Geburten begleitet", warf Max noch ein.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Die Reise zur Insel? Zu welcher Insel denn?«, fragte Ciel neugierig. »Insel hört sich traumhaft an ... am Strand auf einer Liege faulenzen, nicht in der prallen Sonne, sondern im Halbschatten unter Bäumen. Ausspannen, während sich am Strand leise die Wellen brechen. Als Himmelsauge nehmen den faulen, nichtsnutzigen und törichten Remy mit!«, frohlockte Ciel schadenfroh. »Möchtest du einen Arzt oder eine Ärztin dabeihaben, Fran? Danke, dass du uns solch für euch wichtige Heiler zur Seite stellst, Vater.« Ciel war sehr gerührt und drückte seinen Vater. Dann betrachtete er Fran von der Seite. »Lieben wir uns eigentlich?«, fragte er.


    Francois Grimard
    Fran schmunzelte Ciel an. "Liebe, keine Ahnung, verliebt ja. Also wir reisen Farisin an, wir waren bereits einmal dort und wollten die Insel karteographieren. Silvano möchte sie erneut anreisen, denn damals kam es zu einigen Schwierigkeiten. Sobald wir auf dem Weg sind und bei den Vorausläufern der Inseln angekommen sind, denn es sind genau genommen zwei Inseln, werden wir auch schon baden gehen können. Dort gibt es viele Sandbänke und das Wasser ist wie überall klar. Eine schöne Gegend, aber auch im seichten Gewässer, oder wenn die See spiegelglatt ist, gehen wir manchmal baden. Für die weniger Gewandten werden geflochtene Leitern herabgelassen, um den Ein- und Ausstieg zu erleichtern. Die Geübten springen von Bord und klettern an der Bordwand auch wieder ins Schiff. Ich nutzte die Leiter, weil soviel Kraft habe ich nicht in den Armen um so klettern zu können, dazu gehört schon einiges an Kraft in den Armen und Fingern. Aber das sieht Du schon allein daran, wenn die Matrosen oder andere Offiziere Wallnüsse mit den Fingern knacken, statt mit einem Nussknacker. Die haben mehr Kraft in den Händen, als man denen zutraut. Und sie können lauter rufen, als einem lieb ist. Sogar Conni, auch wenn man es kaum glaubt. Also wenn wir Spiegel glatte See haben, können wir auch baden gehen, wenn Du magst. Ist sehr schön, aber auch kalt. Ich warne Dich vor", freute sich Fran.


    Francois Grimard
    "Die Frage, fast vergessen. Eine Frau können wir nicht als Heilerin mit an Bord nehmen. Vano könnte sie als Passagier dulden, aber als Besatzungsmitglied würde die Mannschaft auf die Barrikaden gehen und es würde sich keiner von ihr behandeln lassen. Also wenn dann bitte den Heiler und Remy von uns aus", grinste Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Papa, kennt Florismart sich mit Schwangerschaft und Geburt aus?«, wollte Ciel wissen. »Für den Notfall. Auch eine Amme sollte an Bord sein! Fran, wir brauchen ein zweites Schiff, welches uns begleitet, welches voll auf deine Bedürfnisse zugeschnitten ist! Eine fahrende Heilstube mit Heilern und Heilerinnen, Hebammen, Ammen ... und Priestern! Wir brauchen auch einen Geistlichen an Bord, damit Ainuwar Segen mit uns ist, Aberglauben hin oder her.«


    Francois Grimard
    "Einen Pfaffen? Silvano wird niemals einen Priester an Bord dulden, er hält nichts von Geistlichen. Keiner hält etwas von Geistlichen, kein Seemann. Priester bringen Unglück, ebenso wie Frauen. Eine Amme könnte uns begleiten, als Dein Gast. Sie wäre Gast wie... ehm unsere letzte Frau an Bord die unser Gast war. Die hat auch niemanden gestört. Bis auf Jaques. Und Conni. Und den Koch. Und einige Matrosen. Aber sonst kaum wen. Sie haben sie gut im Auge behalten. Aber die Idee mit dem zweiten Schiff ist sehr gut, es wäre wirklich von Vorteil, wenn uns ein weiteres Schiff begleiten würde zur Unterstützung. Sowas ist immer sicherer, kennst Du den ehemaligen Ausbilder von Silvano? Ein sehr erfahrener Kapitän, wenn man den Aussagen glaubt. Und Vano lügt selten, niemals was erbrachte würdige Leistungen angeht. Oder von Jaques der Bruder James, ebenfalls ein Kapitän, noch nicht ganz so lange dabei wie Vano, aber auch ein erfahrener Mann und genau wie Jaques absolut umgänglich. Falls Du Interesse hast, könnten wir mit ihm und seiner Großfamilie einen Tag des Neujahrsfestes mitfeiern. Ich habe jedes Jahr dort mitgefeiert, es war wunderschön. Jaques hat 11 Brüder und 3 Schwestern. Die Brüder haben mindestens eine Ehefrau, meist mehrere und einen Stall voller Kinder. Sie haben ein großes Herrenhaus, aber das ist rappelvoll mit Leuten. Und seltsamerweise, obwohl man sich da förmlich auf die Füße tritt, haben alle ständig blendende Laune und kommen miteinander aus. Conni und Vano haben auch immer mitgefeiert und Vano hing oft mit James zusammen. Denk mal drüber nach, würde mich sehr freuen, ich würde ungerne drauf verzichten. Zurück zum zweiten Schiff, ein zweites oder ein drittes wäre super. Bedenke, wir hätten auch deren Ärzte und Magier dabei und deren Mannschaft", schlug Fran gut gelaunt vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Wie heißt der Ausbilder?«, wollte Ciel wissen. »Keinen Geistlichen an Bord? Was für eine ainuwarslästerliche Einstellung ist das? Dann werde ich eben einen fahrbaren Tempel mitnehmen, der uns hinterherfährt! Ein Tempel der Heilung, vollgerappelt mit Mönchen, Priestern und medizinischem Personal, eigens für dich und unser Kind«, sinnierte Ciel und dann blitzten seine Augen. »Und Silvanos Ausbilder wird die Ehre haben, dieses Schiff zu führen. Wenn Silvano ihm vertraute und der Mann aus Silvano einen solch fähigen Kapitän zu machen imstande war, dann wird er für deinen Schutz gerade gut genug sein.«


    Francois Grimard
    "Der Ausbilder von Silvano heißt Kapitän Rene Lothair de Brisay, einen Mann den er mehr schätzt als seinen Vater. Nun jedenfalls bis vor kurzem, ich denke seine Meinung bezüglich seines Vaters hat sich gewaltig geändert. Aber von Chevalier de Brisay hat Silvano eine extrem hohe Meinung. Auf ihn lässt er nichts kommen, ebenso wenig wie auf seinen ersten Mann. Also das zeigt wie sehr er ihn verehrt. Nun warum das so ist, kann ich Dir leider nicht sagen, nur dass es so ist. Das Du Dich so um mich sorgst rührt mich. Nimm doch Heilmagier mir, aber bitte nicht Benito. Oder doch! Benito, er könnte uns doch begleiten", schlug Fran freundlich vor. `Und er fällt über Bord, wo die Bullenhai kreisen und um ihm zu helfen, gießen wir Schweineblut ins Wasser und drücken den Fischen die Daumen´, dachte Francois.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Rene de Brisay, ich werde mir den Namen merken und auf den Mann zukommen. Benito ist ungeachtet seiner moralischen Fragwürdigkeit ein sehr fähiger Mann. Wenn das dein Wunsch ist, wird er uns begleiten. Mein Vater sagt stets, jeder hat eine zweite Chance verdient. Geben wir Benito die Möglichkeit, zu beweisen, dass er sich die Rüge zu Herzen genommen hat und bereit ist, sich zu ändern. Ich freue mich, dass du es ebenso siehst, Fran«, sagte Ciel freundlich. »Und dass du bereit bist, ihm seine schweren Fehltritte zu vergeben. Oh, da fällt mir ein ... Papa weiß gar nicht, wovon wir sprechen. Papa, möchtest du erfahren, was Benito getan hat? Oder soll ich die Schreckensbotschaft für einen anderen Tag aufsparen als deinen Geburtstag?«


    Francois Grimard
    "Er hat mich misshandelt, er hat Menschenversuche an mir durchgeführt, wie an Eurer Tochter Verrill Hoheit. Er hat uns missbraucht, er hat unsere Körper auf unlauterte Weise erforscht. Er hat Gewebeproben aus uns geschnitten. Ich war das Vergleichsobjekt zu Eurer Tochter. Deshalb erinnert sich Verrill an mich, aber nicht in meiner Gestalt, sondern in der wie ich ihr von meiner Jugend erzählte, damit sie die Angst und die Schmerzen übersteht, als er mit Metallstäben in ihrem Unterleib herumstocherte als sie ein vierjähriges Kind war und ich war damals 19 Jahre alt. Vorher hatte ich das Vergnügen mit einem anderen Heiler, der genauso interessiert war an der menschlichen Abnormität die Verrill und ich darstellen. Und jede seiner Handlung hat er fein säuberlich notiert, es war ihm gleich wie sehr jemand weinte, bettelte oder um Gnade flehte. Bestenfalls gab es eine Sedierung, aber nicht um die Schmerzen zu lindern, was die Ergebnisse verfälschen würde, sondern damit wir die Schnauze hielten Hoheit. DAS ist Benito, ein fähiges Monstrum, aber ja er soll seine Chance haben", sagte Fran so leise un beherrscht, dass man darin mehr Hass hörte als in jedem gebrüllten Wort.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel hielt Francois Hand und drehte langsam den Kopf zu ihm, zu ihr. »Tinchen«, sagte er in einem aufwallenden Beschützerinstinkt. »Dir wird nie wieder jemand etwas antun. Nie wieder. Du bist jetzt bei mir. Ich mag nicht immer einfach sein, aber eines kann man mir nicht nachsagen: Dass ich den Schwur von Schutz und Schirm gegen Treue und Loyalität nicht ernst nehmen würde. Ich nehme ihn geradezu akribisch genau. Wir werden auch Alexandre de la Grange mit auf die Reise nehmen. Der Mann ist eigenwillig und weiß den Unsympathen herauszukehren, doch du könntest, was magischen Schutz anbelangt, seit Parcivals Tod kaum in besseren Händen sein, auch wenn er eine andere magische Disziplin für sich gewählt hat. Papa, was sagst du zu alldem? Und wie viel darf Arbettini ... also Fran ... über meine Kunst erfahren? Sie weiß bereits, woher die Narben stammen, aber kennt nicht jeden Aspekt unserer Macht.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    Maximilien hörte sich mit steinerner Miene die Ausführungen von Fran an und nickte seinem Sohn beipflichtend zu. "Er wird Dich nie wieder anfassen, niemand wird Dir jemals wieder so etwas antun. Das verspreche ich Dir, Du hast mein Wort und sprich mich mit Namen an, da Du nun zu uns gehörst. Du stehst unter dem Schutz der Krone. Er hat sich an einem unschuldigen Kind vergangen, er hat sich an meinem Kind vergangen. Wie weit steht Ihr zusammen? Wenn Ihr Euch soweit vertraut, dass Ihr solche Dinge besprecht, solltet Ihr auch den letzten Schritt wagen und Ja sagen. Kläre Deine Partnerin auf, damit sie begreift wie wichtig und mächtig Alexandre ist. Und vielleicht möchte er Euch auch gerne freiwillig begleiten. Das würde dem Mann gut tun, er könnte zudem einige Schüler mit auf die Reise nehmen, wenn Ihr plant mit mehreren Schiffen loszuziehen. Wir könnten es als offizielle Forschungsreise ausrufen, damit wäre es völlig legitim, Kriegsbriggs zu entsenden und sogar im Tross Zivile Versorgungsschiffe", schlug Max vor.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Das wäre sicher auch in Silvanos Sinne«, freute sich Ciel. »Und wenn nicht, muss er sich eben irgendwie damit arrangieren. Alexandre ist nicht nur ein machtvoller Heiler«, fuhr Ciel nun sehr ernst fort, »sondern er ist in der Lage, Verstorbene zu neuem Leben zu erwecken. Ich spreche hier nicht vom elenden Dasein als Untoter, sondern von wirklichem Leben. Des weiteren ist er fähig, Vampire und Ghule mit einem Fingerzeig marionettengleich fremdzusteuern. Mehr noch, er kann ihre Seele aus dem Körper reißen und unwiderbringlich in die Tiefen der Trias schleudern. Ein von ihm demontierter Untoter wird nicht mehr zurückkehren, auch nicht in neuer Gestalt. Aus diesem Grunde genießt Alexandre die höchste Gunst der Krone, er ist unsere Lebensversicherung. Und nun auch die deine. Er pflegt seine Kauzigkeit, lass dich davon nicht abschrecken. Ignoriere es am besten einfach und sei dir bewusst, dass er tief in seinem Inneren doch ganz anders ist. Er liegt mir sehr am Herzen. Darum sieh es mir bitte nach, wenn ich bisweilen seine Nähe suche. Die beiden neuen Novizen mitzunehmen ist eine ausgezeichnete Idee«, freute sich Ciel. Dann wurde sein Gesicht erneut ernst. »Würdest du mich denn überhaupt heiraten wollen?«, fragte er Francois unsicher. »Du kennst mich noch nicht sehr lange und ich bin bisweilen anstrengend. Das erträgt nicht jeder. Und mir ist wichtig, dass wir uns für solch einen Fall gut verstehen ... dass es keine Pflichtveranstaltung um des Kindes willen wird. Dem Kind wird es so oder so an nichts mangeln.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Wenn ich kurz einhaken darf Ciel, welcher Kapitän der die See liebt, ist nicht davon zu überzeugen auf Entdeckungstour zu fahren? Da müsste man ihn wohl kaum überzeugen müssen, zumal er nicht allein fährt, sondern mit einer Flotte. Er hat nicht nur die Ehre, sondern auch den Auftrag der Krone. Er forscht in unserem Namen, sprich Dich mit ihm ab und erteile ihm offiziell den Auftrag. Lass die Choucas von zwei weiteren Kriegsschiffen begleiten und falls gewünscht und erforderlich von mindestens einem zivilen Schiff für alles andere was ihr so benötigt für die Erforschung der Insel. So sind die Heiler nicht nur an Bord um zu heilen, sondern auch um neue Heilmittel zu entdecken und zu erforschen. Such einige Gelehrte aus, die dafür passend sind, sie werden das vierte Schiff stellen oder auf die drei Briggs verteilt. Da sie "Gäste" sind, ist das Geschlecht gleichgültig. Ich denke Kapitän Mancini wird diese Gunst zu schätzen wissen und die Ehre zu deuten. Und richte ihm aus, was am 06.10.203 proklamiert wurde, bezüglich der Kinder der Agenten der Autarkie. Ebenso unterrichte bitte davon Boldiszar und Bellamy. Die restlichen Kinder werden von den Himmelsaugen aus dem Archiv noch herausgesucht und ausfindig gemacht. Ich denke Du wirst ebenso Spaß an der Mission haben", grinste Max.


    Francois Grimard
    "Damit muss er sich nicht arrangieren Ciel, Vano wird sich ein Bein ausfreuen. Jemanden wirklich zurück ins Leben holen? Das ist das, wovon jeder aufrichtige Heiler träumt, den Tod selbst zu besiegen. Ich werde dem Mann mit größtem Respekt begegnen, gleichgültig wie er sich gibt. Manche tragen Ihr Herz nicht auf der Zunge Ciel. Vielleicht verstehe ich mich sogar gut mit ihm, von Heiler zu Heilmagier. Das er Vampire töten kann, gefällt mir. Wir haben da so ein Problem an Bord... Du kannst Dich so oft Du willst in seiner Nähe aufhalten. Du bist ja trotzdem in meiner, Du vergisst das der Platz an Bord begrenzt ist, gleich wie groß er zu sein scheint. Ja ich würde Dich heiraten wollen. Ich bin auch nicht immer einfach, Du kannst gerne Conni fragen. Meist bin ich zugeknöpft und etwas zu ernst. Wo die anderen rumalbern, mache ich mir Sorgen. Wo die anderen feiern, warne ich vor Verletzungen und so weiter. Aber die Jungs nehmen es mit Humor und ich manchmal auch. Das hat nichts mit dem Kind zu tun, sondern damit wie Du mich behandelt hast, einfach absolut... lieb", antwortete Fran.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Weil ich dich auch sehr lieb habe, Tini«, sagte Ciel sanft und küsste Fran. »Und wenn wir von der Reise zurückkehren, wird hoffentlich wahrhaftige Liebe daraus erwachsen sein. Ich werde große Freude daran haben, die Heilkunst anderer Völker zu erforschen! Mein erstes ziviles Großprojekt, von der Akademie der Flamme des Wissens und dem in der Planungsphase befindlichen Projektes Sub-Souv abgesehen. Gut, mein drittes ziviles Großprojekt. Es fühlt sich großartig an, ich bin bester Dinge! Es ist so viel angenehmer, auf friedlichem Wege sein Land voranbringen zu können als mit dem Schwert. Ich wollte gerade fragen, ob ich Unitè B mitnehmen kann ... aber die sind noch mit Massimo auf Lichjagd. Zumindest teilweise.« Er überlegte kurz. »Papa, es gibt noch mehr Probleme. Aber die werde nicht ich dir mitteilen, dass darf Patrice machen, der vor irgendwo im Korridor wartet. Ich habe ihm gesagt, es würde dauern und du seist heute nicht mehr zu sprechen, aber er bestand darauf, dort auszuharren, anstatt sich bis dahin ein Zimmer zu nehmen oder in die Therme zu begeben.« Ciel erhob sich und hielt dabei weiter Francoises Hand fest, um ihm beim Aufstehen behilflich zu sein. »Ich möchte Bellamy gern die frohe Botschaft verkünden gehen, Papa. Die Geste von dir ist wunderbar und ein Schritt in eine neue, bessere Richtung nach dem Tod dieser giftigen alten Frau. Danke für dein offenes Ohr, deinen Rat und deine Freude an unserem Kind. Wenn ich dir einen Rat geben darf, schick Patrice einen Diener vorbei, der ihn in einen Zuber stopft und ihn sich ausschlafen lässt, notfalls mit medikamentöser Hilfe, bevor du mit ihm sprichst.«


    Francois Grimard
    "Ich hoffe auch, dann hätte ich das erste Mal eine eigene Familie, außerhalb der Choucas. Eine eigene Familie ist was sehr schönes, drum haben wir uns gerne an Jaques geklemmt, er hat genug davon, dass es für alle reicht. Ich glaube mit ihm kann keiner gleich ziehen, wobei ehr mit seinen Eltern wohlgemerkt, aber mit Dir würde ich planen", grinste Fran und ließ sich hochziehen. "Ich Danke für die freundliche Aufnahme in die Familie Maximilien und wir werden unser Bestes geben. Wir sagen Patrice bescheid, ich glaube er kann nicht warten. Es ist sehr wichtig und er ist sehr verstört. Dankeschön für alles", sagte Fran freundlich.


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Gerne und viel Spaß Euch beiden, gutes Gelingen, grüßt mir Eure Lieben, wer immer das auf dem Schiff oder sonst noch wo sein mag. Und Ciel pass gut auf Deinen Gefährten samt Baby auf, Du weißt wie wichtig das ist. Sie soll sich nicht überanstrengen, notfalls zwing Deinen Schatz zum Urlaub und zur Erholung. Und denk daran, ausreichend gute Nahrungsmittel mitzunehmen. Schick Patrice hinein, ich empfange ihn", sagte Max.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel runzelte die Stirn und bereute, Maximilien überhaupt darüber in Kenntnis gesetzt zu haben, dass Patrice wartete. »In Ordnung«, bestätigte er. »Lass es dir heute noch gut gehen, lass dir von dem Gardisten nicht den Tag vermiesen. Keine Meldung kann derart wichtig sein, dass dein Geburtstag ausfallen müsste, es sei denn, es beträfe die nationale Sicherheit oder unsere Familie. Bis bald, Papa.« Ciel führte Francois hinaus. Sie gingen an der Sitzgruppe vorbei, wo Patrice mit der Stirn auf den Unterarmen schlief. »Mein Vater empfängt dich«, raunzte Ciel, worauf Patrice sofort wach wurde und losstiefelte. Ciel schüttelte den Kopf über die ungelenke Gangart. Ein Gardist sollte mehr Schneid an den Tag legen. »Bellamy ist sicher noch in der Therme. Möchtest du mich begleiten oder dich ausruhen? Wir reisen bald wieder ab - nachdem ich dich auch noch Ferrau vorgestellt habe und wir den Brief an Verrill überreicht haben. Oh und Benito holen wir auch noch ab.«


    Maximilien Rivenet de Souvagne
    "Bis bald Kleiner, ich passe auf und genieße den Tag. Heute Nachmittag reiten wir in die Stadt, falls Deine Mutter mitkommen möchte kann sie das. Ansonsten gehe ich heute Abend zu ihr", sagte Max freundlich und verabschiedete die beiden. Er freute sich über das Glück dass Ciel gefunden hatte. Irgendwie war es für Maximilien ein gutes Zeichen, ein Zeichen Ainuwars, dass er Ciel einen Menschen wie Verrill an die Seite gestellt hatte. Mehr Hinweis konnte ein Gott kaum geben, als dass dies normal war und diese Gabe zu ihnen gehörte und kein Makel war. Fabien gesellte sich zu Max und gemeinsam warteten sie auf Patrice.


    Francois Grimard
    "Verkünden wir zuerst Bellamy die frohe Botschaft, dann gehen wir zu Deinem Ferrau und erzählen ihm alles. Danach gehen wir zu Verrill und ich rede mit ihr und danach reisen wir ab, mit Benito. Ja er wird auf der Choucas beweisen, ob er verstanden hat Ciel, dass wird er", sagte Fran und streichelte Ciel liebevoll den Nacken. "Mir ist kotzschlecht und ich bin heiß auf Dich", lachte Francois leise. "Ich begleite Dich ins Bad", grinste er.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel schmunzelte. "Wir haben heute abend alle Zeit der Welt füreinander, wenn du möchtest." Er nahm Francois mit in die Therme. Er nahm sich heraus, als einziger Gast vollständig bekleidet hineinzumarschieren und unter den Badegästen nach Bellamy Ausschau zu halten.


    Francois Grimard
    Fran küsste Ciel und machte keuchend auf dem Absatz kehrt, da es ihm einfach viel zu warm in den Räumlichkeiten war. "Ich warte draußen, dass ist mir zu dampfig hier, bis gleich", sagte Fran und verließ die Räume.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy trieb gut gelaunt in einem großen Zuber und nur sein Gesicht schaute aus dem Wasser. Heiß und dampfig ließ er es sich gut gehen und genoss das ausgiebige Bad. Das was Ciel von Bellamy sah, war erfreulich. Er schien rasiert zu sein und sonst sah er auch schon wesentlich sauberer aus. Kein Wunder er weichte auch schon lange genug ein.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel tauchte plötzlich neben ihm auf und schaute ihm ins Gesicht, er trug sogar noch seinen Dreispitz. »Guten Tag. Wie ich sehe, haben Sie sich meinen Rat zu Herzen genommen. Sie sehen gleich viel gepflegter, gesünder und schmeichelhafter für das Auge aus. Ich möchte Ihnen eine frohe Botschaft überbringen, mein lieber Bellamy.«


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy öffnete ein Auge nach dem anderen und starrte Ciel mit seinen extremen himmelblauen Augen an. "Ich fühle mich auch schon wie ein neuer Mensch, oder wie zwei. Wie man es nimmt, ich habe gut gegessen. Was möchtet Ihr mir sagen Herr?", fragte Belly freundlich.


    Ciel Felicien de Souvagne
    "Die Agenten der Autarkie wurden posthum rehabilitiert und ihre Kinder erhalten ihre vollständige Erinnerung zurück. Die Anstifterin der Morde, die nicht länger meine Großmutter ist, wurde hingerichtet. Als Wiedergutmachung wurden alle Kinder der Agenten der Autarkie in die Freiheit und in den Stand des Nennadels erhoben. Ich hoffe, Ihnen mit dieser Botschaft eine Freude gemacht zu haben, Chevalier Bellamy Bovier." Ciel lächelte warmherzig zurück, was er nur selten tat. Aber er freute sich aufrichtig, dass diese Ungerechtigkeit endlich aufgedeckt worden war und was sein Vater getan hatte, um den Kindern ihr Schicksal zu erleichtern.


    Bellamy Bourgeois
    Bellamy setzte sich schlagartig auf und wischte sich das Wasser aus den Augen. "Das... das ist... genial. Vielen Dank", sagte er entgegen seiner sonstigen Art gerührt und umarmte Ciel felsenfest. "Mein Bruder dann ebenso, er ist nun ein freier Mann und von Adel. Ich glaube ihn wird die Nachricht sogar noch mehr freuen als mich und mich haut sie schon aus den Socken. Er kann heiraten Herr, er kann mit seinem Mann eine eigene Familie gründen. Sich Kinder anschaffen, ich kann sie besuchen und denen so lange auf die Nerven gehen, bis die Kurzen fragen wann Onkel Bellamy endlich wieder verschwindet", lachte Belly und tauchte gut gelaunt unter.


    Ciel Felicien de Souvagne
    Ciel guckte kurz etwas brüskiert, als ihn der klatschnasse, nackte Bellamy umarmte und einige Badegäste sich neugierig umdrehte, aber auf der anderen Seite war es schön zu sehen, wie der grantige, bisweilen bösartige Bellamy sich derart freute, dass er vor lauter Glück auf einmal derart herzlich war. Ciel legte ihm kurz die Hand auf den nassen Rücken, drückte ihn einen Moment an sich und schob ihn dann mit vornehmer Miene in den Zuber zurück. »Die Vorstellung, einen ganzen Haushalt voller Kinder zu sehen, von denen alle schwarzhaarig und blauäugig sind und die bereits mit der Babyrassel die großen Nachbarjungs verhauen, gefällt mir. Sie werden Ihren Bruder und seine Familie besuchen können, aber wie sieht es mit Ihnen aus? Hegen Sie nun ebenfalls Gedanken, sesshaft zu werden?«


    Bellamy Bourgeois
    "Aber nein, das schöne an anderer Leute Kinder ist doch, sobald sie anfangen zu nerven, kann man sie denen zurück in die Arme drücken, sich auf den Heimweg machen und in Ruhe die Nacht verbringen. Ich weiß nicht mal ob sich Boldi Kinder anschaffen wird, ob er das überhaupt möchte und wie Vano dazu steht. Aber falls er möchte, dann soll er es tun. Er ist ein guter und hochanständiger Kerl, er hat es sich verdient. Das hätte ich auch gesagt, bevor ich wusste das er mein Bruder ist, denn so war er schon immer. Ich wünsche den beiden das Beste, aber was zu ihnen passt, passt nicht zu mir. Ein ganz ähnliches Gespräch hatte ich schon mit Boldi. Tja wer weiß, ob ich je sesshaft werde, aber jetzt noch lange nicht. Ist noch was hin, wenn überhaupt Herr. Aber Boldi hat sein Glück gefunden. Er ist sesshaft nur eben dabei unterwegs. Boldi ist ein Chevalier, der kleine Boldi", lachte Belly.


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Ich versuche, nicht selbstsüchtig zu sein, doch manchmal hege auch ich eigennützige Wünsche. Einer davon ist gerade in Erfüllung gegangen - dass sie mir als Schwertmeister erhalten bleiben. Ich freue mich für Sie und die anderen Agentenkinder und ich freue mich auch für mich. Gönnen Sie sich noch ein paar freie Stunden. Fran und ich haben noch einiges zu erledigen. Heute Abend fliegen wir wieder ab.«


    Bellamy Bourgeois
    "Na dann haben wir beide doch was wir wollen, Ihr Euren Jäger und ich meine Jagd. Ich wünsche Euch viel Spaß und Danke Euch aufrichtig für dieses Geschenk. Sobald wir wieder an Bord sind, werde ich es Boldi erzählen. Danke auch in seinem Namen und dem Namen meines Schwager, wenn ich so dreist sein darf".


    Ciel Felicien de Souvagne
    »Sie dürfen«, erwiderte Ciel. »Aber danken Sie nicht mir, sondern meinem Vater. Bis heute Abend!« Ciel blinzelte ihm freundlich zu und verließ die Therme, um Ferrau die Botschaft zu verkünden, dass er erneut heiraten würde. Dabei war ihm nicht ganz so leicht ums Herz zumute, wie bei der letzten Hochzeit.

  • Ausheulen bei Papa



    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Nachdem Patrice vom Schiff geflohen war, war Tekuro einige Zeit nicht er selbst. Er wütete, fluchte, schlug gegen die Wände und trat gegen die Ladung, bis ihn einer der Offiziere scharf zurechtwies. Boldiszàr, der sich besorgt zeigte, wurde mit der Anschuldigung abgespeist, dass er es eh nicht verstehen würde. Tekuro war in den Bugraum zurückgestapft und hatte angefangen, das Nest zu vergrößern. Er hatte es immer wieder umsortiert, die Leinenbahnen ausgewickelt und erneut zusammengelegt und das mehrmals hintereinander. Er stand da und starrte grimmig auf sein Werk. Dann trat er dagegen, wühlte sich hinein und kam für Stunden nicht mehr hinaus. In seinen Armen hielt er etwas, was er bei sich unter dem Leinen versteckte.


    Kazrar
    Kazrar eilte zu seinem Sohn und schaute ihn erschüttert an. So von der Rolle hatte er Tekuro noch nicht erlebt. Er hockte sich zu seinem Sohn ins Nest und streichelte ihm sanft über den Kopf. Vorsichtig legte er ihm etwas in die Hand. "Alt und wertvoll. Sie haben ihn mir gelassen und ich habe ihn eingesteckt. Nimm ihn, er gehörte meiner Mutter, dann mir und nun Dir. Er ist aus der Heimat, er soll Dir dienen. Vielleicht tröstet er Dich ein bisschen und Du erzählst mir, was mit Dir los ist Tekuro Chud", bat Kaz und legte Teku etwas in die Hände.


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    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro nahm den eisernen Kamm entgegen und betrachtete ihn mit verquollenen Augen. Unter der ausgebreiteten Schwinge eines Vogels, vielleicht eines Pfaus, waren die Zinken geformt. Der andere Flügel und der Rumpf des Vogels bildeten den Griff. Tekuro hatte viel zu kurze Haare, als dass ein Kamm sich lohnen wurde, aber er drückte ihn an sich und strich mit dem Daumen darüber. »Wunderschön«, fand er. »Ist das Eisen? Du hast nun keinen Kamm mehr. Also kämme ich dich ab jetzt. Papa ...« Tekuros Gesichtsausdruck wechselte einige Male zwischen abgründiger Wut und tiefer Verzweiflung hin und her. »Patti ist abgehauen! Er ist mit Ciel zum Palast zurückgekehrt!«


    Kazrar
    "Es ist Silber Tekuro Chud und der Vogel ist ein Feuervogel, ein uraltes Wesen aus den Legenden. Nur leider sind diese Legenden nicht wahr. Niemand der unschuldig in der Schlacht fiel, erhebt sich wieder. Vielleicht nur dieser Vogel, wenn es ihn wirklich gibt. Lass Dir Deine Haare schön langwachsen mein Sohn, damit Du sie damit kämmen kannst. Meine müssen noch etwas wachsen. Wie hat dieser hinterhältige Patrice das überhaupt geschafft? Hat er dem Princen alles berichtet? Hier gilt das Wort von Einauge, Boldis Sklaven. Wie konnte der Prince ihn stehlen?", knurrte Kazrar aufgebracht.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich weiß es nicht, Papa ... sie sind einfach weggeflogen. Belly hat sie begleitet. Ich hoffe, er bringt mir Patti zurück! Was soll ich sonst machen? Ich hab mir Mühe gegeben, dass er zu einem guten Sklaven wird, damit es ihm gut geht. Was hab ich falsch gemacht, Papa, was?«, rief er aufgebracht und rollte sich wieder ein. Dann rollte er sich wieder auf. Kazrar konnte sehen, dass sein Mund blutverschmiert war. »Ein Feuervogel ist ein gefallener Krieger? Du sagst, er kann sich nicht mehr erheben? Doch, das geht. Wir haben es bewiesen. Man muss dem wahren Gott dienen. Dem Ältesten. Wenn er gnädig ist und ihm die Opfer gefallen, erhört er einen. Keine langen Haare für mich, Papa. Bei mir sieht das schwul aus.«


    Kazrar
    "Das sieht nicht schwul aus, sondern gut. Sehe ich schwul aus? Wobei Du mit schwul wohl tuntig meinst und das ist ein Unterschied. Ich bin schwul, Du bist schwul. Conni ist sicher hetero aber total eine Tucke, mit der Schminke und dem Gehabe, wobei ich glaube das ist nur eine Art von allem anderen abzulenken. Aber Du weißt was ich meine. Ich glaube der Mann kann auch ganz anders und entgegen seiner Schminkerei knallhart werden. Aber das verbirgt dieses Zeug im Gesicht, wie bei einem Hofnarren, oder das Lächeln daheim. Das Pokergesicht in Naridien, die Maske hier in Souvagne entweder als Gesicht oder per Schinke im Gesicht, das Lächeln in Arashima - es ist das Gleiche. Wir waren zu nett! Verflucht Archibald hatte Recht. Wir waren zu gütig, zu gnädig, zu liebevoll. Er hat uns eine lange Nase gedreht. Und wie lang! So lang", stöhnte Kaz.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ich bin nicht schwul«, raunzte Tekuro. »Und bei dir sehen die Haare gut aus. Zu dir passt das. Conni ist ein Jäger, Papa. Das habe ich schon lange erkannt. Und Mako noch viel eher. Er hat ihn sich als Mentor gewählt. Aber Conni war eine faule Sau und hat ihn nichts gelehrt. Aber auf ihn achtgegeben. Jetzt ist Mako erwachsen und kehrt heim zu seiner Familie. Wie holen wir Patti zurück?«, fragte Tekuro besorgt. »Ich will ihn wiederhaben!«


    Kazrar
    "Das ist ganz einfach, wir fragen Archibald, der weiß sowas!", sagte Kazrar und rüttelte Archibald wach. Missmutig musterte ihn der Vampir und fletschte kurz die Zähne als Drohung, ehe er sich gähnend aufsetzte. "Hör zu Archibald, Patrice ist geflohen, er ist mit Prince Ciel zurück zum Festland geflogen. Bellamy war dabei. Wie bekommen wir unseren Sklaven wieder?", fragte Kazrar nervös.


    Archibald von Dornburg
    Archibald kratzte sich ausgiebig das Kinn und dachte angestrengt nach. "Ich hole ihn zurück und demnächst passt besser auf Eure Sklaven auf. Zudem ich glaube ich habe Euch was zum Thema Erziehung gesagt. Kazrar ich hätte gedacht, Du weißt es besser. Ich werde Euch Nathan anvertrauen und gnade Euch Gott, wenn er nur eine Klage äußert! Man kann Euch wirklich keine Minute allein lassen, aber gut, was wäre ich für ein Zirkelmeister, würde ich auch nicht aus der Scheiße angeln. Wann sind die beiden aufgebrochen? Welche Tageszeit haben wir? Wie weit sind wir vom Land entfernt?", fragte Arch.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Es ist helllichter Tag«, rief Tekuro wütend. »Er ist am helllichten Tag einfach abgehauen! Dein Nathan bleibt heil, Archi. Dein Sklave. Was willst du haben, dafür, dass du Patti heimholst? Zirkelmeister? Du meinst, die Beißer sind ein eigener Zirkel geworden? Was ist mit der Baronin und dem Ring der Menschenfresser in der Himmelsröhre?«


    Archibald von Dornburg
    "Wir haben unseren eigenen Zirkel gegründet, wir werden uns ein eigenes Heim schaffen. Wir benötigen weder die Baronin noch, noch den Obenza-Zirkel. Was nicht heißen soll, dass wir undankbar wären, aber nun wir stehen auf eigenen Füßen und so soll es bleiben. Wir müssen den Ältesten zurückholen. Ich verlange gar nichts dafür, außer dass Du ihn dann vernünftig erziehst", erklärte Arch.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Aber ich will dir was geben. Es ist viel Arbeit für dich. Ich weiß was! Ich spende dir was von meinem Blut. Zur Stärkung.« Er wischte sich seinen eigenen blutigen Mund ab und setzte sich auf. »Einen eigenen Zirkel, das find ich geil. Belly muss mitmachen, aber der ist genau so abgereist. Ich mag nicht, wenn sie alle abhauen. Künftig werd ich Patti besser erziehen. Ich ertrag nicht, dass er weg ist. Das ist wie ... ich weiß nicht ... ich hab ihn doch gebissen, ihn gestreichelt und geschont! Ich versteh das nicht.«


    Archibald von Dornburg
    "Du hast ihn verhätschelt und Du bist weich zu ihm gewesen. Wenn er Dich nicht fürchtet, kommt sowas dabei heraus. Ein scharfer Blick muss genügen, dass er sich einscheißt. Aber Patrice hat Dich an der Nase herumgeführt wie einen alten Ochsen. Ich habe Euch gewarnt, dass er mit Euch den Molli macht. Wolltet Ihr hören? Nein. Was soll ich da machen? Hach ich muss Dir mal Dave zeigen, damit Du verstehst wie gute Arbeit aussieht. Erschreck Dich aber nicht vor ihm", sagte Arch.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Ja, zeig ihn mir. Ich will alles lernen, was du und Papa wisst. Seit ihr jetzt eigentlich zusammen? Dann bist du mein Stiefvater oder was?« Tekuro musterte Archibald. »Warum sollte ich mich vor deinem Sklaven erschrecken? Ich habe keine Angst.«


    Archibald von Dornburg
    "Na weil er so alt und heruntergekommen aussieht. Er ist keine Ahnung wie alt. Super alt jedenfalls, er sieht total verrottet aus. Ich erschrecke mich ja jedes Mal selbst, aber er fürchtet sich immer noch, so wie es sich gehört und er würde gehorchen, wenn ich das von ihm verlange. Und das weiß er selbst, drum fürchtet er sich umso mehr. So war die Vereinbarung ja. Und da wir nun eine Familie sind über Kaz und mich und Nori und Dich, werdet Ihr meinen kleinen Liebling hüten. Du siehst ja selbst wie wichtig einem jemand sein kann, der einem so sehr am Herzen liegt. Du hast es leider versaut Tekuro. Aber ich werde Dir helfen und ihn auf Spur bringen. Na dann mach mal den Arm frei", bat Archibald.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    »Dave, der Ghul ... den will ich sehen«, sinnierte Tekuro, während er seinen Ärmel hochkrempelte. »Da ist Nathan echt die bessere Wahl. Danke, für deine Hilfe, Mann. Das vergesse ich dir nie.«


    Archibald von Dornburg
    "Keine Ursache, dafür hat man Familie... wobei, nein dafür hat man einen Zirkel. Wobei unsere Familie anders ist, als meine Geburtsfamilie hoffe ich", sagte Archibald freundlich und biss zu. Er grub Tekuro die Zähne bis zum Anschlag in den Arm und trank voller Genuss und Gier. Tekuro spürte wie ihm zeitgleich warm und kalt wurde. Und wie es ihn auf übernatürliche Weise erregte, so von Arch gebissen zu werden.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Tekuro quollen fast die Augen aus dem Kopf. »Du solltest ... mit einem Messer ... SCHEIßE!« Er packte Archibald erregt am Genick und zerrte ihn an sich heran, dann wurde er vor Wolllust durchgeschüttelt. "Kacke ...", stöhnte er.


    Archibald von Dornburg
    Archibald streichelte Tekuro liebevoll über den Kopf und Nacken, während er fester zubiss um an mehr Blut zu kommen. Tekuro spürte wie er schwächer wurde und dass ihm kalt wurde. So blass wie er vermutlich aussah wurde Kazrar vor ihm und starrte die beiden total entgeistert an, ehe anfing zu kreischen.


    Kazrar
    Kazrar keischte auf, wie von Sinnen zerrte er an Archibald um diesen von seinem Sohn wegzuzerren, ehe dieser zu einer blutleeren Leiche wurde. Und wer war Schuld an diesem ganzen Unglück? Patrice dieser verdammte Sklave. Kaz musste feststellen, dass Archibald immer noch über die gleichen Kräfte verfügte wie früher. Gut er vermutlich auch. Da Archibald nicht losließ, schlug Kazrar ihm mit aller Gewalt einen Handkantenschlag ins Genick. Schlagartig ging bei Archibald das Licht aus und der Vampir stürzte wie gefällt zu Boden. "Teku? Archi?", fragte Kaz besorgt.


    Robere Tekuro Chud-Moreau
    Mit einem seligen Grinsen und nasser Unterhose sank Tekuro in sich zusammen. Schlaff schlug er in dem Nest auf, dass er für seine Familie gebaut hatte, damit sie alle gemeinsam darin liegen konnten. Unter ihm lag die Schiffskatze, die er in seiner Trauer angefressen hatte. Sie sah fast genau so aus wie jenes Tier, welches mit seinem Fleisch damals Boldiszàrs Leben gerettet hatte. Er dachte an Boldiszàr, seinen Bruder. An Mako und Tanuki. Tekuro hörte entfernt die Stimme seines Vaters, die ihn rief. Kazrar. Tekuro hatte das Gefühl, nun gehen zu dürfen. Seine Stimme zu hören ließ das Grinsen von Tekuro zu einem Lächeln werden, ehe sein Herz aufhörte zu schlagen.


    Kazrar
    Kazrar stürzte an Deck und rannte wie wild umher. "Der Heiler! Wir benötigen einen Heiler!", kreischte er aufgebracht.


    Jaques Philipp de Dusoulier
    Jaques musterte den durchdrehenden Arashi. "Das haben wir von Anfang an gewusst, aber schön dass es Euch jetzt klar wird, wo der Heiler auf Landgang ist. Er kommt aller Voraussicht nach in ein zwei Tagen wieder. Bis dahin dürfen Eure Problemchen noch vorhanden sein. Zurück unter Deck und reiß Dich zusammen Mann!", bellte der erste Offizier.


    Kazrar
    Kazrar starrte den Kerl durchdringend an, aber gleich wie schnoddrig der Kerl tat, er sah es in seinen Augen, er war genauso einer wie sie. Nur anders, dieses ganze Schiff war anders und doch wie sie! Kaz schenkte Jaques noch einen feindseeligen Blick dann rannte er wie von der Tarantel gestochen nach oben und stürzte in die Kajüte des Kapitäns. Zeitgleich schoss ein pelziger schwarzer Blitz auf ihn zu und weiße Zähne gruben sich in die Wade des Arashi. "Beim Abgrund ruf Deine Ratte zurück und hilf mir! Tekuro ist tot! Tot! Mein Sohn ist tot!", schrie Kazrar aufgebracht und zerrte an dem Hund, der seinerseits knurrend an Kazrars Bein zerrte.


    Silvano de Mancini
    Mancini wälzte sich zum zweiten Mal an diesem Tag aus der Hängematte und starrte Kazrar an. "Fou Fuß", befahl er seinem Hund. Fou zerrte noch einige Mal um zu demonstrieren wer hier das Sagen hatte, wem ließ er offen - ob Vano oder Kaz, und trottete dann zurück zu seinem Herrn und bezog mit hochgezogenen Leftzen Stellung. "Wie gestorben? Ein Unfall oder was? Rede Mann!", bellte Vano so dass Kaz die Ohren klingelten.


    Boldiszàr
    Boldiszàr sprang aus der Hängematte. »Nein!«, brüllte er und rannte wie von Sinne unter Deck. Er rempelte jeden zur Seite, der in seinem Weg stand. Wie ein Stier mit gesenkten Hörnern preschte er hinab in den Bugraum, wo Tekuro leblos mit einer angefressenen Katze lag. Der Anblick versetzte Boldiszàr einen Stich, der so tief war wie ein Lanzenstoß quer durch sein Herz. Er analysierte in Sekundenschnelle die Situation, um eine Wiederbelebung einzuleiten und entdeckte die offenen Schlagadern am Unterarm und den blutigen Mund von Archibald. »Der Vampir war das«, brüllte Boldiszàr aufgebracht. »Wir können Robby nicht mehr helfen, es war alles umsonst!« Er nahm seinen toten Bruder in die Arme, drückte sein Gesicht in das schwarze Haar. »Es war alles umsonst«, wiederholte er unter Tränen und weinte hemmungslos.


    Kazrar
    Kazrar stürzte Boldiszwar hinterher und nahm Boldi und Teku fest in die Arme. Auch er weinte hemmungslos. "Es muss einen Weg geben. Der Älteste, er kann ihn retten. Es ging alles so schnell, es war so dumm. Wir haben nicht nachgedacht!", stöhnte Kaz und streichelte Tekuros Kopf.


    Silvano de Mancini
    Einige Minuten später betrat Silvano in Begleitung von Jaques den Bugraum. Beide schauten sich argwöhnisch um. Während Silvano Boldi tröstend streichelte, hob Jaques die tote Katze auf. Silvano nahm sie ihm ab und schaute sich Monsieur Klaue genau an. "Er hat die Bordkatze getötet, er hat das das Unglück auf sich gezogen. Verabschiedet Euch von ihm Boldi. Ich lasse ihn in Tuch einnähen und wir bestatten ihn auf See", sagte Vano traurig.


    Boldiszàr
    »Lass mich mit der scheiß Katze in Ruhe«, heulte Boldiszàr und vergrub sein Gesicht an Tekuro. Tekuro war noch warm und weich, er fühlte sich an, als würde er noch leben. Um nichts in der Welt würde Boldiszàr seinen Körper jetzt schon herausrücken.


    Silvano de Mancini
    "Ich meinte Deinen Bruder Boldiszar und nicht Klaue", sagte Vano sanft. "Er kann nicht an Bord bleiben und verfaulen. Ich denke das möchtest Du auch nicht".


    Boldiszàr
    Boldiszàr sah Silvano wütend an, als dieser davon sprach, sein Bruder würde verfaulen. Dann wechselte er einen Blick mit Kazrar. »Wir beide werden die Totenwache halten«, sagte er so gefasst wie möglich, doch er konnte nicht verhindern, dass ihm weiterhin die Tränen liefen. »Du bist der Vater, du entscheidest, wo er bestattet wird. Auch Sacha muss davon erfahren. Wenn du es erlaubst, werde ich mich seiner annehmen, als wäre er mein eigener Sohn.«


    Silvano de Mancini
    "Ich habe ihn nicht getötet Boldiszar, ich trage daran keine Schuld. Einen Tag kann ich Euch geben, mehr nicht. Auch wenn ich wünschte es wäre anders. Ihr gedenkt dem Toten, ich den Lebenden hier. Zudem kommt es drauf an, wann er starb. Soweit ich weiß, gibt es Heilpriester oder Magier die Vampirismus heilen können. Falls das stimmt und kein Märchen ist. Fran hätte es beantworten können, aber Fran ist nicht hier. Folglich müssen wir damit auskommen was uns zur Verfügung steht und das ist Segeltuch und die See", gab Vano zu bedenken.


    Kazrar
    Kazrar nickte Boldiszar dankbar zu. "Er ist gerade gebissen worden. Schuld war Patrice, er ist geflohen und hat ihn so zurückgelassen. Er bat Archibald um Hilfe und dieser wollte sich stärken. Sollte sich stärken und dann biss er zu, es kann doch nicht sein, dass er dafür sterben muss. Ich lebe um meinen Sohn sterben zu sehen? Wo ist da die Gerechtigkeit? Es ist Unrecht dass man alles tat, damit jemand lebt nur damit er dann vor den eigenen Augen und in den eigenen Armen stirbt", keuchte Kazrar.


    Boldiszàr
    »Einen Tag«, wiederholte Boldiszàr und nickte. »Den brauch ich. Lass uns bitte allein, Vano.«


    Silvano de Mancini
    Vano nickte knapp und deutete Jaques an, dass sie gehen würden. Jaques ließ seinem Käptn den Vortritt und warf einen letzten Blick auf Kaz, Tekuro und Boldiszar, ehe er Silvano nach oben folgte.


    Kazrar
    Kazrar schaute ihnen kurz hinterher, ehe er Boldiszar den Kamm zeigte. "Den habe ich ihm vorhin noch geschenkt. Wie kommen wir an so einen Heiler? Meinst Du das schaffen wir? Und meinst Du, dass entspricht der Wahrheit? Wieso ist er kein Vampir geworden? Oder ist er einer und wacht noch auf? Was sollen wir tun Boldiszar?", fragte Kaz verzweifelt.


    Boldiszàr
    Boldiszár schluckte und versuchte, für einen Moment seine Ruhe wieder zu erlangen. Er hielt Tekuro noch immer fest in den Armen und ließ ihn nun so vorsichtig in das Nest zurücksinken, als würde er noch Schmerzen spüren. »Warum fragst du das nicht den Experten da«, raunzte er und stieß Archibald an, den er am liebsten in Scheiben gehackt hätte. Doch ihm war bewusst, dass er danach gemeinsam mit seinem Bruder den Nexus durchwandeln würde. Und einen Moment fragte er sich, ob es ihm das nicht wert war.


    Kazrar
    Kazrar packte Archibald und schüttelte ihn wach. Zeitgleich knallte die Tür auf und Linhard marschierte nach unten. Der Arashi starrte den Naridier schockiert an und musterte dann Boldi hilfesuchend.


    Linhard von Hohenfelde
    Lin musterte sie eisig und schaute auf den Toten. "Ihr habt 24 Stunden Zeit ihn zu heilen, danach verreckt er völlig und wird als Vampir wieder aufstehen. Dank Herrn Dornburg. Ich weiß es aus eigener Erfahrung. Sein Sklave namens Sklave biss mich und ich bin so gerade mit dem Leben davon gekommen, da mich mein Drachenhuhn rettete! Und alles nur weil er seinen Sklaven bei Wolfram im Haus vergessen hatte und der ausgehungerte Kerl wie von Sinnen war und mich anfiel! Er ist tot, Aquilla hat ihn totgebissen. Und Eurer Kumpel ist es auch bald, wenn er nicht zu einem Heiler kommt. Dass ich weder dem Dornburg helfe, noch Euch Menschenfressern ist klar. Die Mannschaft oben macht sich bereit, falls Ihr Zicken macht. Das Zugeständnis diesen Mann zu retten, gilt allein Boldiszar. Er nennt ihn Bruder, der Kapitän bat mich um Hilfe. Das ist die einzige Hilfe die ich Euch gewähren kann. Ihr habt kein Drachenhuhn, wir haben keinen Heiler. Betet dass Ciel schnell zurück ist, damit er überlebt. Oder noch einfacher - bittet den Kapitän unter vollen Segeln zurückzusetzen. Irgendwas von 12 Knoten sagte er bringt das Schiff, dass sind umgerechnet 22 km/h hat er gesagt. Ein Pferd im Galopp vielleicht nicht ganz, aber schnell genug. Im Hafen von Cheverette oder Mancini gibt es Tempel, ergo Heiler. Das ist mein Beitrag", sagte Linhard und verzog sich wieder nach oben.


    Boldiszàr
    Boldiszàr blickte Kazrar an, nachdem der Prince wieder verschwunden war. »Er wird als Vampir aufwachen? Hab ich das richtig verstanden?« Mit seinen kurzen dicken Fingern strich er seinem Bruder über die Stirn, die langsam auskühlte. Der tiefe Schmerz kehrte zurück, als er spürte, wie der Tod sich in Robere ausbreitete. »Das bedeutet, wir müssen ihn nur 24 Stunden lang irgendwo verstecken ... Silvano gestand uns einen Tag zu. Was geschieht, wenn Robby als Vampir aufwacht? Werden sie ihn töten? Archibald darf auch leben, wieso mein Bruder nicht?«, rief Boldiszàr aufgebracht.


    Kazrar
    "Ich vermute er könnte innerhalb von 24 Stunden gerettet werden als Mensch? Oder wie meinte er es? Dass musst Du Deinen Kerl fragen, keine Ahnung was mit ihm los ist. Einen Tag, gab er uns. Vielleicht tötet er uns dann alle hier. Mich, Teku, Arch, Arbo, Nori... ich weiß es nicht. Warum hat er sonst die Mannschaft mobilisiert? Die werden den Bug räumen und sich das Schiff zurückholen, das befürchte ich. Wir haben doch keinen von ihnen angegriffen. Arch hat meinen Sohn angegriffen wir uns also selbst. Ich verstehe es nicht. Also was machen wir nun? Verhandeln, dass er uns an Land bringt?", fragte Kaz.


    Boldiszàr
    Boldiszàr wischte sich über die Augen und überlegte. »Wache über ihn. Ich rede mit Vano.« Boldiszàr fiel es schwer, den Blick abzuwenden und zu gehen. Auf halbem Weg im Unterdeck wurde er erneut von einem Heulkrampf geschüttelt, der ihn in die Knie zwang. Die Gedanken, die ihm dabei durch den Kopf gingen, waren unerträglich. Robby war von Anfang an ein Teil seines Lebens gewesen und es fühlte sich an, als hätte eine Spaltaxt sein Leben halbiert. Boldiszàr stemmte sich hoch wie ein alter Mann und stapfte weiter, bis er in Silvanos Kajüte stand. »Vano«, sagte er heiser. »Kann Robby innerhalb von 24 Stunden wieder zum Leben erwachen? Oder wird er bei einer sogenannten Heilung einfach sterben? Und wieso hast du die Mannschaft mobilisiert?«


    Silvano de Mancini
    Vano musterte Boldi mitfühlend. "Boldi ich weiß wie Du Dich fühlst, glaub mir... ich weiß es. Du missverstehst mich. Die Mannschaft wird den Bug räumen, der Vampir ist eine Gefahr. Und Dein Bruder wird eine Gefahr werden, sobald er aufwacht. Sogar für Dich, verstehst Du? Er ist dann nicht mehr die Person die Du kanntest, er ist... etwas anderes. Gut vermutlich hätte ich Davet auch unter den Umständen behalten wollen und es sogar getan. Du liebst ihn sehr, ich verstehe das. Soweit mir Linhard sagte ja. Ich weiß nur dass, was ich so aufgeschnappt habe. Das besagt, dass man 24 Stunden Zeit hat, nach dem Biss eines Vampires geheilt zu werden. Das muss schließlich einschließen dann wieder zu leben. Der Logik halber würde ich sonst nicht von einer Heilung sprechen. Ja... so ist dass...", sagte Vano und kraulte Foufou.


    Boldiszàr
    Boldiszàr blickte Silvano lange an. »Nein«, sagte er schließlich. »Völlig absurd. Wenn er mehrere Stunden ohne Atmung und Herzschlag herumliegt, bedeutet Heilung nur, dass er kein Vampir wird! Es bedeutet nicht, dass er wieder lebt, wie soll das gehen? Ich habe die Wahl, Robby endgültig gehen zu lassen oder ihn als Vampir zu behalten. Sag mir, was ich tun muss, um dich nicht in die Scheiße zu reiten und dann hilf mir!«, flehte er.


    Silvano de Mancini
    "Warum glaubst Du mache ich das? Um Dir zu schaden? Ich helfe Dir bereits. Du möchtest ihn behalten? In Ordnung, dann belassen wir ihn dort, wo er ist. Dort ist kein Sonnenlicht, er wird erwachen und ein Vampir werden. Er wird Blut benötigen, irgendwer.... wird Blut spenden müssen für Robere. Falls Du das sein möchtest, wir haben keinen Heiler an Bord. Auch wenn ich mich damit wiederhole, ich sage es lieber noch einmal. Also entweder nimmt Dir dann Conni Blut ab, oder wir laufen Gefahr, dass Du auch infiziert wirst. Ich wollte sie eigentlich fragen, ob sie uns bei unserem Kampf unterstützen. Aber das nimmt so langsam groteske Züge an. Das Böse siegt, wenn man es mit dem Guten übertreibt. Ich habe ihn nur von Bord getreten, damit Du ihn nicht verlierst. Und das Ende vom Lied ist, Du verlierst ihn hier an Bord. Sollte uns zu denken geben, oder mir. Er wird vorne im Bugraum bleiben und dort seine Verwandlung oder wie man das auch nennt durchleben. Danach werden wir ihn bei der Anlandung von Bord schicken. Falls er oder die anderen Ärger machen... das lasse ich offen ich möchte Dir nicht drohen, aber Du weißt,dass ich Dich, mich und meine Leute schützen werde", sagte Vano traurig.


    Boldiszàr
    »Er wird mein Blut kriegen«, sprach Boldiszàr erleichtert. »So viel wie er braucht. Die Beißer sind ein Trupp von Menschenfressern, natürlich sind sie grotesk! Robby hat mich ernährt, als ich am verhungern war und nun ernähre ich ihn. Du brauchst den Bug nicht räumen zu lassen. Er wird auf mich hören, das hat er immer getan. Und dann lassen wir ihn und seine Familie, so wie von dir vorgeschlagen, am nächsten Hafen ihrer Wege gehen. Danke, Vano. Weißt du, gut und böse waren mir immer recht gleichgültig. Ich kenne nur Freunde und Feinde. Und ich behaupte nicht, dass meine Freunde immer auf der guten Seite stehen. Was geschieht mit Sacha?«


    Silvano de Mancini
    "Das ist Deine Wahl Boldi, ich kann dazu nichts sagen. Im Zweifelsfall werde ich mit Dir die Konsquenzen tragen müssen, falls Du Dich infizierst. Gut, wenn er auf Dich hört, werde ich den Bug nicht räumen lassen. Aber das warten wir ab bis es soweit ist und ob er überhaupt wieder aufwacht. Ich weiß nicht was ich Dir wünschen soll Boldi, aber da Du ähnlich wie ich tickst, wünsche ich Dir, dass er wieder aufwacht und Du ihn zurück bekommst. Sacha gehört zu uns Boldi, Ihr bekommt ihn nicht", sagte Vano freundlich. "Ich werde ihn nicht den Beißern überlassen, er war stets treu und loyal, dass sind wir auch".


    Boldiszàr
    Boldiszàr nahm seinen Mann in die Arme und küsste ihn voller Erleichterung. "Ich werde ihnen Bescheid sagen. Robby wird wieder aufwachen! Er muss einfach! Ich bleibe diese Zeit bei ihm, bitte versteh das. Er hat Tage und Wochen an meinem Bett gewacht, als niemand sonst sich um mein Leben oder Sterben scherte. Danke noch mal." Er stapfte zurück in den Bugraum, um Kazrar zu informieren.


    Silvano de Mancini
    "Ich verstehe es doch, dass habe ich von Anfang an. Sonst wäre er nicht hier Boldi. Er hat Dich durchgebracht, wo Du am verhungern warst, so wie mich Mancini damals. Geh zu ihm. Ich folge Dir, sobald ich die Schicht an Jaques übergeben habe. Bis später Knubbel. Ich bringe Dir nachher Verpflegung mit. Sei trotzdem vorsichtig", bat Vano und strich Boldi über den Rücken, als dieser die Kajüte verließ.